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auf den Transport der Kohle und ihre Verwendung zur Krafterzeugung seien vermutlich noch ganz außer ordentlich große Ersparnisse möglich. Über den Verbrauch von Kohlen in den ver schiedenen Industrien war nur wenig statistisches Material erhältlich. Die Kommission glaubt aber auf Grund eingezogener Erkundigungen die folgende Zusammenstellung als annähernd richtig bezeichnen zu können. Koh 1 enverbrauch in Großbritanien im Jahre 1903. tons Eisenbahnen 13 000 000 Küstendampfer, Bunker . 2 000 000 Fabriken . 53 000 000 Bergwerke 18 000 000 Eisen- und Stahlindustrie 28 000 000 Andere Metalle und Mineralien .... 1 000 000 Ziegeleien, Glashütten u. chemische Werke 5 000 000 Gaswerke 15 000 000 Hausbrand 32 000 000 167 000 000 Auch mit der Frage eines Ersatzes für Kohle hat sich die Kommission beschäftigt. Hierfür kommen in Betracht: Spiritus, natürliches Gas, Erdöl, Torf, Wasserkraft und Windkraft. Die Schlüsse, zu denen man hierbei gelangt ist, sind geeignet, manche populär gewordenen Annahmen zu widerlegen. Zum Beispiel wird darauf hingewiesen, daß die Kosten der Aus nutzung von Ebbe und Flut zu groß seien, um die Gezeiten als Quelle der Krafterzeugung in Betracht zu ziehen. Die Bewegungen der atmosphärischen Luft sind bis jetzt nur zur Erzeugung geringer Kräfte aus genutzt worden, auch fällt zuungunsten einer Ver wendung des Windes als Kraftquelle die Unbeständig keit der atmosphärischen Luftströmungen ins Gewicht. Durch volle Ausnutzung der in England vorhandenen Wasserkräfte würde sich nur eine Ersparnis von etwa 1200000 t Kohle jährlich erzielen lassen. Ein zukünftiger Ersatz für die verbrauchte und noch zu verbrauchende Kohle ist daher vorläufig noch nicht gefunden. Über den Hauptpunkt der Untersuchung, die voraus sichtliche Dauer der englischen Kohlenlager, spricht sich die Kommission wie folgt aus: Diese hängt naturgemäß von den Schwankungen der jährlichen Kohlenförderung ab, welche jetzt etwa 230 Millionen tons beträgt. * In den letzten 30 Jahren hat sich die Förde rungjährlich um etwa 21/2°/0 und die Ausfuhr um etwa 41/2°/0 jährlich vermehrt. Man ist aber im allgemeinen der Ansicht, daß unter den bestehenden Verhältnissen weitere Steigerungen der Kohlenförderung nicht lange mehr zu erwarten sind, vielmehr rechnet die Kom mission in absehbarer Zeit mit einem Stillstand der Zunahme, worauf eine Periode gleichbleibender Förde rung und alsdann eine allmähliche Abnahme eintreten wird. Die Aufrechthaltung einer starken Kohlenaus fuhr hält die Kommission sowohl für das Land im allgemeinen, als auch für die kohleproduzierenden Distrikte insbesondere für sehr wichtig und vorteilhaft. Aus diesem Grunde und auch weil ein allmählicher Rückgang der Förderung aus natürlichen Gründen zu erwarten stehe, sei gegenwärtig keine Notwendigkeit vorhanden, die Ausfuhr künstlich zugunsten des hei mischen Verbrauchs einzuschränken. Schienenausfuhr aus den Vereinigten Staaten. Die Schienenausfuhr aus den Vereinigten Staaten war infolge des am 1. November erfolgten Inkraft tretens des kanadischen Tarifs im Monat Oktober eine * Bei einer regelmäßigen Förderung von 250 Mil lionen tons würden die bekannten englischen Kohlen lager über 1200 m Teufe in etwa 400 Jahren er schöpft sein. besonders lebhafte. Dieselbe stellte sich auf 70 490 t, wovon 51 775 t nach Kanada, 4378 t nach Westindien, 3124 t nach Japan und 6643 t nach anderen asiatischen Ländern und Australien gingen. Die gesamte Schienen ausfuhr im Monat Oktober war viermal so groß als in den zehn vorhergehenden Monaten und um rund 4000 t größer als in denselben zehn Monaten des Jahres 1902. Die Ausfuhr von Stahlschienen für die ersten zehn Monate 1904 stellte sich auf 347 549 t. Der Eisenerzvorrat der im Abbau befindlichen Lagerstätten von Krivoi-Rog. Nach Angaben des Statistischen Bureaus der Bergwerksindustriellen Süd-Rußlands, veröffentlicht in „Gornosavodsky Listok“ No. 52, 1904, beträgt der Eisen erzvorrat der im Abbau befindlichen Lagerstätten von Krivoi-Rog 5 262 900 000 Pud (= etwa 87 715 000 t); hieran partizipieren die den Hüttenwerken gehörigen Bergwerke mit 2 833 900 000 Pud und die der Eisen erzhandel treibenden Bergwerksfirmen mit 2429 000000 Pud. Die Jahresproduktionsfähigkeit der den Hütten werken gehörigen Bergwerke stellt sich auf 194000000 Pud und die der übrigen Bergwerke auf 136 750 000 Pud. Demnach beträgt die gesamte Produktionsfähig keit der Bergwerke von Krivoi-Rog 330 750 000 Pud (= etwa 5 512 500 t) im Jahr. Im Jahre 1903 wurden auf den erstgenannten Bergwerken 82 363195 Pud ge wonnen und 88 053 909 Pud ausgeführt, auf den zweit genannten hingegen 67113 443 Pud gewonnen und 75 018 151 Pud ausgeführt. Im ganzen lieferten die Erzbergwerke von Krivoi-Rog im Jahre 1903 149467638 Pud (= etwa 2 491 277 t), wovon 163 072 060 Pud für die Ausfuhr. Als Vorrat an gewonnenen Erzen auf den Bergwerken und den Eisenbahnstationen waren am 1. Januar 1904 vorhanden: auf den Bergwerken der Hüttenwerke 10 580 705 Pud, auf den übrigen 9 012 944 Pud, oder zusammen auf den Bergwerken von Krivoi-Rog 19 593 649 Pud. Nach dem Ausland wurden im Jahre 1903 18 Millionen Pud ausgeführt. Wenn die Erzgewinnung in Krivoi-Rog auf dieser Höhe verbleibt, so ist das Bestehen der Bergwerke auf die Dauer von 35 Jahren gesichert; wird aber der Produktionsfähigkeit der Werke entsprechend abgebaut, so sind die Lagerstätten von Krivoi-Rog in 16 Jahren erschöpft. Nach einer statistischen Angabe des Komitee der Bergwerksindustriellen Süd-Rußlands wurden vom 1. Juli 1903 bis zum 1. Juli 1904 in Krivoi-Rog 160 861 000 Pud Erz gegen 119660000 Pud im gleichen Zeitraum der Jahre 1902 bis 1903 oder ein Mehr von 34,4 °/o gefördert. w F Stehende Hochofen-Gebläsemaschine. Die North-Eastern Steel Company in Middles- ; brough hat kürzlich die in nachstehender Abbildung wiedergegebene Gebläsemaschine neu aufgestellt. Bei dieser Maschine sind die Erfahrungen verwertet wor- | den, die man an zwei ganz ähnlichen im Betrieb be- 1 findlichen Maschinen gemacht hat. Die Verbesse- ' rungen bestehen im wesentlichen in der Vervollkomm nung der Anlaß- und Hilfssteuerung des Hochdruck zylinders, der Vergrößerung und sorgfältigen Härtung der Zapfenreibflächen, der Anbringung vorteilhafterer Saug-und Druckventile, Wasserkühlung für die Haupt lager und genauer Ausbalancierung der Maschine. Von einer Regulatorsteuerung für den Niederdruckzylinder hat man abgesehen, da man fand, daß gleich gute Ergebnisse mit direkter Steuerung und festgelegter Expansion von sechs Zehntel des Hubes erzielt wurden und die gleitenden Flächen sich dadurch erheblich verminderten. Aus der dem „Engineering“ entnom menen Abbildung ist ersichtlich, daß die Dampf-