1. Februar 1905. Mitteilungen aus dem Eisenhüttenlaboratorium. Stahl und Eisen, 163 Abkühlung ein, so zieht er sich seinem Ausdehnungs koeffizienten gemäß zusammen, er wird kürzer, und es erscheint an dem einen Ende, vielleicht auch an beiden Enden, ein Spalt. Die Bedingung hierfür ist eben nur die, daß die widerstehende Umgebung des Stabes nicht in gleicher Weise erhitzt wird, so daß also eine w ye Ma Verschiedenheit in den Ausdehnungsverhältnissen der betreffenden Fläche entsteht. Dies trifft aber für die Zündräume der Gasmotoren durchaus zu; wo die inten sive Wärmewirkung der Zündflamme sich auf die in den verschiedensten Abständen gegenüberliegenden Wandflächen erstreckt. In der Praxis der Gesenkschiniederei verfügt man über zwei Mittel: Man füllt die Risse mit feinen eingetriebenen Stahlkeilen aus und verwendet das Gesenk ruhig weiter. Diese Arbeit dürfte bei den Zünd kammern der Gasmotoren kaum ausführbar sein und sich auch nicht empfehlen, da sie sich nur auf das Aussehen des Gesenkes bezw. der darin geschlagenen Stücke bezieht. Das andere Mittel richtet sich gegen die Rißbildung überhaupt: Man nimmt ein sehr gutes zähes Material. Es ist nicht unwahrscheinlich, daß auch der Motorenfabrikant hiervon Gebrauch machen kann. Dem letzteren stehen natürlich noch weitere Mittel zu Gebote: Vermeidung von größeren Flächen, welche ungleichmäßig erhitzt werden, Schutz derselben gegen die intensive Flammenwirkung und die Anordnung derart, daß eine Auswechselung möglich ist. Diese Auffassung findet ihre Bestätigung in dem Verhalten der Retorten der Gasanstalten sowie in den Feuer beulen der Dampfkessel, welche selten Risse zeigen, obwohl sich dort die Einwirkung der Glut in gewal tiger Weise, aber gleichmäßig auf größere Flächen, geäußert hat. Haedicke-Siegen. Mitteil unsren aus dem Eisenhüttenlaboratorium. Apparat zur koiorimetrischen Bestimmung von Kohlenstoff im Eisen nach der Eggertzschen Methode. Von H. Schumacher. Der Apparat, der sich unter anderen kolori- metrischen Bestimmungen besonders auch zur I koiorimetrischen Kohlenstoffbestimmung nach Eggertz eignet, besteht aus einem doppelt gra duierten Reagierzylinder, der in der Längsrichtung durch eine milchglasfarbene Glasscheidewand in zwei Räume geteilt ist, von denen jeder 20 ccm Inhalt besitzt (Abbildung 1). Die beiden trichter förmigen Ausgüsse a und b sind zur Aufnahme der zu 'vergleichenden .Flüssigkeiten bestimmt. In a bringt man die Probeflüssigkeit und verschließt beim Umschütteln mittels des Fingers; b erhält die Normallösung und wird verkorkt. Durch das direkte Nebeneinanderbringen der zu vergleichen- I den Flüssigkeiten werden verschiedene Farben intensitäten um so deutlicher sichtbar, was die Be- j Stimmung sehr erleichtert. Die milchglasfarbene | Scheidewand verhindert eine gegenseitige Farben- I beeinflussung. Außer diesen Röhren werden von der gleichen Firma getrennte abgeflachte Röhren (Abbildung 2) in den Handel gebracht, die sich mehr für Massen bestimmung eignen. Hier hat von mehreren Röhren nur eine eine milchglasfarbene Wand. Diese Röhre dient zur Aufnahme der Normallösung; die übrigen I Röhren mit flacher durchsichtiger Wand werden beim Vergleich neben die erstere gestellt und kommen die beiden Flüssigkeiten ebenfalls scharf nebeneinander. Durch die zweite Anordnung wird ein wiederholtes Einwägen zur Herstellung der Normallösung erspart. Die Röhren sind zum Musterschutz angemeldet und werden in sachgemäßer Ausführung durch die Firma A. Eberhard vorm. R. Nippe, Berlin NW.40, Platz vor dem Neuen Tor, in den Handel gebracht.