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1. Februar 1905. Zuschriften an die Redaktion. Stahl und Eisen. 161 c) Bei feuchtem Wind wurde mehr eingeblasen: 1. 4,615 — 1,25 = 3,365 kgH.O, dessen Zersetzung 9g 780 bindet —-— X 3,365 = — 10 760 W -E. 2. 428 - 330,65 = 97,35 kg Luft. Angenommen, der Wind wird in beiden Fällen um 1500° C. erwärmt, so nehmen die 97,35 kg Luft auf 97,35X0,237 X 1500 = — 34 607,925W.-E. 3,365 kg H:0 (mehr) auf 3,365 X 0,475 X 1500 = — 2397,56 W.-E. Der Betrieb mit feuchter Luft braucht also mehr Wärme 10 760 + 34 607 + 2397,56 = — 47 765,485 W.-E. Der Betrieb mit feuchtem Wind 377 327,83 W.-E. — 330 774 68 „ erzeugt mehr Wärme — 46 553 W.-E. und verbraucht mehrWärme — 47 765 » Bleiben zugunsten der — 1212 W.-E. Windtrocknung 1212 W.-E. Beim Betriebe mit trockenem Winde erfordern die 330 kg Gebläseluft — bei ihrer Erwärmung im Herd um rund 1500° C. 330 X0,237 X 1500 = 117 315 W.-E., somit bleiben für die Schmelz- und Reduktionsarbeit 330 774,68 — 117315 213 460 W.-E., gegen welche die 1212 W.-E. eine Wärme konzentration von über 1/2 “l» bedeuten. Professor Osann berechnet (S. 74 Spalte 2 Zeile 14): die für die Erzeugung von 100 kg Roheisen notwendige Wärmemenge auf 206 700 W.-E., gegen welche obige Rechnung ein Plus von 213 460 —206 700 = 6700 W.-E. aufweist , wovon für H:O-Zersetzung noch abzurechnen sind 1,25 X 3200 = 4000 W.-E. — es bleibt immerhin ein Plus von 2760 W.-E. Folgen wir nunmehr dem Gedankengange, welchen Hr. Schmid hämmer angeregt hat („Stahl und Eisen“ 1904 S. 1372), indem wir, nicht von der Einheit Brennstoff ausgehend, den pyro metrischen Wärmeeffekt berechnen, sondern im Sinne der obigen Berechnung richtiger die Ver brennungstemperatur im Herd aus den verschie denen Verbrennungsvorgängen für 100 kg Roheisen feststellen, ohne die für beide Versuche gleichen Schmelzmassen zuberücksichtigen, so ergibt sich: I. beim Betriebe mit feuchter Luft: C zu CO C zu Co, Luft H,0 H 2 O- Zersetzung 53,943 X 2387 + 25,633 X 8080 + 428 X 0,237 X 400 + 4,615 X 0,475 X 400 - 4,615 X 3200 _ 362 559 125,87/ 0,24 : 94 0,22 • 329,55 0,24: (4,615:91 3.4 • (4.Gl5 S) <0,22 132,63 CO co, N H 0 9/ II. beim Betriebe mit vorgetrockneter Luft: C zu CO C zu CO: Luft H»O Hs O-Zersetzung 38,224 X 2387 + 25,1 X 8080 + 330 X 0,237 X 466 +1,25 X 0,475 X 466 -1,25 X 3200 _ 326 774 89,189X0,24+92X0,22 + 254,6X0,24 + (l,25 : 9)X3,4 + (L,25 < s N X 0,22 ” 103,487 CO CO, N h danach herrscht in dem mit getrocknetem Wind betriebenen Hochofen eine um 400° höhere Ver brennungstemperatur trotz der niedrigen Koks sätze. Zugunsten von II bliebe noch zu erwähnen, daß entsprechend dem niedrigen Kokssatz 18,9 X 0,115 = 2,17 kg Asche (für 100 kg Roheisen) weniger zu verschlacken sind; dadurch wird er spart: 1. ein Kalkzuschlag von etwa 3 kg; 2. die Schmelz- und Bildungswärme für etwa 3 kg Schlacke = 3 X 400 = 1200 W.-E. Die aus dem lehrreichen Bericht von Prof. O sann (S. 73) entnommenen Angaben über Nässe und Kohlenstoff im Koks, O bezw. CO: in der Beschickung haben die Genauigkeit dieser Be rechnung wesentlich gefördert. Eine vorher gehende Durchrechnung auf Basis 80 °/o C im Koks, 40 kg O und 21 kg COz aus der Beschickung für 100 kg Roheisen ergibt für die berechneten ITI.25 o 9 / Verbrennungsprodukte: bei feuchter Luft ein Gichtgas mit 24 Vol.-Proz. CO und 14% CO (an gegeben : 22,3 % CO und 13 % CO.) und bei trocknem Gebläsewind 21,4 CO und 14 CO2 (an gegeben 19,9 CO und 16 CO2); mithin führten gleiche Schätzungsfehler zu gleichen Diffe renzen. Die obige Berechnung deutet daraufhin, daß der Wasserstoffgehalt der Gichtgase beim Be triebe mit trocknem Wind angereichert wird, mindestens aber gleich hoch ist, nach meinem Dafürhalten aus zwei Gründen: 1. Der aus der Zersetzung des Wasserdampfes vor den Düsen entstehende Wasserstoff wird so lange reduzierend auf den Erzsauerstoff einwirken, bis ein Gleichgewichtszustand entsteht, wo die Affinität des in größerer Menge vorhandenen Kohlenoxyds zum Erzsauerstoff vorherrscht. Der aus der Wasserzersetzung entstehende Wasser- 3