1. Februar 1905. Das Kjellinsche Verfahren zur elektrischen Erzeugung von Stahl. Stahl und Eisen. 151 dauer ist ein spezielles Anwärmen der Block formen nicht erforderlich, sondern dieselben werden nur mit brennendem schwedischem Kien- Blöcke oder in 24 Stunden rund 5000 kg Blöcke gegossen. Die durchschnittliche Energie am Ofen betrug 167,1 KW. = 4010,4 KW.- Stunden täglich, was einem Kraftver brauch von 802 KW.-Stunden für die Tonne Stahl entspricht. Als Durch schnitt von weiteren 48 Chargen in acht Betriebstagen bei 170 KW. am Ofen und vierstündiger Chargendauer wurde ein Kraftverbrauch von 770 KW.- Stunden f. d. Tonne angegeben. Über den Kraftbedarf bei Einsatz von ge schmolzenem Roheisen konnte kein Kon trollversuch gemacht werden, da der Hochofen außer Betrieb war. Es wurde daher nur ein Auszug über einen solchen Versuch aus dem Journal ge macht, wonach bei Einbringen von 650 kg geschmolzenem Roheisen in den leeren Ofen und Zufügen von 1300 kg kaltem Roheisen und Schrott die Charge in 68/4 Stunden mit 182 KW. fertig war und 87,5 KW. Verluste am Ofen ergab. Der Kraftverbrauch war daher, den Abbrand mit rund 2 0‘o gerechnet, 650 4- 1300 — 39 = 1911 kg Stahl = 1228,5 KW.-Stunden = 643, also rund 650 KW.-Stunden f. d. Tonne Stahl. Kraftverbrauch beim Erzfri schen. Beim Erzfrischen ist die Char gendauer eine um 50 0/o längere = 6 Stunden und beträgt der Kraftver brauch f. d. Tonne Stahl rund 1200 KW.-Stunden. (Siehe die spätere Ta belle V). Früher wurde der Betrieb in der Weise Abbildung 4. Anlage eines Probeofens in Gysinge. A = Telephon. B = Schaltbrett. C = Wage für Chargieren. D = Bühne. E = Wassertrog. F = Früherer kleiner Ofen. G = Amboß. H = Schmiede. J = Gefüllte Kokillen. K = Kran. L = Drehscheibe für Kokillen. M = Gußpfanne. N = Schmiede und Trockenofen. O = Herd für Blockaufsätze und Tonarbeiten. P = Fertige Blöcke. Q = Lager für kleine, R = Lager für große fertige Blöcke. T = Raum für den Mann am Ofen, Kolorimeter proben und Betriebsjournal. teer, um eine glatte Oberfläche der Blöcke zu erzielen, angerußt. Wohl aber werden die Tonaufsätze eine Stunde vor dem Abstich im geführt, daß mit etwa 165 KW. am Ofen in vier Chargen zu je sechs Stunden 4100 kg Stahlblöcke erzeugt wurden, was 966 KW.- Stunden f. d. Tonne Blöcke entspricht. Durch Windofen, die Gießpfanne durch Holzkohlenfeuer vorgewärmt. Die verlorenen Köpfe bleiben an den Blöcken, nur bei den im Werk selbst ausge schmiedeten Blöcken wird der verlorene Kopf abgenommen und als Stahlschrott im Ofen wieder zugesetzt. Die gefüll ten Blockformen werden nach Abschlagen der Reifen auf eine Eisenschiene gestürzt, die her ausfallenden Blöcke, um sie erkalten zu lassen, über eine zweite Eisenschiene gezogen und nach dem Erkalten ge- Abbildung 5. Abhängigkeit des Kraftverbrauchs von der Ofengröße. wurden in 1243/4 Betriebsstunden 26 075 kg Schrottver- Betriebsjournals wogen. Kraftverbrauch beim fahren. Nach Ausweis des Verkleinerung der Chargengröße bei gleicher Energie am Ofen wurden die Verluste durch Leitung und Ausstrahlung, wie oben angegeben,