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15. Januar 1905. Bericht Uber in- und ausländische Patente. Stahl und Eisen. 105 Wasserstoff, Stickstoff, Chlor usw. gemacht sind.* Es blieb nichts anderes übrig, als die Ringe in irgend einen möglichst indifferenten Stoff ein zubetten, so daß die Luft nicht an das Eisen herankam. Versuche mit Asche und Magnesia usta in bedeckten Porzellantiegeln unter Hinzu fügung einer Deckschicht von gepulverter Holz kohle führten zu keinem günstigen Resultat, da immer die Oberfläche des Ringes mit dem Ma terial, in dem er verpackt war, verschlackte und auch so voraussichtlich chemische Ände rungen, wenn auch in geringem Maße, ent standen. Erst als ich die Ringe in Porzellan tiegeln in Gußeisenspäne einbettete und der Deckel so ausgesucht wurde, dass er ziemlich fest abschloß, war der Erfolg ein günstiger. Die Ringe konnten sich so am wenigsten chemisch ändern, da sie von gleichem Material umgeben waren, und eine Spannung zwischen den Mole külen nicht bestand. Außerdem wurde die Oxydation fast vollständig verhütet, denn die Eisnspäne sinterten' zu einem festen Kuchen zusammen und verhinderten ein Eindringen der Luft. Nach dem Erkalten wurden die mit dem Ringe fest zusammengebackenen Kuchen von Eisenspänen mittels eines kleinen Hammers leicht abgeschlagen. Die ganz feine Oxydschicht wurde mit Schmirgelpapier entfernt, und der Ring, der im Gegensatz zu den ersten Ausglühmethoden jetzt nur wenig an Volumen zugenommen hatte, konnte gewogen, gemessen und bewickelt werden. Die Höhe der Temperatur bei den Glühungen * P. Schlösser: Dissertation zur Erlangung der Würde eines Doktor-Ingenieurs. Hochschule zu Aachen. ist ja bedingt durch die Lage der Haltepunkte des Gußeisens zwischen 700 und 800 °C., welche überschritten werden mußte. Anderseits durfte ein Schmelzen des Eisens nicht eintreten. Ich wählte also die Temperatur von etwa 900 0 C. Die Unterschiede in den Glühprozessen führte ich durch verschiedene Glühdauer und vor allen Dingen durch verschiedene Schnelligkeit der Ab kühlung herbei. Die Unterschiede in der mecha nischen Behandlung bestanden darin, daß ich Ringe, die vollständig gleicher thermischer Be handlung ausgesetzt waren, nach dem Ausglühen hämmerte oder in einer Kugelmühle längere Zeit herumschleuderte. Das Resultat aller dieser Untersuchungen war: Einmaliges, langdauerndes (24 Stunden) Ausglühen bei möglichst langsamer Abkühlung zeitigt die besten magnetischen Kurven. Besonders wichtig ist die langsame Abkühlung. Öftere Wiederholung des Glühprozesses führte keine Verbesserung der magnetischen Eigen schaften herbei, eher geringe Verschlechterungen; Abschrecken des hellrotglühenden Eisenringes in Öl rief Verschlechterung der Induktion um etwa 50 °/° und Vergrößerung der Hysteresis- fläche um das Dreifache hervor. Längeres Herumschleudern des Eisenringes in der Kugel mühle ergab merkliche Verschlechterung, ebenso Hämmern eines Ringes in der Kälte. Es stimmen diese Resultate mit den vorher in genannten Arbeiten veröffentlichten Erfahrungen überein, nur scheinen alle Einwirkungen der thermischen Behandlung stärker, dagegen die der mechanischen bedeutend schwächer als bei Stahl und Schmied ¬ eisen zu sein. (Fortsetzung folgt.) ausländische Patente. Bericht über in- und Patentanmeldungen, welche von dem angegebenen Tage an während zweier Monate zur Einsichtnahme für jedermann im Kaiserlichen Patentamt in Berlin ausliegen. 8. Dezember 1904. Kl. 18b, B 37 801. Zylindri scher Roheisenmischer mit exzentrisch anschließender Gasfeuerung. Benrather Maschinenfabrik Akt.-Ges., Benrath b. Düsseldorf. Kl. 18 b, S 19458. Verfahren zur Darstellung von Flußeisen- und Stahl-Legierungen in der Gußform. Friedrich Siewert u. Alfred Thomas, Oderberg, Österr.- Schlesien; Vertr.: A. du Bois-Reymond und Max Wagner, Pat.-Anwälte, Berlin NW. 6. Kl. 24a, R 18976. Feuerung; Zusatz z. Patent 132168. Friedrich Ruschmeier und Johann Wösthoff, Hörde i. W. Kl. 31c, St 8414. Vorrichtung zum Heben und gleichzeitigen Kippen von Gießpfannen. Firma Ludwig Stuckenholz, Wetter a. d. Ruhl . 12. Dezember 1904. Kl. 7 b, N 6498. Vorrich tung zum Schweißen von Rohren. National Tube Company, Pittsburg, Penns.; Vertr.: C. Fehlert, G. Loubier, Fr. Harmsen u. A. Büttner, Pat.-Anwälte, Berlin NW. 7. Kl. 18b, S 17560. Verfahren zur Herstellung von Eisen und Stahl auf elektro-metallurgischem Wege. Socit Electro - Metallurgique Frangaise, Froges, Isere; Vertr.: C. Fehlert, G. Loubier, Fr. Harmsen u. A. Büttner, Pat.-Anwälte, Berlin NW. 7. Kl. 24a, M 21894. Schrägrostfeuerung. Thomas Murphy, Detroit, V. St. A.; Vertr.: E. Dalchow, Pat.-Anwalt, Berlin NW. 6. Kl. 24e, D 14213. Gaserzeuger, bei welchem die Regelung der Dampfzufuhr durch die Bewegung des Gasventils der Gasmaschine erfolgt. Joseph Delassue, Paris; Vertr.: B. Müller - Tromp, Pat. - Anwalt, Berlin SW. 12. Kl. 24 e, S 18479. Verfahren und Gaserzeuger zur Herstellung von Kraftgas. Adolph Saurer, Arbon, Schweiz; Vertr.: Gustav A. F. Müller, Pat.-Anwalt, Berlin NW. 6.