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374 Stahl und Eisen. Referate und kleinere Mitteilungen. 25. Jahrg. Nr. 6. Syndikat für 30 Jahre verpfändet worden. Ferner hat sich das Kaiserliche Stahlwerk zur Abnahme einer Förderung von 70000 bis 100000 t Erz jährlich verpflichtet. Über den Entwicklungsgang der Werke und die Schwierigkeiten, welche sich einem Gedeihen dieses im Grunde genommen auf gesunder Basis beruhenden Unternehmens entgegengestellt haben, ist in „Stahl nnd Eisen“ wiederholt berichtet worden,* es wurde dabei auch hervorgehoben, daß die japanische Direktion die vielfach erfahrenen Mißerfolge durch die vorzeitige Entlassung der deutschen Ingenieure selbst verschuldet hat. Die Kosten für die Errichtung der Werke be liefen sich gegen Ende des Jahres 1903 auf 24 Millionen Yen (1 Yen = 2,09 0), rund 50 Millionen Mark, und man glaubt, daß dieselben durch die Fertigstellung der Werke bis auf 60 Millionen Mark anwachsen werden. Nach Angabe des französischen Ingenieurs Heurteau, welcher die Werke im Juli vorigen Jahres besuchte, betragen die Gestehungskosten für Roheisen in Wakamatsu 77,50 Fr. die Tonne, wie sich aus folgender Rechnung ergibt: 1620 kg Erz zu 19,15 Fr. die Tonne ) 1500 „ Koks „ 23,50 „ „ „ 1 69,70 Fr. 460 „ Kalkstein „ 7,60 „ „ ») Löhne 5,10 „ Verwaltungs- und Insgemeinkosten .... 2,70 „ Insgesamt 77,50 Fr. = 62 . Die Gestehungskosten sind um etwa 12 Fr. niedriger als die in Japan zurzeit herrschenden Verkaufspreise für ausländisches Roheisen, indessen dürfte dieser Überschuß bei weitem nicht ausreichen, um das außer ordentlich hohe Anlagekapital angemessen zu ver zinsen. Die Abtretung der Wakamatsu-Werke an eine Privatgesellschaft scheint daher in Regierungskreisen schon ernstlich erwogen worden zu sein, doch hat, wie aus dem oben mitgeteilten Bericht hervorgeht, der Ausbruch des Krieges zugunsten der Erhaltung der Werke im Staatsbetriebe den Ausschlag gegeben. E. Bah Isen. stattfindet. Gerade bei der Hochschule in Danzig, die doch in erster Linie mit Rücksicht auf den Schiffbau errichtet worden ist, müßte in erster Linie ein genü gender Unterricht stattfinden, der über bie Her stellung, Eigenschaften und Verwendung der Materia lien ausgiebig lehrt. Redner richtete daher an den Kultusminister die Bitte, hierauf in Zukunft größere Rücksicht zu nehmen. Ferner kam der Ausbau des eisenhüttenmännischen Unterrichts auch bei Beratung des Bergwerksetats zur Sprache. Nach einem Hinweise des Abgeordneten Hilbck auf die mangelhafte Einrichtung der Berg akademie zu Berlin führte der Handelsminister aus, daß er in den letzten zwei Jahren mehrere Konfe renzen einberufen habe. Auf einer derselben sei über die Behandlung des Eisenhüttenwesens beraten wor den. Der Minister hat geglaubt, den gewerblichen Interessen der Eisenhüttenleute dadurch am besten entgegenzukommen, daß er zunächst, absehend von der Spezialsorge für sein eigenes Ressort, erst dahin gedrängt habe, daß von der Seite des Kultusministers aus die Errichtung einer besonderen Fakultät für Eisenhüttenkunde in Aachen in die Wege geleitet wurde. Er verkenne aber nicht die Notwendigkeit, auch die Lehre des Eisenhüttenwesens an den preußi schen Bergakademien zu reformieren; hierzu sei vor allen Dingen erforderlich, die Laboratorien, sowohl die Maschinenlaboratorien wie die feuertechnischen Laboratorien erheblich, zu erweitern und zu verbessern. Wie der Minister weiter mitteilte, ist man schon wiederholt an die Ausarbeitung von Plänen gegangen, und besteht die Hoffnung, daß es im nächstjährigen Etat möglich sein wird, eine Vorlage für eine erheb liche Erweiterung und Ausdehnung der Bergakademie in Berlin machen zu können. Schwedens Ein- nnd Ausfuhr 1904 und 1903. Nach der „Teknisk Tidskrift“ vom 25. Februar 1905 stellte sich die Ein- und Ausfuhr Schwedens in den letzten Jahren wie folgt: Das eisenhüttenmännische Unterrichtswesen im Preußischen Abgeordnetenhaus. Die gelegentlich der letzten Jubiläumsfeier an der ' Technischen Hochschule zu Aachen** mitgeteilte Kunde, daß nunmehr die Erweiterung des eisenhüttenmänni schen Unterrichts in Aachen gesichert sei, hat auch im Preußischen Abgeordnetenhaus einen freudigen I Widerhall gefunden, indem der Abgeordnete Macco [ bei Beratung des Kultusetats dem Kultusminister den Dank der Industrie für die dem eisenhüttenmännischen Unterricht in dem diesjährigen Etat zuteil gewordene i Fürsorge aussprach. Redner wies in seinen Ausfüh rungen darauf hin, daß eine weitere Professur für Konstruktion auf dem Gebiet der Chemie und Hütten kunde geschaffen und noch zwei Assistenten stellen in Berlin und Aachen auf diesem Gebiet eingesetzt wor den sind; er erkannte ferner dankbar an, daß im Extra- ordinarium 225 000 M als Anfangssumme für die Er richtung eines hüttenmännischen Laboratoriums in Aachen eingesetzt sind. Dagegen fand es der Redner nicht richtig, wenn auf der neuen Technischen Hoch- I schule zu Danzig die Eisenhüttenkunde innerhalb der beschreibenden Maschinenlehre von einem Dozenten gelehrt wird, also keine besondere Professur vorhan den, kein spezieller Unterricht in der Eisenhüttenkunde * „Stahl und Eisen“ 1900 S. 1063; 1901 S. 1218; 1902 S. 240, 350, 855, 1113; 1903 S. 292, 695. ** „Stahl und Eisen“ 1905, Heft 5 S. 311. Einfuhr Ausfuhr 1904 t 1903 t 1904 t 1903 t Eisenerz — — 3065532 2827551 Roh- und Ballasteisen 64183 52372 87265 70115 Schrott — — 6383 8901 Blöcke — — 9657 8529 Halbzeug — — 18158 22958 Stabeisen — — 174181 180925 Stabeisenabfälle . . . — — 2230 2868 Eisenbahnschienen . . 56104 54766 — — Träger usw 24910 22275 — Walzdraht Bleche u. Platten aller — — 4665 4836 Art Röhren: gegossen aller 5396 4879 2455 2029 Art Röhren: geschmiedet, 11126 11747 | 10142 8534 gewalzt, gezogen. . 7052 6180 1 Draht — — 1831 1644 Nägel aller Art . . . —— — 4204 4326 _- Molybdänerz in Spanien. Wie in der „Revista Minera“ unter dem 16. Fe - bruar 1905 berichtet wird, hat man in einigen Bleierz gruben bei Quntar in der Provinz Granada ein ziemlich bedeutendes Vorkommen von Wulfenit an- getroffen.