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15. März 1905. Berichte über Versammlungen aus Fachvereinen. Stahl und Eisen. 371 aus Schwepnitz in Sachsen gab dann einen inter essanten Bericht über sein Tongießverfahren. Bisher ist dies Verfahren in der Glasindustrie zur Anwendung gelangt, indem Glashafen, Sitzsteine für Hafen und einige schwierige Formsteine in dieser Weise hergestellt sind, auch sind Risse und Fugen der Glasofensohle mitten im Betriebe durch Ausgießen mit Tonmasse geschlossen. Da die Möglichkeit be steht, daß dies Verfahren auch für die Eisenindustrie Interesse gewinnt, soll es in aller Kürze hier gekenn- Wasseraufnahme. Mischangs- verhältnis 45 tOD 40 ton 35 ton 80 t 55 Scham. so Saham. 65 Scham. 70 8. Schamotte ist auf 1 mm gemahlen. 23 5o,s 22 21 =-0,5 20 =-0,5 19 =-0,5 J-- Halleseher [-0,6 18 17 5-0,5 16 =-0,5 15 =-0,5 14 50,5 . _ _ - . L. • — Grödener T. 0,5 —-13—.--- Schwepnitzer P12 Saarauer 0,5 77 10 9 —o,s 8 1-0,5 Vallendarer 7 entmischt sich nicht, da sie beim Stehen in der Ruhe gelatiniert wie erkalteter Tischlerleim. Die Haltbar keit der so hergestellten Glashafen ist um 25 °/o größer, wahrscheinlich im Zusammenhänge mit der größeren Dichtigkeit (das spezifische Gewicht steigt um 5 bis 10 °/o). Abgesehen von diesen Vorteilen er gibt sich der Fortfall der Lohnausgabe für das Auf stampfen; nach dem neuen Verfahren kann ein Mann zehn Glashafen in der Schicht formen. Das Trocknen und Brennen geschieht bei so geformten Stücken in althergebrachter Weise. Die zugesetzte Wassermenge ist geringer als die beim alten Verfahren angewendete. Dr. Weber macht sich anheischig, jeden guten Ton seinem Verfahren anpassen zu können, ohne irgend eine Beeinträchtigung der Feuerfestigkeit. Gerade auch für schwierige Formsteine verspricht der Er finder große Vorteile. Zum Schluß gab E. Cramer einen Bericht über „Dichtigkeit verschiedener gebrannter Ton - Schamottegemenge“ an der Hand der graphischen Eintragung, welche erkennen läßt, daß die Dichtigkeit mit dem Gehalt an Ton im allgemeinen wächst, indem die Wasseraufnahme prozentualiter fällt. Dies trifft aber nicht immer zu; es kommt eben die Eigenart des Tons zur Geltung, wie der Saarauer und Schwepnitzer Ton dadurch beweisen, daß sie entgegen gesetztes Verhalten zeigen. 2 8 • E & 8 2 8 2 8 Nr. Nr. Nr. Nr. Nr. « a e S «/o 0/0 •/O 22,2 846 847 14,2 14,1 13,7 12,8 Schwep nitzer Ton 11,9 10,3 12,0 836 12,1 837 Vallen darer Ton Raum teile 830 831 832 833 8,4 7,9 7,9 7,1 842 843 844 845 s § 30:70 35:65 40:60 45:55 Grödener Ton Saarauer Ton Hallescher Ton 12,0 '838 11,0 839 11,9 840 11,7 [841 _ 21,2 848 19,7 849 18.9 834 835 anstalt zu fördern. B. Osann. Aus den Verhandlungen des geschäftlichen Teils ist zu erwähnen, daß sich der Verein zur Zahlung von 1000verpflichtete, um die Temperaturbestim mung durch Segerkegel unter Mitwirkung der Reichs- zeichnet werden: Dr. Weber stellt ein Gemenge von Tonmehl und Schamotte her, beides trocken, und bringt dies in einen mit Rührwerk versehenen Misch kessel, in welchen eine genau abgemessene Wasser menge, vermischt mit einem Verflüssigungsmittel, ein fließt. Dieses letztere hält der Erfinder geheim, deutet aber an, daß es ein Alkalisalz ist, das ganz eigenartige physikalische Erscheinungen bei dem Ge menge hervorruft und zweifellos beim Brennen der geformten Gegenstände verflüchtigt wird, sonst wäre nicht zu erklären, daß die Feuerfestigkeit keine Ein buße erleidet. Aus dem Mischkessel fließt dann die zähflüssige Masse unmittelbar in die Holzformen. Sie Internationaler Verband für die Material prüfungen der Technik. An Stelle des am 31. Januar verschiedenen seit herigen Präsidenten, Hofrat Professor Ludwig von Tetmajer, ist gemäß einem Beschluß, den der Verstorbene selbst noch durch einen Antrag in der letzten Vorstandssitzung herbeigeführt hatte, k. k. Oberbaurat Franz Berger, Stadtbaudirektor in Wien, Vorstandsmitglied für Österreich, mit der Führung der Präsidialgeschäfte bis zum nächsten Kon gresse betraut worden.