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in welchen bei nahezu gleichem Ba 0 + CaO + MnQ- I Gehalte der Schlacke und gleichem Mangan gehalte des Roheisens der Theilungscoefficient j mit dem Kohlenstoffgehalte des Roheisens abnimmt. lieber den Einflufs des Siliciumgehaltes des Roheisens auf den Werth der Theilungscoeffi- cienten lassen sich aus den vorstehenden Daten keine Schlüsse ziehen. Der Einflufs des Phos phorgehaltes im Roheisen wird später besprochen werden. Aus Vorstehendem ergeben sich folgende, für die Praxis nicht unwichtige Schlufsfolgerungen : 1. Die Vertheilung des Schwefels zwischen den beiden flüssigen Phasen: Schlacke und Roh eisen hängt von der Zusammensetzung beider Phasen ab. 2. Das Verhältnifs zwischen dem Schwefel gehalte der Schlacke und dem des Roheisens (der Theilungscoefficient) dürfte bei gleicher Zusammensetzung beider Phasen und bei gleicher Temperatur constant sein. 3. Hieraus folgt, dafs die absolut voll ständige Entfernung des Schwefels aus dem Roheisen nicht möglich ist; annähernd läfst sich derselbe durch eine passende Wahl der Schlacken- und namentlich der Roheisen-Zusammensetzung jedoch entfernen. Es ist dies der zweite ecla- tante Fall im Eisenhüttenwesen, dafs theoretische Betrachtungen zu einem Grenzwerthe führten, der in der Praxis auf keine Weise überschritten werden kann. Der erste Fall war der von H. L. Chatelier auf rein theoretischem Wege erbrachte Nachweis, dafs Vergröfserung der Hoch- ofendimensionen über eine gewisse Grenze hinaus zu keiner weiteren Brennstoffersparnifs führt. 4. Die Schlacke kann um so mehr Schwefel aufnehmen, je basischer dieselbe ist und je mehr BaO + CaO — MnO sie enthält. 5. Die Aufnahmefähigkeit des Roheisens für Schwefel wird um so kleiner, je mehr Kohlen stoff und Mangan dasselbe enthält. Bei sehr hohen Mangan- (und Kohlenstoff-) Gehalten (Ferro mangan) wird sie fast gleich Null. 6. Bei zu saueren Schlacken (etwa L>1 .2) ist die Wirksamkeit eines erhöhten Mangan- und Kohlenstoff-Gehaltes im Roheisen ziemlich klein, während ein hoher BaO — CaO — MnO-Gehalt der Schlacken noch über diese Grenze hinaus ziemlich wirksam zu sein scheint. 7. Bei sehr basischen Schlacken hingegen scheint der Einflufs eines hohen Kohlenstoff und Mangangehaltes im Roheisen gröfser zu sein, als jener eines hohen BaO — CaO — MnO - Gehaltes der Schlacke. 11. e, ., Zuschriften an die Redaction. (Für die unter dieser Rubrik erscheinenden Artikel übernimmt die Redaction keine Verantwortung.) Gichtgas-Reinigung. Bei der in „Stahl und Eisen“ wiederholt schon eingehend behandelten Frage der Gichtgas-Reini gung ist es, um zu einem praktischen Ziele zu gelangen, vor allem nothwendig, sich vor blofsen Hypothesen und etwaigen unrichtigen Folgerungen daraus zu hüten. Man ist z. B. schon so weit gegangen, das mit Flugstaub vermengte Gas, das man mit den vorhandenen unvollkommenen Vor richtungen nicht zu trennen vermochte, eine „Lösung“ zu nennen. Bisher ist es aber noch Niemand gelungen, beim Mischen von Gas mit Staub eine Wärmetönung nachzuweisen, weshalb wir lieber den unklaren Begriffen von „Verbindung“ und „Lösung“ aus dem Wege gehen und es ledig lich mit einem mechanischen Gemenge zu thun haben und dieses mechanisch auf bereiten wollen. Will man zwei ineinander greifende Körper voneinander trennen, so bedarf man dazu zweier in entgegengesetzter Richtung wirkender Kräfte, bezw. einer Kraft, welche einer Reaction entgegen strebt. Man hat es nun mit dem mechanischen Gemenge von Gas und Flugstaub zu thun, die wir voneinander trennen wollen, und mufs also den dem niedersinkenden Staube entgegenwirkenden Gaswiderstand überwinden. Diese Aufgabe wurde bei den bisher fast ausschliefslich angewandten Gasreinigern der Schwerkraft überlassen, also einer Constanten Kraft, auf die man zwar keinen Einflufs ausüben kann, deren Aufgabe jedoch durch Verringerung des Widerstandes, welchen die Be wegung des Gases ihr entgegensetzt, erleichtert werden kann. Dies wird hauptsächlich auf zweierlei Weise erreicht: 1. durch möglichstes Herabsetzen der Ge schwindigkeit des Gases, indem man es durch grofse Querschnitte leitet und ihm dabei Wider stände in den Weg legt, 2. indem man durch Benetzen mit Wasser vermöge der Adhäsion mehrere Staubtheilchen zu einem gröfseren Körper vereinigt. Um den Grad der Reinigung beurtheilen zu können, läfst sich hier eine kleine Berechnung