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390 Stahl und Eisen. Der Schwefelffehalt von Schlacken und Hüttenproducten. 22. Jahrg. Nr. 7. Die Daten der vorstehenden Tabelle sind nach steigendem Silicirungsgrade (Sauerstoff- verhältnifs) geordnet. Wie schon erwähnt, hängt die Vertheilung des Schwefels zwischen Schlacke und Roheisen sowohl von der Zusammensetzung der Schlacke, als von jener des Roheisens ab, und wir wollen nun, um diese Einflüsse zu studiren, der Reihe nach die Zusammensetzung von Schlacke und Roheisen in Betracht ziehen. Fassen wir zunächst die Zusammen setzung der Schlacke ins Auge, so sehen wir, dafs im allgemeinen der Vertheilungscoeffl- cient mit der Basicität der Schlacke wächst, d. h. dafs die Schlacken im allgemeinen einen um so gröfseren Antheil des vorhandenen Schwefels aufnehmen, je basischer sie sind. Ebenso scheint ein wachsender Gehalt der Schlacken an BaO, CaO und MnO in diesem Sinne zu wirken. s Theilungs- — BaO 4-CaO 4-MnO .gg28. C Si Mn b coefficient 0,74 62 (85) 178,0 4,00 2,50 2,00 0,83 45 (63) 20,53 3,793 0,322 2,534 Auch sonst entsprechen die höchsten Gehalte der Schlacken an (BaO — CaO — MnO) durch aus den gröfsten Werthen der Theilungscoeffi- cienten. Ob hohe Thonerdegehalte den Werth der Theilungscoefticienten herabdrücken, läfst sich nicht mit Sicherheit entscheiden. Die folgenden Beispiele scheinen allerdings dafür’ zu sprechen: ’ A1,0, BaO + CaO + MnO 1pung. C Si Mn b coefficient 0,96 40 52 (86) 2,92 1,92 0,23 0,77 1,01 41 48 (82) 1,63 1,75 0,27 0,58 1,17 42 43 (75) 0,80 1,57 0,40 0,44 Doch sind hier die Unterschiede im Thonerde ¬ gehalte ziemlich klein, und es machen sich andere Umstände (abnehmender Gehalt des Roh eisens an Kohlenstoff und Mangan)* geltend, und das folgende Beispiel: s A1,0, BaO + CaO + MnO Theilungs- c si Mn b coefficient 1,31 48 34 (65) 3,53 3,076 4,748 5,112 zeigt trotz eines noch höheren Thonerdegehaltes und trotz eines höheren Werthes von ’ einen b gröfseren Theilungscoefficienten, als die vorigen und die beiden benachbarten Beispiele. (Siehe Tabelle F.) Studiren wir nun den Einflufs, welchen die Zusammensetzung des Roheisens auf diese Verhältnisse ausübt, so fällt uns zunächst in die Augen, dafs die besonders niederen Werthe der Theilungscoefficienten (solange die Schlacke nicht zu sauer ist) sehr niederen Kohlenstoff und Mangangehalten des Roheisens entsprechen: ** * Siehe später. ** Die betreffenden Analysen beziehen sich auf Minetteroheisen und sind von Wolters mitgetheilt. Werthe der c Si Mn folgenden noch auffallenderen Beispiele: oder die si Mn BaO + CaO + MnO jene Beispiele, welche kleine Werthe der Theilungscoefficienten: Si c Mn jedoch durch ein Diese Erscheinung kann c BaO + CaO+MnO Si Mn derselben ist Bei Schlacke, bei allen Silicirungsgrad der des Gehalt der Schlacken) auch hohe Theilungscoefficienten zukommen: 3,112 3,076 3,506 0,322 0,114 1,800 2,463 0,503 1,127 1,121 der der der und 3,793 3,610 3,692 0,322 0,414 0,920 1,800 2,221 2,534 2,874 2,650 3,793 3,916 4,120 3,692 (96) (94) (96) (90) geben Theilungs- coefficient 195,— c 4,500 5,800 5,100 4,000 auf sauerere Schlacken beziehen, trotz hohem Kohlenstoff- und Mangangehalt des Roheisens 45 (63) 44 (58) 44 (56) den ersten s b 0,83 0,88 0,92 1,13 s b 0,83 0,84 1,13 2,403 4,748 3,732 s b 1,22 1,31 2,06 s b 0,83 0,84 0,87 0,91 3,842 5,112 4,399 b 0,85 0,96 Mn 0,791 0,77 Theilungs- coefficient 0,77 3,53 0,37 BaO + CaO H MnO-Gehalt derselben und Kohlenstoffgehalt des Roheisens fast gleich, gangehalten des Roheisens (bei nahe gleicher Si- licirungsstufe und gleichem BaO — CaO — MnO- Theilungs- coefficient 20,53 13,00 34,44 beiden Theilungs- coefficient 20,53 28,38 37,21 34,44 2,042 7,232 4,213 2,988 sich 2,221 1,225 2,650 71 70 72 70 Freilich Theilungs- coefficient 33,16 2,92 Ba0+Ca0+ MnO 58 (84) 52 (86) dem wachsenden Mangangehalt des Roheisens entspricht durchaus auch ein steigender Werth der Theilungscoefficienten. Beim dritten Bei spiele ist allerdings auch der Siliciumgehalt des Roheisens ein relativ hoher. In gleicher Weise zeigen die folgenden Ueberwiegen des Einflusses des Silicirungsgrades der Schlacken, wie durch den relativ niederen BaO -|- CaO — MnO-Gehalt derselben erklärt werden, und thatsächlich zeigt sich auch hier wenigstens im zweiten Beispiele der Einflufs eines aufsergewöhnlich hohen Mangangehaltes im Roheisen deutlich durch eine nicht unbeträcht liche Vergröfserung der Theilungscoefficienten. Welchen Einflufs der Mangangehalt des Roheisens allein auf diese Verhältnisse ausübt, zeigen folgende Beispiele: BaO + CaO + MnO 45 (63) 45 (61) 48 (64) 44 (56) Beispiele den ausschliefslichen Einflufs Kohlenstoffgehaltes: c si 4,021 0,85 1,92 0,23 Ba0+Ca0+Mno 28 (38) 34 (65) 42 (63) s b BaO + CaO 4- MnO , Theilungs- coefficient c Si Mn 0,96 52 (86) 2,92 1,92 0,23 0,77 1,01 48 (82) 1,63 1,75 0,27 0,58 1,17 43 (75) 0,80 1,57 0,40 0,44 während umgekehrt hohen Kohlenstoff- und Man-