Volltext Seite (XML)
15. Dezember 1904. Masut - Feuerungen und ihre Anwendung. Stahl und Eisen. 1431 damit das mitgeführte Wasser wenigstens teil weise sich absetzt. Bevor man nun den Masut in das Tiefreservoir abläßt, zapft man mittels eines an tiefster Stelle befindlichen Hahns das am Boden der Zisterne angesammelte Wasser ab. Um die Brennflüssigkeit nach allen Teilen des Werks leicht hinleiten zu können, nimmt eine Pumpe durch Schwimmer den Masut von der Oberfläche des Tiefbassins ab und drückt ihn in einen Hochbehälter. Vom Boden des Tiefbassins, welcher zweckmäßig die Form eines Kegels mit der Spitze nach unten hat, saugt eine zweite Pumpe das dort sich immer wieder von neuem absetzende Wasser je nach Bedarf ab und pumpt es ins Freie. An der tiefsten Stelle des Hochbassins, dessen Boden auch die Form eines umgekehrten Kegels hat, ist eben falls ein Ablaßhahn für Wasser angebracht. Falls nun der Masut an der unmittelbaren Ver brauchsstelle nicht unter Druck in die Feuerung strömen soll, so ordnet man in der Nähe der selben nochmals kleinere Bassins an, welche so hoch stehen, daß daraus der Brennstoff mit geringem Ge fälle der Feuerung zufließt. Diese Einrichtung dient auch gleichzeitig dazu, eine Kontrolle über den Ver brauch auszuüben, indem man das Bassin je nach Be darf füllt; eine mit einem Schwimmer in Verbindung stehende Skala gibt dann die entnommene Menge an. Da außerdem, um ihn leicht verbrennbar zu er folgenden hauptsächlich in Anwendung: 1. Ver gasung und nachherige Mischung des vergasten Masuts unter Zuführung von Luft unter Druck oder mit atmosphärischer Pressung. 2. Zer stäubung mittels der sogenannten Forsunka, und zwar: a) durch Dampf, b) durch Druckluft, c) durch Ausfluß des Masuts unter Druck. Zur ersten Gruppe gehört die Feuerung von Karl Spiegel in St. Petersburg, welche in den hauptsächlichsten Industrieländern patentiert ist. Abbildung 1 zeigt eine solche Einrichtung für einen Wärmofen, wofür sie sich während einer längeren Betriebsperiode als sehr vorteil haft erwiesen hat. Der Masut tritt durch A in den Kanal B auf die Oberfläche einer Pfanne C. Unter dieser Pfanne ist ein Windkasten D an geschraubt, welcher durch das Rohr E mit einem Ventilator in Verbindung steht. Die Pfanne ist ringsum von einer etwas vorragenden Leiste umgeben und hat auf ihrer inneren Fläche eine Anzahl von halbkugelförmigen Warzen F, durch welche die Öffnungen G bis in den Windkasten Abbildung 2. halten, der Masut vorteil ¬ haft eine gewisse Temperatur, etwa 60 bis 80 0 C., haben muß, ehe man ihn zerstäubt und mit Luft vermischt zur Verbrennung bringt, so leitet man durch dieses Bassin eine mit Dampf ge speiste Rohrschlange. Man erzielt dadurch auch noch eine fast vollkommene Reinigung von etwa noch beigemengtem Wasser, welches ebenfalls in der schon vorher bezeichneten Weise abge lassen wird. Beabsichtigt man, den Masut in die Feuerung unter Druck eintreten zu lassen, so sind dazu besondere Vorrichtungen erforderlich, welche im folgenden besprochen werden sollen. Vorher seien noch einige Angaben über Masut gemacht, welche zu seiner Beurteilung wichtig sind: M:1 1 • 1 A i f 87,5% C, 11% H Mittlere chemische Analyse . . ; 15,1oK J ( und 1,5% O Spezifisches Gewicht etwa 0,91 Entzündungspunkt etwa 110° C. Ausdehnungskoeffizient .... 0,00091 Heizeffekt in Kalorien .... etwa 10 700. Man unterscheidet nun verschiedene Methoden zur Verbrennung des Masuts, und zwar sind die gehen. Diese Öffnungen sind an ihrem oberen Ende kegelförmig erweitert. Die Pfanne paßt mit wenig Spielraum in eine in das Mauerwerk des Ofens eingelassene Platte, an welche nach unten zwei Führungsleisten angeschraubt sind; auf diese letzteren kann man Pfanne und Winds kästen nach vorheriger Lösung ihrer Verbin dungen mit den Rohren A und E herablassen und seitlich herausziehen. Der Betrieb des Ofens geht wie folgt vor sich: Nachdem alle Teile sich in der gezeich neten Lage befinden, legt man durch die seitlich angebrachte Aussparung im Mauerwerk einen mit Masut getränkten Lappen, welcher dann ent zündet wird, auf die Pfanne und öffnet gleich zeitig, zuerst ganz wenig, den Schieber der Luftleitung. Es entsteht dadurch eine lebhafte Verbrennung des auf der Pfanne befindlichen Brennstoffs, welche man durch Zuleitung ganz geringer Mengen von Masut noch befördert. Die Pfanne wird warm, der durch den Kanal B tretende Masut vergast auf der Oberfläche der Pfanne, mischt sich energisch mit der durch die