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Tunners Wirken wurde vielfach und würdig anerkannt. Acht in- und ausländische Orden schmückten seine Brust. Er wurde Wirkt k. k. Ministerialrat und in den österreichischen Ritter stand erhoben, war Besitzer der Bessemermedaille, Ehrenmitglied des Vereins deutscher Eisenhütten leute, des Iron and Steel Institute, des American Institute of Mining Engineers, der Philosophischen Gesellschaft in Philadelphia, Mitglied der Königl. Akademie der Wissenschaften in Stockholm und der Academie of Science N. Y., Ehren präsident des Motanistischen Vereins für Steier mark und Kärnten, Ehrenbürger der Bergorte Vordernberg, Eisenerz, Hüttenberg, Bleiberg und Raibl usw. Mit gutem Grund und gerne haben sich nunmehr auch Schüler und Verehrer, Dank bare und Freunde aus nah und fern zusammen getan, dem Meister ein würdiges Denkmal zu schaffen, aus ältestem Gestein aus dem ihm so lieb gewordenen Schweden und aus seiner grünen Steiermark, und dauerndem Metall, von heimischer Künstlerhand geformt. Was vergangen, kehrt nicht wieder, Ging es aber leuchtend nieder, Leuchtet’s lange noch zurück. So möge nun die Hülle fallen, auf daß nicht nur Tunners Wirken, sondern auch sein Bild durch Jahrhunderte leuchten möge, zu seinem Ruhme, zur Ehre Steiermarks, zum Ruhme Österreichs!“ — Unter den Klängen des „Gaudeamus“ fiel die Hülle, und das Denkmal bot sich den Blicken der Festversammlung bei hellster Beleuchtung in seiner ganzen künstlerischen Pracht. Ober- । Verweser Prandstetter übergab das Denkmal ' mit einer Ansprache an den Bürgermeister Dr. Grübler der Stadtgemeinde. Zum Schluß wurden zahlreiche Kränze niedergelegt, die den Sockel । des Denkmals von allen Seiten umrahmten. Un mittelbar nach der Enthüllungsfeier fand ein | Festbankett statt, bei dem die Bedeutung und J die Verdienste des „lieben alten Peter“ noch in mancher trefflichen Rede gefeiert wurden. —• Das Denkmal, von dem wir auf Seite 1383 i nach einer Photographie ein Bild geben, ist ein Meisterwerk der Bildhauerkunst, das seinem Schöpfer alle Ehre macht. Auf einem Sockel von schwedischem Granit erhebt sich das Monu ment aus Bacherer Granit, welches die trefflich gelungene, lebenswahre Bronzebüste Tunners trägt. Links steht die Figur eines Bergakade mikers als Sinnbild der Wissenschaft und rechts die Figur eines Hüttenmannes als Sinnbild der ; Arbeit, beide aus Bronze. Diese Figuren be- j kränzen das Monument zum Zeichen des Dankes. 1 An der Vorderseite steht die Inschrift: „Peter Ritter von Tunner. Dem großen Lehrer und Meister 1840—1874 Die dankbaren Schüler, Fachgenossen und Verehrer.“ Wider das staatliche Schleppmonopol auf Kanälen. Der „Verein zur Wahrung der gemeinsamen wirtschaftlichen Interessen in Rheinland und West falen“ sprach sich in einer zu Düsseldorf am 14. November d. J. abgehaltenen Sitzung grund sätzlich gegen ein staatliches Schleppmonopol auf Kanälen aus. Dieser ablehnende Standpunkt wurde vom Berichterstatter Hrn. Abg. Dr. Beumer in einem eingehenden Vortrag begründet, indem er zunächst den Werdegang dieser Frage darlegte. Die Staatsregierung habe in der Drucksache, die die Beantwortung der von der Kanalkommission zu dem Wasserstraßengesetzentwurf gestellten Anträge Nr. 1 bis 22 enthält, also noch im Oktober dieses Jahres, dargelegt, weshalb sie von einer Erweiterung der Vorlage nach dieser Richtung hin vorläufig Abstand nehmen zu sollen glaube, „da die Erweiterung der Staatstätigkeit und die dadurch bedingte Vermehrung der staatlichen Bediensteten bei dem jetzt schon außerordent lichen Umfange der staatlichen Tätigkeit nicht ohne Bedenken ist, es auch Zweifeln unterliegt, ob bei dem gegenüber einem staatlichen Betriebe zu erwartenden Andringen der Interessenten auf Herabsetzung der Gebühren eine angemessene Rentabilität zu erzielen sein würde. Darum ist es erwünscht, die Erfahrungen abzuwarten, die in den nächsten Jahren, namentlich auf dem Teltowkanal, mit dem Schleppzugmonopol und dem elektrischen Treidelbetrieb gemacht werden.“ Von diesen Bedenken habe man von der Staats regierung in der Kanalkommission nichts mehr gehört; sie habe dort vielmehr erklärt, daß sie dem Monopol wohlwollend gegenüberstehe. Noch viel mehr aber scheine die Staatsregierung die „Begründung“ vergessen zu haben, die sie der Kanalvorlage in der Druckschrift Nr. 96 unter dem 9. April 1904 mit auf den Weg gegeben habe- Dort werde, wie in dem weiter unten folgenden Beschlußantrage wörtlich nachgewiesen, der Haupt wert des Kanals in der Verminderung der Trans portkosten auf Frachtsätze erblickt, die die Eisen bahnen aus verschiedenen Gründen nicht zu ge währen vermochten; in der Kanalkommission dagegen habe die Staatsregierung im wesentlichen der - Behauptung des Abg. am Zehnhoff zugestimmt, daß der Kanal re vera ein Akzessorium der Eisen bahn sei, da seine Aufgabe darin bestehe, sie zu entlasten. Auch für den Verfrachter, so habe derselbe Abgeordnete weiter ausgeführt, werde der Monopolbetrieb vorteilhaft sein, da er mit festen