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Untersuchung eines 600 P. S. Gichtgasgebläses. System Körting. Versuchs - Nummer Umdre hungs zahl der Ma schine Mittlerer Druck im Arbeitszylinder kg/qem Lei stung im Arbeits zylinder Mittlerer Druck im Windzylinder kg/qem Leistung im Windzylinder Mittlerer Druck in der Luftpumpe kg/qem Leistung in der Luftpumpe vorn hinten in P.8. vorn hinten in P.S. in olo der erzeugten, Arbeit | vorn hinten in P.S. in Oio der erzeugten Arbeit 80 6,08 5,6 910 0,576 0,61 647,3 71,1 0,47 0,511 65 7,14 1s 58 4,64 4,86 537 0,523 0,502 406,2 75,6 0,26 0,258 25 4,65 I? 57 3,96 4,28 458 0,402 0,416 318,4 69,52 0,226 0,23 21,54 4,70 I 9 58 3,96 3,98 449 0,386 0,400 311,5 69,37 0,226 0,210 21 4,67 82 5,84 5,52 908 0,570 0,618 665,0 73,2 0,474 0,534 68,5 7,54 VII 5 78 6,02 6,00 914 0,570 0,619 633,5 69,31 0,470 0,524 64 7,0 Mittel von: Is, I7, I9 57,66 4,14 4,28 461,3 0,437 0,439 345,4 71,49 0,232 0,233 22,51 4,67 Mittel von : VII9, VII11, VII5. . 80 5,98 5,71 911 0,572 0,616 648,6 71,2 0,471 0,523 65,8 7,23 gebrochenen Stückes Kolbenfeder so gering gegen über der Festigkeit des Zylinders in seiner Achsenrichtung und der des Kolbenkörpers, daß dasselbe vom Kolben glatt abgeschert wird, wenn es in einem der Auspuffschlitze stecken bleiben sollte. Tatsächlich haben sich Stücke von Kolben federn im Zylinder gefunden. Dieselben können nur vermöge der Auspuffschlitze aus ihrer Nut herausgekommen sein. Ich denke mir, daß ein abgebrochenes Federstück beim Hinüberstreichen des Kolbens in einen Auspuffschlitz gefallen war. Beim Weiterfallen kippte es, so daß ein Ende wieder in den Zylinder hineinragte. Dieses wurde von dem zurückkehrenden Kolben abgeschert und dann im Zylinder hin und her geschleudert, so daß es wie ein Kieselstein abgeschliffen wurde. Ein derartiges Stückchen Gußeisen wird natür lich bei hoher Belastung der Maschine ordentlich heiß nnd kann dann die Ursache von Vorzfin- dungen werden. Die Zündbüchsen, die Zylinder köpfe, die Stopfbüchsen, die Lager, die Steuerung der Pumpen, die Kühlwasserzuführung haben zu ernstlichen Störungen oder Klagen keinen Anlaß gegeben. Einen unangenehmen Fehler hat aber die Maschine noch. Die Steuerung des Gebläses besteht aus Corlißhähnen als Saugorganen und Riedler-Stumpf-Ventilen als Druckorganen. Wie aus dem Grundriß ersichtlich ist, erfolgt der Antrieb der Corlißhähne von der Gasmotor steuerwelle aus durch Schraubenräder. Die hin und her gehende Bewegung der Steuerstangen verursacht nun Stöße, welche sich auf die Schraubenräder übertragen, wodurch diese auf der Achse lose werden und ein öfteres Fest stellen erforderlich machen. Nun noch einige Worte über die Leistungen von Kraftzylinder und Pumpen. Wir haben seinerzeit die Maschine indiziert, und zwar Kraft zylinder, Windzylinder, Gas- und Luftpumpe gleichzeitig. Aus der obenstehenden Tabelle können Sie ersehen, daß die Gesamt-Pumpen arbeit im ungünstigsten Fall 17 °/o, im gün stigsten Fall 11,5 °/o der indizierten Leistung im Kraftzylinder betrug. Bei den Viertakt maschinen tritt bekanntlich an Stelle der Lade- pumpenarbeit die negative Arbeit darstellende Diagrammfläche zwischen Saug- und Ausdrück linie. Dieselbe beträgt nach einer Untersuchung von E. Meyer etwa 8 °/o der positiven Arbeit. Die Pumpenarbeit unseres Körting-Motors beträgt also, auf die indizierte Leistung des Kraftzylin ders bezogen, 31/2 bis 9 °/o mehr als die ent sprechende Arbeit in einem Viertaktmotor. Aus den Pumpendiagrammen unserer Maschine geht aber hervor, daß die Pumpenarbeit an derselben noch unnötig groß ist. Wenn erstens die Saug widerstände besonders der Luftpumpe, die durch eine lange Leitung aus dem Freien saugt, ver ringert, ferner die Druck-Kanalquerschnitte für Gas und Luft reichlicher bemessen werden, muß es gelingen, die Pumpenarbeit noch wesentlich zu ermäßigen. Die Ladepumpen der Zweitakt motoren sind also nicht so schlecht, wie sie oft gemacht wurden. Hier möchte ich einen Einwand erwähnen, den mir Hr. Böhringer in Differdingen gemacht hat. Er meinte, die Drucksteigerung, welche nach Ausweis der Diagramme in den Luft- und Gaspumpenzylindern während des Druck hubes auftritt, rührt nicht von den zu engen Kanalquerschnitten her, sondern diese Druck erhöhung ist notwendig, um die im Arbeits zylinder befindlichen Abgase in Bewegung zu setzen, sie nach dem Ausgang hin zu beschleu nigen. Zuerst schien mir das sehr einleuchtend. Es ist aber nicht richtig. Wie aus dem Steuerungs schema hervorgeht, werden ja zuerst die Auspuff schlitze freigelegt, und die Abgase stürzen dann vermöge ihres eigenen Überdrucks ins Freie,