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gehender Kolbenstange Gas- und Luftpumpe zugleich an. Die Luftpumpe arbeitet immer mit voller Füllung, liefert also immer die gleiche Menge Luft. Die Gaspumpe beginnt mit der Lieferung erst, nachdem sie schon einen Teil des eigentlichen Druckhubes zurückgelegt hat. Die Regulierung erfolgt nun in der Weise, daß die Gaspumpe für größere Leistungen früher mit der Gasförderung beginnt, also mehr Gas liefert, als bei kleineren Leistungen. Trotzdem ist die Regelung nach An sicht von Körting eine sogen. Quanti tätsregulierung und keine Qualitätsregu lierung. Das soll folgendermaßen er reicht werden: Wie Sie aus der Schnitt zeichnung der Ma schine ersehen, be finden sich unmittel bar über dem Ein laßventil zwei kon zentrische Hohl räume. Durch den äußeren derselben wird die Luft, durch den inneren das Gas zugeführt. Die Mi schung von Luft und Gas findet also erst hier während des Einströmens in den Zylinder statt. Wie nun aus dem Steue rungsschema und den darunter befindlichen Diagrammen hervor geht, folgen sich für jede Zylinderseite die Vorgänge wie folgt: Zuerst öffnet, wenn die Hauptkur bel vielleicht noch 40° bis zum Totpunkt zurückzulegen hat, der Kolben die Auspuffschlitze. Im Zylinder herrscht zu dieser Zeit noch ein Druck von 2 bis 3 Atm. Die Gase stürzen also mit großer Geschwindig keit durch die freigelegten Schlitze ins Freie. Wenn die Kurbel noch 20° vom Totpunkt ent fernt ist, ist der Druck im Zylinder nur noch wenig höher als der Atmosphärendruck. Jetzt öffnet das Eintrittsventil. Vorläufig tritt aber nur Luft in den Zylinder, da ja, wie vorhin erwähnt, die Gaspumpe nur einen Teil ihres Hubes Gas fördert und zu dieser Zeit damit noch nicht begonnen hat. Die eintretende Luft hat einen Druck von ~ 0,6 Atm., sie hat also auch das Bestreben, durch die Auspuffschlitze ins Freie zu strömen. Dabei treibt sie die im Zylinder noch vorhandenen verbrannten Gase vor sich her. Erst wenn die zuerst eintretende Luft den hinteren Teil des Zylinders angefüllt hat, beginnt die Gasförderung. Jetzt treten also Luft und Gas gemischt ein, und zwar ist das Verhältnis dieses Gemisches immer das gleiche. Es entspricht, da ja Luft- und Gas- pumpe den gleichen Hub haben, dem Verhältnis der Kolbenquerschnitte dieser Pumpen. Das in den Zylinder eintre tende Gasgemisch drängt nun seiner seits die vor ihm be findliche Luft vor sich her nach den Auspuffschlitzen zu. Wenn die Haupt kurbel den toten Punkt um etwa 40 0 überschritten hat, schließt der Kolben die Auspuffschlitze wieder ab und kurz darauf schließt auch das Einlaßventil. In dem Zylinder befin det sich dann, nach Ansicht von Körting, dem Kolben zunächst eine Schicht reiner Luft und dahinter amZylinderende eine Schicht Gasgemisch von immer gleichem Mischungsverhält nis. Wenn, bei schwe rer Belastung, die Gaspumpe früh zu liefern beginnt, ist die Luftschicht ver hältnismäßig klein, die Gemischschicht verhältnismäßig groß. Sinkt die Be lastung, so setzt die Lieferung der Gaspumpe später ein, die Luftschicht wird also größer, die Gemischschicht und damit die Arbeitsfähig keit wird geringer. Damit die beim Öffnen des Ventils in den Zylinder eintretehde Luft oder später das Gasgemisch nicht strahlenförmig in das im Zylinder schon vorhandene Gas ein dringen, sondern gleichmäßig den ganzen Quer schnitt des Zylinders ausfüllen, hat Körting dem Zylinderkopf eine ganz besondere Form gegeben. Die aus dem Ventil ausströmenden Gase treffen zuerst auf die sogenannte Prellfläche auf und sollen von ihr so abgelenkt werden, daß sie gleichmäßig auf den Querschnitt verteilt sind und sich schichtenweise hintereinander lagern.