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demselben enthaltene Wasser entweder gänzlich beseitigt oder wenigstens auf einen die gleich förmige Zusammensetzung nicht beeinträchtigen den Betrag vermindert wird, muß sich nach Meinung des Verfassers ein sehr gleichförmiger Betrieb erreichen lassen. Die Vorteile des trockenen Gebläsewindes kann man nur ermessen, wenn man die in der Minute verbrauchte Menge Luft und die darin enthaltene Feuchtigkeit j berücksichtigt. Die durch das Lecken einer I Form verursachte Abkühlung des Gestelles, welche sofort eine Verminderung der Roheisen- | Qualität nach sich zieht, ist eine dem Hochofen- I leiter wohlbekannte Betriebsstörung. Dennoch übertrifft die unter solchen außergewöhnlichen Verhältnissen eingeführte Wassermenge diejenige, welche während des feuchten amerikanischen Sommers in einem beständigen Strom mit der atmosphärischen Luft eintritt, nur wenig. Mit Luft, welche' 1 Grain Wasser in einem Kubik- j fuß (2,3 g im Kubikmeter) enthält, werden dem j Ofen für je 1000 Kubikfuß (28,3 cbm) in der I Minute 1 Gallon (3,79 1) Wasser zugeführt. Ein Hochofen von mittlerer Größe im Pittsburger Revier verbraucht ungefähr 40 000 Kubikfuß in der Minute. Er würde demnach 40 Gallons (152 1) Wasser stündlich, für jedes Grain in einem Kubikfuß Luft aufnehmen. Über den Feuchtig keitsgehalt der Luft zu den verschiedenen Jahres zeiten geben die folgenden Tabellen Aufschluß. Tabelle I zeigt den Feuchtigkeitsgehalt der Luft nach den von dem Wetterbureau der Ver einigten Staaten zu Pittsburg veröffentlichten Berichten. Die Beobachtungen sind auf hohen Gebäuden gemacht worden und geben daher den Feuchtigkeitsgehalt der Luft an den Hochöfen nicht genau an. Einige auf einem Pittsburger Stahlwerk gleichzeitig gemachte Beobachtungen weisen in der Tat einige Abweichungen von den offiziellen Zahlen auf. Zum Zwecke des Ver gleichs ist daher Tabelle II aufgestellt worden, welche den durchschnittlichen Feuchtigkeitsgehalt der Luft auf den Werken selbst zeigt. Die letzteren Beobachtungen wurden 9 Uhr vor mittags gemacht. Aus den Schwankungen des Feuchtigkeitsgehalts von Monat zu Monat sind deutlich die atmosphärischen Verhältnisse, mit denen die Hochofenbetriebe der Vereinigten Staaten zu rechnen haben, ersichtlich. Wenn diese Verhältnisse nun wenigstens in demselben Monat annähernd gleich blieben, würden die den Hochöfen erwachsenden Schwierigkeiten noch nicht sehr bedeutend sein. Daß dies aber durch aus nicht der Fall ist, zeigt Tabelle III, welche gleichfalls dem offiziellen Bericht des Pittsburger Wetterbureaus entnommen ist. Man ersieht aus dieser Tabelle, daß, während die atmosphärische Feuchtigkeit im Januar bedeutend geringer ist als im Juli, dennoch die prozentualen Schwan kungen bedeutend größer sind. Tabelle L* Tabellen. n «h In den Murl Gramm Hochofen Tempe- Wasser stündlich Gramm Wasser ratur ! im Kubik- geführte Celsius meter Wasser- im Kubik meter menge in 1 Januar . . . 2,78 1 5,01 330,49 6,44 Februar . . — 0,17 4,21 277,43 6,21 März . . . 8,33 7,82 515,44 7,13 April . . . 10,56 6,90 454,80 7,59 Mai .... 16,44 11,04 727,68 10,81 Juni .... 22,00 13,66 900,50 16,79 Juli .... 24,56 12,88 848,96 16,10 August . . 23,11 11,87 782,26 16,33 September . 21,33 13,06 861,09 12,42 Oktober . . 13,56 9,20 606,40 • 7,36 November . 4,67 5,41 356,26 7,59 Dezember . 2,56 5,18 341,10 6,90 Tabelle III. Tag Januar Gramm Wasser im cbm Juli Gramm Wasser im cbm S Uhr vorm. 8 Uhrnachm. 8 Uhr vorm. 8 Uhrnachm. 1 4,51 7,04 16,65 17,20 2 5,87 8,42 18,93 18,35 3 5,66 8,74 19,55 17,20 4 4,76 5,22 19,55 17,20 5 4,16 2,58 19,46 17,76 6 2,28 2,58 14,95 18,95 7 2,67 3,84 20,19 17,18 8 3,43 4,32 18,35 16,65 9 4,51 5,04 15,59 13,66 10 4,16 4,32 17,20 14,61 11 4,00 3,57 18,35 17,20 12 3,57 2,46 15,48 14,61 13 2,28 3,57 13,66 11,13 14 3,70 4,16 12,77 13,20 15 3,84 4,51 13,20 11,94 16 4,69 5,22 14,61 14,61 17 5,64 7,57 17,76 18,35 18 4,16 3,04 16,65 16,65 19 2,58 2,67 18,95 17,20 20 3,29 4,85 17,20 16,65 21 4,85 4,32 17,76 16,97 22 4,32 4,32 15,59 13,20 23 2,09 2,69 17,09 14,61 24 2,28 4,85 15,09 14,05 25 1,59 4,21 13,92 17,80 26 1,40 2,28 17,76 16,84 27 1,29 2,02 18,35 17,20 28 1,66 1,61 15,09 13,20 29 1,75 1,84 14,12 11,52 30 2,19 2,58 13,20 14,61 31 1,61 3,24 15,09 11,94 Außer diesen, mit der Jahreszeit zusammen hängenden Schwankungen des Feuchtigkeits gehalts ist noch mit plötzlichen Schwankungen zu rechnen, die von Tag zu Tag, ja selbst von Stunde zu Stunde eintreten und durch atmo sphärische Niederschläge oder zuweilen auch durch * Die Umrechnung in den verschiedenen Tabellen erfolgte nach folgenden Werten: 1 Grain im Kubik fuß = 2,3 g im Kubikmeter, 1 Gallon = 3,79 1, 1 t = 1016 kg.