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15. Oktober 1904. Die deutsche Koksindustrie in den letzten zehn Jahren. Stahl und Eisen. 1167 (Abbild. 9). Zur Verwendung gelangen hierbei folgende Gläser: Objektivpaare: 65) (a9) (a3 a3 Okularpaare: 2 und 4.1 Auf schwerem, viereckigem Fuße montiert, mit drei Zahn- und vier Dreh bewegungen ausgestattet, eignet sich der Apparat vorzüglich, um große, ganz unregelmäßig gestaltete Objekte syste matisch abzusuchen, wobei noch be sonders der verhältnismäßig große Ob jektabstand zu statten kommt. Auch mit der gegen den Doppeltubus aus wechselbaren Stereoskopcamera leistet das Stativ sehr wertvolle Dienste und kann nur in jeder Beziehung empfohlen Abbile werden. Bei subjektiver Beobachtung ist mit den aufgeführten Gläsern eine 10- bis 65 fache, bei Aufnahmen mit der Stereoskopcamera eine 1,6- bis 6,2 fache lineare Vergrößerung zu erzielen. Die für die körperliche Auffassung notwendige Tiefe des scharfen Bildes bewegt sich je nach dem Grade der Vergrößerung etwa zwischen 5 und 10 mm. Schließlich sei noch eines Apparates Erwäh nung getan, der bei den mannigfaltigsten metallo- graphischen Arbeiten gebraucht wird, des Röhren ofens. Das Eisenhüttenmännische Institut ver wendet seit einigen Jahren fast ausschließlich die Heraeusschen elektrischen Widerstandsöfen, bei denen die Widerstandsmasse aus Platinfolie Binokulares Präparierstativ nach Braus-Drüner mit Stereoskopcamera. von 0,007 mm Dicke besteht, die spiralförmig auf ein Marquardtsches Rohr aufgewickelt ist. Diese Öfen zeichnen sich durch schnelle und zuverlässige Regulierbarkeit aus und ■ sind heute durch geeignete Wärmeschutzvorrichtungen so weit vervollkommnet, daß man beispielsweise in einem Ofen von 500 mm Länge und 30 mm Weite eine Temperatur von 1450° dauernd er zeugen kann, ohne befürchten zu müssen, daß die Folie durchbrennt. Bei Öfen von größerem Querschnitt ist die für Dauerversuche zulässige Höchsttemperatur naturgemäß etwas geringer. Die deutsche Koksindustrie in den letzten zehn Jahren. Von Oskar Simmersbach. _UU.C. (Nachdruck verboten.) Während die deutsche Roheisenindustrie hin sichtlich ihres Erzverbrauchs sich zum nicht geringen Teil auf die ausländische Zufuhr an gewiesen sieht, — und zwar dank der Kostspielig keit unseres Binnenverkehrs in höherem Maßstabe, als die heimischen Bodenschätze berechtigen —, wird ihr Koksbedarf, abgesehen von unbedeuten den Mengen, vom Inland gedeckt. Die reichen Kohlenvorkommen Deutschlands in Verbindung mit hervorragenden technischen Errungenschaften und Fortschritten in der Koksindustrie ermög lichten es, die Kokserzeugung mit dem Empor blühen der Eisenindustrie in gleichem Schritt zu halten; und wie die Eisenindustrie, so hat auch die Koksindustrie in den letzten zehn Jahren eine außergewöhnliche Entwicklung erfahren, die ein näheres Eingehen wohl beanspruchen kann. Die deutsche Koksindustrie beruht auf den Kokskohlenvorkommen an der Ruhr, in Ober- und Niederschlesien, an der Saar, bei Aachen ! und bei Obernkirchen, sämtlich in Preußen ge- ' legen, und auf dem Vorkommen bei Zwickau im Königreich Sachsen. 1. Ruhrrevier. Die Steinkohlenformation des Rubrkohlenbeckens wird nach der chemischen und physikalischen Beschaffenheit der Kohlen in vier Flöz-Etagen zergliedert, die Gasflamm kohlenpartie, die Gaskohlenpartie, die Fettkohlen partie und die Magerkohlenpartie, doch findet eine scharfe Abgrenzung der einzelnen Gruppen nicht statt. Man bezeichnet gewöhnlich als Gas kohlen Kohlen mit über 35 % flüchtigen Bestand teilen, als Fettkohlen solche von 15 bis 35 % und als Magerkohlen solche mit weniger als 15 %