ben Alrchiven her Vorwelt und den Aussagen überlebender Jeugen geschöpft und der Beweis für die Richtigkeit der angenommenen Stufenfolge aus der Entwickelungsgeschichte der letzteren entnommen. Nac einem eingehenderen Verweilen bei der Abstammung der ein- Jelnen Wirbeltierklassen gelangt die Schilderung endlic zu dem Aluf- treten des Menschen. Seiner Entwickelung aus dem rohesten Lr- zustande zu ben Anfängen ber Gesittung sind einige besonders an- ziehende Kapitel gewidmet. Oas Buc schlieszt niit einem Ausblick in bie 3ukunft. m 24. August 1903 ift ber Verfasser von „Werden unb Ver- gehen", Dr. rnst Krause (ber sic auf feinen Büchern Garus Sterne nannte), plötzlic am Serzschlage verstorben, viel zu früh für feine zahllosen Freunde unb Verehrer, bie von ihm noc reiche Früchte vieljähriger Arbeit im höchsten Geistesfelde erwarteten. Fast gleichzeitig mar bie fünfte Aluflage seines beliebtesten Werkes bereits wieder vollffänbig vergriffen. Gs gereicht ber Verlagsbuch- handlung jur besonderen Genugtuung, das es ihr gelungen ift, dem jäh verwaisten Buche in Wilhelm Bölsche einen sachkundigen unb berufenen Vormund gewonnen ju haben. Wilhelm Bölsche, feit vielen Sahren befreundet mit dem Verfasser selbs unb durc eigene Arbeiten auf verwandtem Gebiet rühmlichst bekannt, hat das Werk einer sorgfältigen stilistischen wie sac- lichen Durchsicht unterzogen. Obwohl bie lette Bearbeitung durc ben Verfasser erft ganj kurze Seit zurückliegt unb bie individuelle, allseitig fo hoc geschätzte Eigenart ber in ihrer Weise oft als klassisc bezeichneten Alrbeit alle ernstlicheren Gingriffe verbot, hat ber Bearbeiter doc eine grose 3ahl kleinerer sachlicher unb formaler Besserungen vorgenommen, bie ber volkstümlichen unb wissenschaft- lichen Absicht sicherlic entgegenkommen. Für bie speziell botanischen Teile haben zwei Gpezialforscher ersten Ranges ben Snhalt neu durchgeprüft. Die Abbildungen sind revidiert unb bereichert worden. In einem biographischen Borwort hat Bölsche eine pietätvolle Charak- teristik des Verstorbenen, desfen P orträt als Titelbild beigegeben wird, gezeichnet. So läszt sic unfer wohl bestes unb modernes Volks- buc auf naturwissenschaftlichem Sefamtgebiet mit gutem Grunde als fernerhin „gerettet" bezeichnen, ein Buc, das schon in ber früheren Form bie Kreise ber Gebildeten mehr gefesselt hat als alle anderen ähnlichen Werke feit bem Auftreten Varwins. Seine Vorzüge ruhen hauptsächlic in ber klaren unb prägnanten Schreibweise, ber ge- winnenden Form unb feiner planmäßigen Veschränkung auf das weiteren Greifen Genieszbare, während von aller verletzenden Polemik auf wissenschaftlichem unb religiösem Gebiet abgesehen worden ift. 3mar hat man versucht, das Buc als unchristlic hinzustellen, aber felbff ber breitägige Ansturm ber Ultramontanen im preuszischen