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1140 Stahl und Eisen. Zusammensetzung der Hochofenschlacke in graphischer Darstellung. 28. Jahrg. Nr. 32. Es ist nun der Beweis zu liefern, daß dieser Möller der Bedingung entspricht, eine Schlacke von der geforderten Zusammensetzung zu liefern. Wir multiplizieren deshalb die Möllereinheiten mit den aus Tabelle II zu entnehmenden Drei- ecksordinaten eines jeden Erzes und erhalten hierdurch die Daten der Tabelle III, durch deren Addition die prozentische Zusammensetzung der Schlacke sich ergeben muß. Das Resultat stimmt genügend genau mit der vorgeschriebenen Zu sammensetzung überein. Tabelle III. Erz Möller einheiten SiO2 Ale 03 Basen VII 437 19,00 15,46 38,84 V 42 3,92 0,38 1,19 VIII 24 1,05 0,43 5,54 III 14 3,36 1,65 1,33 IX 34 2,95 2,11 2,76 30,32 20,05 49,78 Es ist auch den beiden Kombinations-Bedin gungen genügt, denn die Menge von Erz V ver hält sich zu der von Erz VIII wie 42:24 oder wie 7 : 4 und Erz III: IX wie 14:34 oder wie 3:7, wie vorgeschrieben worden war. Eine kurze Betrachtung des Möllers ergibt, daß der selbe überwiegend aus Erz VII gebildet ist. Das war schon aus der Gestalt des Dreiecks A B VII und seiner Lage zum Punkt 0 vorher zusagen. Wenn der Anteil dieses Erzes im Möller vermindert werden soll, so muß die Gestalt des Dreiecks AB VII entsprechend verändert werden, um die Länge der Linie 0—C im Verhältnis zu VII—C entsprechend zu vermindern. Die Ver änderung der Dreiecksgestalt wird möglich durch Abänderung der Kombinationsbedingungen zwi schen den beiden Erzpaaren V und VIII und III und IX. Am wirksamsten wird eine Ver schiebung des Punktes A auf der Linie V—VIII in Richtung auf den Punkt VIII zu sein. Wir können die Größe dieser Verschiebung beispiels weise von vornherein dadurch bestimmen, daß wir fordern, der Anteil des Erzes VII am Möller soll so groß sein, daß aus ihm 50°/0 der schlackenbildenden Bestandteile stammen. Es ist dann die Linie 0—C bis zum Punkte H zu ver kürzen, so daß nun 0—H—VII wird, oder 0—H = 5O°/o von H—VII beträgt. Die Gestalt des Dreiecks ist hierdurch be stimmt zu VII B A1, und die Mischung Ai be steht dann aus 8,75 °/o von Erz V und 91,25 0/0 von Erz VIII. Die roten (in der Verkleinerung punktierten) Linien 0 — G, 0—F und die Linie 0—VII geben dann die Grundlage für die Mölleraufstellung nach dem Dreiecksgesetz, näm lich 50 °/o v. VII — 18 °/o v. A — 32 °/o v. B und ausgerechnet folgenden Möller: Verhältnis der Schlackenbildner 100 TT Möller einheiten Fe— 1 Mn 1s Aus bringen 50 v. VII X 5,95 = 297,5 X 0,47 = 139,8 1,58 „ V X 7,63 — 12,0 X 0,50 = 6,0 16,42 „VIIIX 3,41 = 60,0 X 0,28 = 16,8 14,40 „ III X 2,26 = 32,5 X 0,41 = 13,3 17,60 » IX X 4,38 = 77,0 X 0,40 = 30,8 100,00 °/o 479,0 206,7 Ausbringen = 206,7 479 = 43 o/o. Die Bedingungen sind wieder gewahrt: 1. Erz VII stellt 50 °/o der Schlackenbildner, 2. Erz III und IX stehen im Verhältnis 32,5 : 7 7 = 3 : 7 im Möller, 3. die geforderte Schlackenzusammensetzung ist vorhanden, wie die nachstehende Tabelle IV zeigt: Tabelle IV. Erz Möller einheiten SiO» Ale 03 Basen VII 297,5 12,94 10,53 26,44 V 12,0 1,12 0,10 0,34 VIII 60,0 2,64 1,08 13,86 III 32,5 7,12 3,84 3,33 IX 77 6,69 4,78 6,25 30,53 20,35 50,23 Man kann also die Menge jedes Erzes be liebig im Möller verändern, muß dann aber naturgemäß die Veränderung im Mengenver hältnis der übrigen Erze, die sich hierdurch er gibt, in Kauf nehmen. Das Ausbringen des zweiten Möllers ist um 3 °/o kleiner als das des ersten, weil ein Teil des reichen Erzes VII durch das ärmere Erz VIII ersetzt wurde. Bei den bisherigen Berechnungen ist die Koksasche noch nicht berücksichtigt worden. Nehmen wir an, bei Möller 2 würden auf 1000 kg Eisen 1000 kg Koks mit 10 °/o Asche verbraucht. Möller 2 liefert auf 100 Teile Schlacke 206,7 Teile Eisen. Auf 100 Teile Schlacke entfallen dann also auch 206,7 Teile Koks mit 20,67 Teilen Asche. Im Dreiecksschaubild Tafel III stellt der Punkt XVII die Zusammensetzung der Koks asche dar. Die Linie XVII—0 ist deshalb im Ver hältnis der beiden Längen 100 und 20,67 zu teilen, was, wie vorher durch Skizze 5 erläutert, mit Hilfe der Parallelen J K L, auf der diese Längen in Millimetern abgetragen werden, und der Hilfslinien XVII—L-M und M-K-S geschieht. Der Punkt S gibt dann nach seiner Lage im großen Dreiecksschaubild die endgültige Zu sammensetzung der Schlacke an. Der Betriebsleiter hat nach Lage dieses Punktes zu beurteilen, ob nach den Ergebnissen der Schmelzpunktsbestimmungen eine Schlacke dieser Zusammensetzung dem beabsichtigten Be trieb entspricht. Kann man mit einiger Sicher heit die Höhe des Koksverbrauches und das Ausbringen vor der Berechnung des Möllers nach