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1. Juli 1908. Das Beiden der Feinbleche. Stahl und Eisen. 939 richtung vollkommen, bei der Schwarzbeize da gegen entwickelt sich Schwefelwasserstoff, welcher schwerer als Luft ist und somit nicht durch den Ventilator gehörig abgesaugt wird. Mittels der beschriebenen Einrichtung kann je ein Beizer mit zwei Gehilfen in 12 Stunden 7000 bis 8000 kg 0,3 bis 0,4 mm starke Bleche abbeizen; für beide Beizen sind somit zwei Beizer mit vier Gehilfen erforderlich. Um die langwierige und eine Schicklichkeit erfordernde Arbeit einstellens zu ersparen, ferner um größere Leistung bei ge ringerem Säureverbrauch zu er reichen und endlich um die Arbeiter besser vor den Säure dämpfen zu schützen, wurden in England mehrere Typen von Beizmaschinen erdacht. Bei diesen Maschinen bewegen sich die mit Blech gefüllten Körbe in der Beize, wodurch sowohl die Beizdauer, als auch der Beizeverbrauch verringert wird. Bei den Beizmaschinen kann man der Hauptsache nach zwei Gruppen unterscheiden: solche, bei denen die Bleche in horizontaler Richtung, und solche, bei denen sie in verti kaler Richtung bewegt werden. Ich will mich darauf be schränken, nur die Maschinen, die auf dem Kontinent und in England am meisten verbreitet sind, zu besprechen, wobei ich gleich bemerke, daß man in England meistens die vertikale Bewegungsrichtung vorfindet, während bei uns noch oft die englischen Maschinen mit hori zontaler Bewegung vertreten sind. Zu den letz teren gehört die Beizmaschine von Hughes Chemery (Abbildung 3). Drei Körbe a aus Bronze mit von Stäben gebildeten Abteilungen sind an einem starken Dreiarm b aufgehängt, welcher in horizontaler Ebene drehbar mit werden, sitzen sie auf den Rahmen auf, so daß die zwei Ringe h locker herunterhängen und der horizontalen Bewegung nicht hinderlich sind. Wenn der leere Korb gefüllt ist und die Bleche in dem in der Beize stehenden Korbe gehörig abgebeizt sind, wird Dampf in den Dampfzylinder c gelassen, der Dreiarm b hebt alle drei Körbe bis über die Führung i, wobei Ge gengewichte mithelfen, die an über die Rollen k gehende Ketten gebunden sind. Hierauf wird der Dreiarm b um einen Drittelkreis in der gewisse Ge- des Einzel ¬ der Kolbenstange des Dampfzylinders c ver bunden ist, so daß durch Heben des Kolbens die drei Körbe a auch mitgehoben werden. Der eine Korb hängt frei und wird mit Blech gefüllt, der ihm in der Richtung des Pfeiles nächste Korb hängt in dem Beizkasten d, der dritte im Wasserkasten. Sowohl am Beiz-, wie am Wasserkasten ist je ein Rahmen vor gesehen, welcher mittels vier Räder auf einer Führung an den Kasten sich bewegen kann. Diese Bewegung wird durch Kurbel e von dem Getriebe f Richtung des Pfeiles verdreht, so daß der mit frischen Blechen gefüllte Korb über den Beiz kasten, der bereits gebeizte über den Wasser kasten und der abgewaschene über die Führung i zu stehen kommt. Nun werden alle drei Körbe gesenkt, bis dieselben im Beiz- bezw. Wasser kasten auf den Rahmen aufsitzen, worauf die Kurbel e in Bewegung gesetzt wird und die zwei Körbe nach rechts und links bewegt werden. Vom freihängenden Korbe können nun die ge mittels Riemenantrieb der Riemenscheibe g be werkstelligt. Wenn die Körbe heruntergelassen beizten und gewaschenen Bleche entfernt wer den. Zum Schwarzbeizen ist die Maschine sehr