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Während also die Manganerzzufuhr von Brasi lien, England und Spanien wesentlich nachgelassen hat, machte sich bei den Mengen aus Rußland und vor allem — ähnlich wie schon im Jahre zuvor — aus Britisch-Indien eine erhebliche Steigerung be merkbar. Sehr stark hat auch, wie oben bereits angedeutet worden ist, die Einfuhr französischer Minette zuge nommen: von 151457 t im Jahre 1906 auf 239 014 t im Berichtsjahre. Ueber den Hochofenbetrieb ist aus dem Be richte zu ersehen, daß die Zahl der in Luxemburg vorhandenen Hochöfen im Jahre 1907 mit 33 unver ändert dieselbe war wie 1906. Im Feuer standen in beiden Jahren 32 Oefen, und zwar im letzten Jahre insgesamt 1620, im vorhergehenden 1640 Wochen. Hergestellt wurden: im Jahre 1907 im Jahre 1906 Puddelroheisen Thomasroheisen Gießereiroheis. im im Werte von Werte von t Fr. t Fr. 1070651 81036881 123050 7456379 1276373 87873180 1236681177906891 101434 7665339 100374' 5982165 Insgesamt Durchschnitts werte von 1484872 103642207 1460105 91345435 f. d. Tonne 69,80 Fr. f. d. Tonne 62,56 Fr. Die Anzahl der im Hochofenbetriebe beschäftigten Arbeiter betrug im Berichtsjahre 4268 gegen 4192 im Jahre zuvor. Gießereien waren in beiden Jahren acht im Be triebe ; sie stellten her: an im Jahre 1907 im Jahre 1906 Im Werte von Fr. t im Werte von Fr. Poterieguß . . Röhren .... Maschinen- und sonstigem Guß 481 32 17 540 142 200 8 000 2 678 882 486 21 16 371 143 554 4 869 2 259 492 Insgesamt Im Durch- schnittswerte von 18 053 2 829 082 16 878 2 407 915 f. d. Tonne 156,70 Fr. f. d. Tonne 142,70 Fr. Der Verbrauch an Roheisen bei den Gießereien be lief sich im letzten Jahre auf 19 770 t, im vorletzten auf 19025 t; die Anzahl der Arbeiter stieg von 317 auf 319. Ueber die Leistung der Stahlwerke, deren Zahl sowohl für 1907 wie für 1906 mit drei unverändert blieb, gibt die folgende Zusammenstellung Aufschluß. Danach wurden hergestellt: An Roheisen verbrauchten die Stahlwerke im letzten Jahre 613 482 t und im vorletzten 581192 t. Sie be schäftigten im ganzen 4178 bezw. 3846 Arbeiter. an im Jahre 1907 im Jahre 1906 t im Werte von Fr. t im Werte von Fr. Blöcken . . . Halbfabrikaten 6291 731329 11135 1002150 f. d. Verkauf . Fertigerzeug nissen : a) Schienen und 169038 17676072 163673 15008235 Laschen . . 42003 5380871 36043 4184900 b) Schwellen . . c) Handels- und 15524 1980579 14385 1580194 verseh. Eisen 169669 19522848 169821 21036178 d) Walzdraht . 39731 4593621 38511 4357405 e) Maschinen 2011 1457894 1716 1029420 Insgesamt 444267 513432141435284 48198482 Im Durch- f. d Tonne f. d Tonne schnittswerte von 115,57 Fr. 110,73 Fr. Roheisenerzeugung in den Vereinigten Staaten.* Ueber die Leistung der Koke- und Anthrazithoch öfen der Vereinigten Staaten im Juni 1908, verglichen mit dem vorhergehenden Monate, gibt folgende Zu sammenstellung Aufschluß: Juni 1908 Mal 190s I. Gesamt-Erzeugung... 1 106 052 Arbeitstägl. Erzeugung . 36 868 II. Anteil der Stahlwerks- Gesellschaften . . . 729 172 1 184 339** 38 204** 771 829 darunter Ferromangan und Spiegeleisen . . III. Zahl der Hochöfen . . davon im Feuer . . . IV. Wochenleistungen der Hochöfen 268 683 263 433** 16 213 am 1. Juli 1908 394 151 18 108 am 1. Juni 1908 396 139** Wenngleich die Erzeugung von Holzkohlenroheisen bislang nur geschätzt werden kann, so darf man doch wohl damit rechnen, daß die Gesamt-Roheisen erzeugung der Vereinigten Staaten im ersten Halbjahre 1908 rund 7 010000 t betragen hat. Dem nach würde, da die Herstellung in der ersten Hälfte 1907 sich auf 13 693 693 t belaufen hatte, das diesjährige Ergebnis der Monate Januar bis Juni hinter dem vor jährigen um etwa 6 684 000 t oder 48 0/o Zurückbleiben. * „The Iron Age" 1908, 9. Juli, S. 122. ** Diese Ziffern stimmen mit den früher vom „Iron Age“ mitgeteilten nicht genau überein. ■— VergL „Stahl und Eisen“ 1908 Nr. 27 S. 966. Referate und kleinere Mitteilungen. Die Gefügebestandteile der Eisenkohlenstof- Legierungen. Angeregt durch wiederholte Bitten aus der Praxis und akademischen Kreisen, in einfacher und exakter Weise die verschiedenen Gefügebestandteile der Eisen kohlenstoff-Legierungen zu definieren, sucht H. L e Chatelier* diesem Verlangen nach Möglichkeit gerecht zu werden. Allerdings ist es nicht angängig, eine tatsächlich einfache und exakte Definition zu * „Revue de Metallurgie“ 1908 Nr. 3 S. 167 bis 172. geben, einmal weil das Gefüge des Stahles seiner Natur nach ein sehr kompliziertes Gebilde ist, und dann, weil trotz der vielen Untersuchungen auf diesem Gebiete das Problem keineswegs als bereits gelöst betrachtet werden kann. Indessen ist es möglich, aus der Menge des vorliegenden Materials die fest stehenden Tatsachen zu sichten, ferner anzugeben, welche Fragen noch unentschieden sind und weiteren Studiums bedürfen. Zwei Umstände sind es, die das Studium der Eisenkohlenstoff-Legierungen sehr er schweren; der eine ist rein technischer Natur und beruht darauf, daß die einzelnen Gefügebestandteile