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neuer eiserner Oberbau zur Verlegung bestimmt war, in erster Reihe mit Steinschlag versehen wurden, so ist dies selbstverständlich und mag bei den Anhängern des Holzoberbaues zu der unzutreffenden Annahme geführt haben, daß die eiserne Schwelle die Vermehrung der Stein schlagverwendung verursacht habe. Das kann aber an den wirklichen Ursachen, welche den Ersatz der Kiesbettung auf den verkehrsreichen Strecken veranlaßt haben, nichts ändern. Man darf höchstens hoffen, daß, nachdem durch die Steinschlagbettung nun der Unterbau des Ge leises eine so wertvolle Verbesserung erfahren hat, auch dem im Endergebnis billigeren und besseren eisernen Oberbau vor dem Holzschwellen oberbau in erhöhtem Maße der Vorzug gegeben werden wird. Daß der Ersatz der Kiesbettung durch Stein schotter bei der ersten Anlage sowohl wegen der Materialkosten wie wegen des Ausbauens der vorhandenen und des Einbauens der neuen, im Anfang etwas schwieriger zu verstopfenden Bettung mit nicht unerheblichen Kosten ver bunden ist, braucht gar nicht in Abrede gestellt zu werden. Wenn aber berücksichtigt wird, daß der Steinschotter die Kiesbettung an Dauer um ein Vielfaches übertrifft und daher eines selteneren und geringeren Ersatzes bedarf als die Kiesbettung, dann ergeben sich sowohl an Fracht wie an Unterhaltungskosten so bedeutende Ersparnisse, daß nach Deckung der Kosten der ersten Anlage sehr bald größere wirtschaft liche Vorteile erzielt werden. Nachdem diese Ueberlegenheit immer mehr erkannt und bei den einzelnen Verwaltungen in allen Ländern nach Lage der örtlichen Verhältnisse nach gewiesen worden ist, hat sich der Verbrauch des Steinschlags in den letzten Jahren wesent lich gesteigert. Er wird seine Grenzen nur dort finden, wo wegen zu geringen Verkehrs oder zu großer Entfernung der Verbrauchsstelle von der Gewinnungsstelle des Materials dessen Verwendung unwirtschaftlich sein würde, wie dies bei den Preußischen Staatsbahnen in den nördlichen Strecken des Ostens, sowie in den weniger verkehrsreichen Strecken der nord deutschen Tiefebene, bei denen wegen der ge ringen Inanspruchnahme des Oberbaues ein seltenerer Ersatz des Kieses stattfindet, der Fall ist. Wollte man also wirklich annehmen, daß der Rippenschwellen-Oberbau, wie ich ihn mit dem Holzschwellen-Oberbau verglichen habe, zu dauernd gutem Verhalten einer besseren und in der Beschaffung teureren Bettung bedürfte als der Holzschwellen-Oberbau, so würde das Ver hältnis der für beide Oberbauarten unter sonst gleichen Umständen erforderlichen Jahresrück lagenbeträge dennoch kein wesentlich anderes werden, weil dann unbedingt für die zwar billi gere, aber auch weniger gute Kiesbettung unter Holzschwellen eine häufigere Erneuerung an genommen werden müßte, als für die leistungs fähigere Steinschlagbettung unter den Rippen schwellen. Das Verhalten der zwei Schwellen gattungen in ganz neuer Kiesbettung mag für einige Zeit, d. h. bis die Bettung eben unrein und abgängig zu werden beginnt, für das Holz etwas günstiger sein; bei hohen Ansprüchen an die Leistungsfähigkeit eines Geleises kann man aber ebensowenig für Holzschwellen wie für Eisenschwellen auf Steinschlagbettung verzichten. Hierüber Vergleichsrechnungen anzustellen, wäre müßig, nachdem im Inlande wie im Auslande der allmähliche Uebergang vom Kies zum Schotter für Holz- wie für Eisenschwellen bereits im Vollzüge begriffen und nicht mehr aufzuhalten ist. Nur möchte ich angesichts der von geg nerischer Seite erhobenen Einwendungen gegen die Eisenschwelle, sie liege höher und loser in der Steinschlagbettung als die Holzschwelle und erfordere deshalb höhere Unterhaltungskosten, noch eine Eigenschaft betonen, welche die trog förmige Eisenschwelle vor der Holzschwelle gerade in ihrer Beziehung zur Bettung voraus hat. Die Eisenschwelle umfaßt, nachdem sie nur erst sach- gemäß unterstopft, d. h. mit Schotter dicht gefüllt ist, und die Bettung sich gesetzt hat, einen beträchtlichen, quer zur Geleisachse im Schotter bett gelagerten Teil der Bettungsmasse. Dieser, bei der Befahrung des Geleises unter Druck stehend, setzt einer Verschiebung der Schwelle unter der Einwirkung der gewöhnlichen Betriebs beanspruchungen durch die außerordentliche Rei bung, die innerhalb der belasteten Schotter bettung (Schotter auf Schotter) herrscht, be deutenden Widerstand entgegen. Die Holz schwelle dagegen ist in bezug auf wagerechte Festlage auf die Reibung angewiesen, welche zwischen ihrer wagerechten Unterfläche und der von ihr gedrückten wagerechten Bettungsfläche (Holz auf Schotter) herrscht. Denn die un belasteten, lose zwischen je zwei aufeinander folgenden Schwellen geschichteten Steinschotter mengen wirken in beiden Fällen nur durch ihr Eigengewicht und den geringen Druck, den sie zwischen den Schwellenlagern ausüben, der Verschiebung entgegen, können mithin zur Seiten steifigkeit und zur Verhütung des Wanderns der Geleise wenig beitragen. Ein einfacher Versuch, mit der nämlichen Kraft, welche imstande ist, belastete Holzschwellen wagerecht quer zu ihrer Länge über Schotter zu verschieben, ebenso viele gleich belastete, mit Schotter gefüllte Rippenschwellen auf Schotter quer zu bewegen, überzeugt sofort. Es gibt dies auch die Erklärung dafür, daß die neuer dings in Schnellzugstrecken mit Recht für so wertvoll geltenden Mittel zur Verhütung des Schienenwanderns, zumeist in Laschenabschnitten