1014 Stahl und Eisen. Hebe- und Transportmittel in Stahl- und Walzwerksbetrieben. 28. Jahrg. Nr. 29. facher Weise ersetzt. Hier ist nur noch die Pfanne selbst zu heben, der Ausleger bleibt in Ruhe, und unter Fortfall eines Motors für das Pfannenverfahren wird der Hubmotor wesentlich kleiner als früher. Auch dort wo der Gieß wagen selbst das Vergießen in die Kokillen übernehmen muß, wo in bestehender Anlage etwa der alte hydraulische Wagen durch einen elektrischen zu ersetzen ist, werden die Verein fachungen dieser Bauart eine Rolle spielen. Es ist offenbar ohne Schwierigkeiten mit Wagen fähren und Auslegerschwenken dieselbe genaue Steuerung der Pfanne über den Kokillen mög lich, wie sonst etwa mit Wagenfahren und wagerechtem Verfahren der Pfanne. Daß dieses letztere in der Neukonstruktion nicht mehr in beliebiger Höhe möglich ist, wird meist ohne Belang bleiben. Für den Gießkran wird es sich immer empfehlen, bei großen Ausführungen durch eine Verriegelung am Führungsgerüst die Seile während des Vergießens zu entlasten. Ab bildung 6 zeigt eine besonders schwere Aus führung eines derartigen Kranes für 60 t Trag fähigkeit, der für das Heben allein bei 6 m Ge schwindigkeit einen 135 P.S.-Motor benötigt. Führung und Traverse sind an diesem Kran mit Anläufen versehen, damit die heruntergelas sene Traverse beim Hochziehen die Führung erfassen kann. In bestimmter Höhe, vom je weiligen Zweck abhängig, erfolgt in ähnlicher Weise, wie früher bereits erwähnt, eine kräftige Verriegelung, welche die Seile entlastet und die Pfanne mit dem Führungsgerüst ein starres Ganze bilden läßt. Auch auf dem Gebiete des Muldentrans portes zum Martinofen tritt im Zusammenarbeiten mit dem drehbaren Muldenchargierkran immer allgemeiner das Bestreben auf. die Verwendung des Wagens als Zubringemittel der Mulden zur Ofenhalle zu vermeiden, die Bedienungsmann schaft auf das notwendigste Maß zu verringern und selbst auf dem Schrottplatz die Handarbeit soweit als möglich zu ersetzen. Abbildung 7 zeigt zunächst einen Fallwerkskran, welcher die Fallkugel mittels einfacher Klaue hoch hebt und in beliebiger Höhe die Verriegelung der Klaue löst, so daß diese sich selbsttätig öffnen kann. Die hierzu nötige Gegenbewegung zwischen Zange und Verriegelungshaken wird durch Anwendung eines zweiten Motors im Hub werk erreicht, anstatt wie bei den früher be sprochenen Zangensteuerungen mit einem Motor und Schleifkupplung zwischen den beiden in Be tracht kommenden Trommeln. Steht dieser zweite Motor still, so gehen Zange und Ver riegelungshaken mit gleicher Geschwindigkeit; wird er beim Hochgehen ebenfalls in Betrieb gesetzt, so eilt der Verriegelungshaken vor. Bei den geringen Kräften, welche für die Aus-, lösung der Klaue benötigt werden, liegt hier eine Vereinfachung der Bauart nahe, welche den zweiten Motor durch einen Seilzug vom' Führerstand aus ersetzt; aber auch im Ganzen wird sich für die Zange ein einfacheres Mittel anwenden lassen, wenn die Anlage von vornher ein danach eingerichtet wird. Für das Hoch-. heben der Fallkugel ist wohl günstigerweise der Magnet zu verwenden, der gegebenenfalls sogar noch Schrotttransport übernehmen kann.* (Fortsetzung folgt-) * „Stahl und Eisen“ 1908 Nr. 14 S. 469; Nr. 18 8. 640.