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dem Hochofenwerk der Carnegie Steel Company mit gutem Erfolg durchgeführt. Der Erfindung liegt die bekannte Erscheinung zugrunde, die man in dem Verbrennungsschacht der Wind erhitzer beobachten kann, indem kleine eisen haltige von den entzündeten Hochofengasen mitgerissene Gichtstaubteilchen zum Schmelzen kommen, mit anderen in ähnlichem Zustand be findlichen Teilchen zusammensintern und nun in folge ihrer Schwere auf den Boden des Ver brennungsschachtes niedersinken. Abbildung 2. Horizontalschnitt durch den oberen Ofenschacht. Abbildung 1 zeigt den Scottschen Ofen, in welchem nach obigem Vorgang in ununterbroche nem Betriebe große Mengen Gichtstaub und Fein erz gesintert werden, Abbildung 2 stellt einen Horizontalschnitt durch den oberen Ofenschacht dar. Der Ofen ist als zylindrischer Schacht ofen aus feuerfestem Material, welches von einem schmiedeisernen Mantel umgeben wird, aufgebaut. In dem unteren Teil desselben sind eine Anzahl Oeffnungen a angebracht, die in eine gemein schaftliche, um den Ofen führende Kammer b münden, in welcher sich die durch die Oeff- nungen a tretenden Gase sammeln und durch den Kamin c entweichen. Dieser Kamin führt durch eine Trockenkammer d, in welche das Rohmaterial mittels eines Becherwerks gestürzt wird. Die Becherwerksgrube e ist mit einem Rost abgedeckt, der beim Entladen der Erze ein Durchfallen von grobstückigem Material ver hindert. Ein zweites Becherwerk fördert das getrocknete Erz in den Trichter auf der Gicht, dessen Boden nach Art eines Rüttelsiebes aus gebildet ist und dessen Oeffnungen durch Ver ändern der Exzentrizität des Antriebs-Exzenters f je nach der Größe der Beschickung beliebig ein gestellt werden können. In den Ofenschacht ragen 64 in vier Reihen verteilte, nach Art des Bunsen-Brenners ausgebildete Düsen, welche durch die Ringleitung g mit Hochofengas und durch die Leitung h mit heißem Wind gespeist werden. Diese Leitung h steht mit der Hoch ofenheiß wind-Leitung in Verbindung. Durch ge eignete Ventile, die von den Arbeitsbühnen des Ofens bequem zu erreichen sind, kann für jeden Brenner das Gemisch von Gas und Luft beliebig reguliert werden; dem Ofenwärter ist es dadurch möglich, stets einen bestimmten Hitzegrad im Ofeninnern einzustellen. Das feine Erz und der Gichtstaub rieseln durch das Rüttelsieb in den Ofen, schmelzen während des Herabfallens und sintern zu kleinen Klümpchen zusammen., wobei die feinen im Gicht staub enthaltenen Koksteilchen die agglome rierende Wirkung der Gase unterstützen. Der Boden des Ofens ist als Trichter ausgebildet, in dessen Oeffnung zwei gezähnte Walzen i ge lagert sind, die sich gegeneinander drehen, die zum Teil geschmolzene Masse zusammenkneten und nach außen befördern. Die kleinen Klumpen zusammengesinterten Erzes fallen in einen unter dem Trichter angebrachten Wasserbehälter, in welchem sie gekühlt und von wo sie durch ein Becherwerk in Eisenbahnwagen gefördert werden, die das fertige zur Verhüttung geeignete Ma terial zum Hochofen schaffen. L. C. Flaccus, Hütteningenieur. Modellformerei für Massengegenstände.* D ie nachstehenden Betrachtungen sollen die verschiedenen Verhältnisse bei der Modell formerei von Massengegenständen näher erörtern, und zwar nach folgenden Gesichtspunkten: I. Form kasten, II. Modelle, III. Anordnung der Modelle auf den Modellplatten, IV. Anwendung des Formbrettes, V. Teilung der Formen, VI. Verteilung der * Nach E. H. Berry in „Proceedings of the American Society of Mechanical Engineers“, Vol. 29, No. 3. Vergl. auch „Stahl und Eisen“ 1908 Nr. 2 S. 63. einzelnen Modelle über eine gemeinsame Form, VII. Anordnung der Einläufe und des Eingusses. I. Formkasten. Soweit wie überhaupt tun lich, ist die Anwendung von Normalgrößen bei den Formkasten anzustreben. Für kleine Formen, welche in sogenannten Klappformkasten* her gestellt werden können, sind die günstigsten Größen 230 X 305 mm und 255 X 460 mm. Er- * Vergl. den Bericht von B. Osann in „Stahl und Eisen“ 1903 Nr. 4 S. 254.