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8. Juli 1908. Neueres über Sintern von Feinerz und eisenhaltigem Gichtstaube. Stahl und Eisen. 993 Neueres über Sintern von Feinerz und eisenhaltigem Gichtstaube. I ie Schwierigkeiten, welche sich der Ver- ——hüttung feiner Eisenerze, auf deren Ver- beeinträch- 6 ' jr.u.e.jss XXVIII28 Wendung wohl jedes Hochofenwerk mehr weniger angewiesen ist, entgegenstellen, oder sind Verfahren, Gichtstaub und feine Eisenerze ohne Zusatz von Bindemitteln in eine zur Verhüttung ge eignete Form zu bringen, ist kürzlich dem Amerika ner James Scott* unter Patentschutz gestellt wor den und wird zurzeit auf Produkts sehr tigten. Ein neues eisenhaltigen ihrer Parameter sehr veranschaulicht werden. Bezüglich der Drähte, welche zu Bergwerks- und ähnlichen Zwecken verwendet werden, dürften die Biegeversuche zur Bestimmung des Einflusses der Beimengungen unentbehrlich sein, denn es ist doch heute ein anerkannter Grundsatz, daß man die Materialuntersuchung der Material verwendung anpassen soll. Leider reichen die mir zur Verfügung stehen den Hilfsmittel für diese Untersuchung bei weitem nicht aus, weshalb ich auf sie verzichten muß. * „The Iron Age“ 1908, 20. Februar, S. 594. Geschmeidigkeit und die Widerstandsfähigkeit des Materials gegen Bruch ausüben. Ich denke an Silizium, Phosphor, Mangan, Nickel usw. Durch Reißversuche hat man ihn schon zu be stimmen gesucht; die Biegeversuche würden aber vor ihnen Vorteile bieten. Sie würden viel leichter auszuführen sein und infolge der größeren Anzahl ein sichereres Ergebnis gewähren. Ferner könnte der Einfluß der Beimengungen durch die Biegung der Drähte um verschiedene Durchmesser und die Aufzeichnung der Parabeln und den Vergleich wiederholt Gegenstand eingehender Betrach tungen gewesen. Hängen und Stürzen der Gichten, Explosionen, hoher Koksverbrauch, große Ver luste an eisenhaltigem Gichtstaube, bedeutende Aufwendung an Arbeitslöhnen für die Reinigung der Flugstaubkammern, Kanäle und Winderhitzer sind unvermeidliche Uebelstände. Diese Uebelstände lassen sich dadurch zum großen Teile ver meiden, daß man das Uebel von Grund auf beseitigt und haupt sächlich stückiges Material verhüttet, oder die feinkörni gen, pulverförmigen Erze in eine dem Abbildung 1. Scotts Ofen zur Sinterung von Gichtstaub und Feinerzen. Problem zu lösen versucht: durch Pressen des angefeuchteten Materials unter hohem Druck, durch Zusatz organischer oder anorganischer Bindemittel, durch Erhitzen des in Ziegelform gebrachten Erzes bis zur Sinterung usw. Nur wenige dieser Verfahren haben brauchbare Erz ziegel zu liefern vermocht; entweder zerfielen dieselben mangels genügender mechanischer Fe stigkeit , oder zufolge ihrer chemischen Zusam mensetzung bereits in den obersten Zonen des Hochofens, oder sie waren nicht porös, sondern un durchlässig für die Hoch ofengase und daher schwer reduzierbar. Dazu gesell ten sich noch die hohen Herstellungskosten, die den effektiven Wert des Hochofen zuträg liche Ziegelform bringt. Zahlreiche patentierte Verfah- , ren haben das große '