Volltext Seite (XML)
DRESDNER PHILHARMONIE Sonnabend, den 24. September 1977, 20.00 Uhr Sonntag, den 25. September 1977, 20.00 Uhr Festsaal des Kulturpalastes Dresden 2. PHILHARMONISCHES KONZERT Dirigent: Herbert Kegel Solistin: Celestina Casapietra, Berlin, Sopran Edvard Grieg 1843-1907 Zwei elegische Melodien nach Gedichten von A. O. Vinje für Streichorchester op. 34 Herzwunden (Allegretto espressivo) Letzter Frühling (Andante) Richard Strauss 1864—1949 Vier letzte Lieder für Sopran und Orchester (1948) Frühling (H. Hesse) September (H. Hesse) Beim Schlafengehen (H. Hesse) Im Abendrot (J. v. Eichendorff) PAUSE Gustav Mahler 1860-1911 Sinfonie Nr. 4 G-Dur für großes Orchester und Sopransolo Bedächtig. Nicht eilen In gemächlicher Bewegung. Ohne Hast Ruhevoll (Poco adagio) Sehr behaglich („Wir genießen die himmlischen Freuden", Sopransolo nach Worten aus „Des Knaben Wunderhorn ") Das Konzert am 25. September 1977 wird von Radio DDR, Sender Dresden, aufgezeichnet und am 4. Oktober 1977, 21 Uhr, in der Reihe „Dresdner Abend gesendet Kammersängerin CELESTINA CASAPIETRA, die Gattin Herbert Kegels, stammt aus Genua. Nach dem Studium erhielt sie 1963 in Mailand ihr erstes Engagement, wirkte an verschiedenen italienischen und französischen Bühnen, ehe sie 1965 an die Deutsche Staatsoper Berlin verpflichtet wurde, zu deren prominentesten Mitgliedern sie seitdem gehört. Hier verkörperte sie u. a. Partien wie die der Fiordiligi, Donna Anna, Gräfin, Liu, Mimi, Daphne, Manon (Massenet), Alice (Falstaff), Elsa, Cleopatra, Eva, Rezia. Gastspiele führten die Künstlerin an führende europäische Opernhäuser sowie in die USA. Auch eine reiche Konzert-, Schallplatten-, Rundfunk- und Fernseh-Tätigkeit entfaltete sie. 1974 wurde sie mit dem „Liguria- Puccini"-Preis ausgezeichnet, 1975 erhielt sie den begehrten „Premio Lyrica"-Preis den ihr die italienische Musikkritik als bester Puccini-Sängerin Italiens zuerkannte. Professor HERBERT KEGEL, der neue Chefdirektor und Leiter der Dresdner Phil harmonie, gehört zu den bedeutendsten Dirigentenpersönlichkeiten der DDR. Er hat sich inter national einen großen Namen gemacht. Der Künstler wurde 1920 in Dresden geboren und studierte 1935 bis 1940 am Konservatorium seiner Heimatstadt bei Karl Böhm und Boris Blacher. 1946 bis 1949 wirkte er als Kapellmeister am Volkstheater Rostock, wurde 1949 Leiter des Leip ziger Rundfunkchores und des Großen Rundfunkorchesters Leipzig, 1953 zum Dirigenten des Rundfunk-Sinfonieorchesters, 1958 zum Generalmusikdirektor und 1960 zum Chefdirigenten des Rundfunk-Sinfonieorchesters Leipzig ernannt. Für seine hervorragenden künstlerischen Lei stungen — bedeutende Komponisten unserer Zeit verdanken ihm Uraufführungen bzw. DDR- Erstaufführungen ihrer Werke — erhielt Herbert Kegel, der 1975 auch eine Professur an der Leipziger Musikhochschule übernahm, 1959 den Kunstpreis und 1961 den Nationalpreis der DDR. Mit großem Erfolg gastierte er in vielen Ländern, in der Sowjetunion, VR Polen, CSSR, SR Rumänien, in der Ungarischen VR und in der SFR Jugoslawien, in Chile, Finnland, Schweden, Dänemark, in der BRD, in Norwegen, Österreich, in der Schweiz, in Frankreich, Italien, Mexiko, Argentinien, Peru und Kolumbien. 1967 wurde er in Chile mit dem Preis der Musikkritik als bester ausländischer Interpret der Saison und 1968 — für die Interpretation sämtlicher Sinfonien Beethovens — mit dem Kunstpreis des Landes ausgezeichnet. Herbert Kegel produzierte zahl reiche Funk- und Schallplattenaufnahmen.