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Lerntet Montag, den 30. Mai 1977, 19.30 Uhr, im Festsaal des Kulturpalastes Dresden Konzert der Dresdner Philharmonie Dirigent: GMD Prof. Kurt Masur, NPT, Leipzig Solistin: Cecile Ousset, Frankreich, Klavier PROGRAMM Felix Mendelssohn Bartholdy Konzert für Klavier und Orchester 1809-1847 Nr. 1 g-Moll op. 25 Molto allegro con fucco / Andante / Presto, molto allegro e vivace Robert Schumann Sinfonie Nr. 4 d-Moll op. 120 1810-1856 Ziemlich langsam — Lebhaft / Romanze / Scherzo / Langsam — Lebhaft Pause Sergej Rachmaninow 1873-1943 Konzert für Klavier und Orchester Nr. 2 c-Moll op. 18 Moderato Adagio sostenuto Allegro scherzando Maurice Ravel 1875-1937 La Valse — Poeme choreographique Cecile Ousset, die prominente französische Pianistin, wurde in Tarbes ge boren und zeigte bereit in frühester Kindheit ein außerordentliches musikali sches Talent. Sie studierte Klavier bei Marcel Ciampi am Pariser Conserva- toire, wo sie schon mit 14 Jahren einen ersten Preis gewann. 1953 errang sie den Prix Claire Pages und wurde Preisträgerin des Marguerite-Long-Jaques- Thibaud-Wettbewerbs in Paris, ein Jahr später des Internationalen Musikwett bewerbs in Genf, 1955 Preisträgerin des Viotti-Wettbewerbs sowie 1959 des Busoni-Wettbebwerbs und 1962 des Van-Cliburn-Wettbewerbs; beim Königin- Elisabeth-Wettbewerb 1956 in Brüssel belegte sie einen vierten Platz. Diesen internationalen Wettbewerbserfolgen steht eine ebenso erfolgreiche Konzert tätigkeit in fast allen europäischen Ländern, in Nord- und Südamerika, Japan, auf den pazifischen Inseln und in verschiedenen Staaten Nordafrikas gegen über. Soeben kehrte sie von einer großen England-Südafrika-Tournee zurück. Rundfunk- und Fernsehstationen sowie Schallplattenfirmen verpflichteten die Künstlerin zu Aufnahmen, die ihren Ruf noch verbreiteten. Bei DECCA beendete sie in diesem Jahr die Gesamtaufnahme der Variationen von Beethoven. Für ihre Aufnahme des 2. Klavierkonzertes von Brahms mit dem Gewandhaus orchester Leipzig unter Kurt Masur erhielt sie 1977 den Grand-Prix der Aca- demie du Disque Francais. Bei der Dresdner Philharmonie ist Cecile Ousset seit 1966 ständiger Gast. Zur Einführung Mit den Streichquartetten a-Moll (op. 13) aus dem Jahre 1827 und Es-Dur (op. 12) von 1828 begann Felix Mendelssohn Bartholdys zweite Schaffensperiode, zu deren Meisterwerken die Ouvertüren „Meeresstille und glückliche Fahrt", „Die Hebriden" und „Das Märchen von der schönen Melusine", die „Italieni sche Sinfonie", die Kantate „Die erste Walpurgisnacht" und unter verschie denen Klavierwerken („Lieder ohne Wort") besonders das Klavierkonzert Nr. 1 g-Moll op. 25 gehören. Dieses Konzert steht unter Mendelssohns Werken für Klavier und Orchester an erster Stelle. 1831/32 entstanden, hebt sich das frische, brillante Werk mit seiner einfachen, klaren Gedankenwelt vorteilhaft ab von der Flut äußerlicher Virtuosenkonzert der damaligen Zeit. Klassische Einflüsse, be sonders Beethovens, werden spürbar. Es kommt zu einem wirklichen „Konzer tieren" zwischen Solist und Ochester, zu einer schönen musikalischen Entwick lung. Mendelssohn wurde zu dem Werk durch die Münchner Pianistin Delphine von Schauroth inspiriert, die dem Komponisten sicher nahegestanden hat, da er ihr seine Arbeit widmete, was er sonst nur selten tat. Robert Schumann erzählte er, daß er das im Kopf fertig konzipierte Konzert nach der Rückkehr von seiner Italienreise in München in drei Tagen niedergeschrieben habe, wo er es auch im Oktober 1832 selbst zur Uraufführung brachte. „Das dreisätzige Werk ist knapp gehalten und ähnelt einer großen Fantasie, zumal die Sätze ineinander übergehen und der letzte Satz einer großen Im provisation gleicht. Insofern entfernt es sich von der konventionellen Form des Konzertes, in dem Tutti und Soli als selbständige Teile regelmäßig angeordnet sind. Die virtuose Anlage des Klavierparts ordnet sich der musikalischen Ge staltung unter, überflüssige Figurationen sind vermieden. Das ganze atmet