26. August 1908. Untersuchung eines im Betriebe gerissenen Drahtseiles. Angabe des Antragstellers zusammen. Die mit einem vom Bruch entfernt liegenden Abschnitt desselben Seiles ausgeführten Prüfungen auf mit Seilschmiere eingeschmiert und nicht ver rostet. Die Bruchenden der einzelnen Drähte zeigten folgendes Aussehen: 1. Zum Teil waren Ein schnürungen der Drähte zu erkennen, ähnlich wie sie beim Zerreißversuch auftreten (ver gleiche Abbildung 2 von Seil abschnitt Nr. 1). 2. Zum Teil war der Bruch erfolgt, ohne daß an der Bruch stelle deutliche Einschnürung erkennbar war (vergl. Abbild. 3 von Seilabschnitt Nr. 2). 3. An zahlreichen Stellen, sowohl in unmittelbarer Nähe des Bruches, wie auch in größerer Entfernung von ihm, waren spiralförmig verlaufende rillenartige Vertiefungen sicht bar (vergl. Abbildung 4 von Seilabschnitt Nr. 2). 4. Vereinzelt traten auch rundliche Eindrücke auf (vergl. Abbildung 3 bei e von Seil abschnitt Nr. 2). St.u.E,"57 Abbildung 1. Bruchenden des untersuchten Drahtseiles. Zugfestigkeit und Dehnung ergaben befriedigende Ergebnisse (vergleiche Zahlentafel I). Es bestand der Verdacht, daß der Seilbruch durch frevelhafte Hand verschuldet war. Die 5. Zahlreiche Drahtenden, namentlich vom Seilabschnitt Nr. 2 wiesen starke Quer schnittsveränderungen in der Nähe des Bru ches auf. Abbild. 2. Bruchende des"‘Seilabschnittes 1. X 16 Abbild. 3. Bruchende des Seilabschnittes 2. X 16 Bruchstellen 1 bis 3 (siehe Abbild. 1) wurden daher auf Spuren gewaltsamer Einwirkung von außen, z. B. durch Feile oder Meißel, unter sucht. Seilabschnitt Nr. 3 (siehe Abbildung 1) war im Zustand der Einlieferung ins Amt stark verrostet. Die Seilabschnitte Nr. t und 2 waren 6. Teilweise war der ursprüngliche runde Draht flach oder kantig gedruckt (vergl. Abbil dung 5 von Seilabschnitt Nr. 2). Stellen mit Meißeleintrieben, Ein feilungen usw. waren nicht vorhanden. Die im vorstehenden beschriebenen Veränderun-