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634 Stahl und Eisen. Bericht über in- und ausländische Patente. 28. Jahrg. Nr. 18. verwandelt wird. Das geröstete und unter Ausschluß der Luft abgekühlte Erz wird, zweckmäßig nach einer Siebung, in magnetischen Scheidern konzentriert. Die aus Kohlensäure, Kohlenoxyd und Wasserstoff be stehenden Röstgase werden nach Mischen mit reichem Brenngas zum Beheizen der Röstöfen benutzt. Nr. 13979, vom Jahre 1907. Sherard Osborn Cowper-Coles in GrosvenorMansions, West- m i n s t e r, Grfsch. London. Verbesserung von Stahl, insbesondere für Schneidwerkzeuge und Geschosse. Erfinder hat beobachtet, daß Vanadiumoxyd in Mischung mit Kohle zu zementierendes Eisen sehr hart macht, und daß ein geringer Zusatz von Vanadium zu dem geschmolzenen Eisen dessen Zähigkeit und Elastizität beträchtlich vergrößert. Dem geschmolzenen Eisen wird etwa 1 °/o Va nadium hinzugesetzt, während die zu zementierenden Gegenstände nach vorheriger Reinigung mittels eines Sandstrahlgebläses oder dergl. in eine Mischung von 40°/ Vanadiumoxyd und 60 °/o Kohle eingepackt und für etwa sechs Stunden auf Weißglut erhitzt werden. Patente der Ver. Staaten von Amerika. Nr. 860 922. Horace W. Lash in Cleveland, Ohio. Verfahren, Eisenoxyde im Herdofen zu Metall zu reduzieren. Die feinkörnigen Eisenoxyde, die im Hochofen nicht verhüttet werden können, werden mit fein ver teiltem Roh- oder Gußeisen, das einen hohen Gehalt an oxydierbaren Metalloiden und Metallen haben muß, mit freiem Kohlenstoff (Kokspulver) und Flußmitteln (Kalk, Flußspat) innig vermengt und entweder in loser Mischung oder brikettiert in einem Herdofen nieder geschmolzen. Der Masse können Sägespäne oder bi tuminöse Kohle zugesetzt werden, die dann ausbrennen und das Gemenge porös machen. Das hinzugefügte kleinstückige Eisen wirkt beim Schmelzen lösend und reduzierend auf die Eisenoxyde ein, während es gleichzeitig stets von neuem von dem freien Kohlenstoff in sich aufnimmt und so den Re duktionsprozeß fortzuführen vermag. Auch dienen die in der Reaktionsmasse verteilten Herde von flüssigem Eisen den zu Metall reduzierten kleinen Erz teilchen als ein Sammler. Nach beendeter Reduktion der Eisenoxyde wird das erhaltene Flußeisen wenn erforderlich gereinigt, fertiggemacht und zu Blöcken oder dergl. vergossen. Folgende Mischungen werden als zweckmäßig an- gegeben: Nr. 1 G.-T. Nr. 2 G.-T. Nr. 3 G.-T. Eisenoxyde (Erze) . . . 16,00 12,00 18,00 Gußeisen .... . . . 16,00 6,00 7,00 Kohle (Koks) . . . . . 2,00 2,00 2,00 Kalkstein .... . . . 0,50 . . . 0,50 0,25 0,25 Flußspat 0,25 0,25 Sägemehl . . ’ . . . . 0,50 0,50 0,50 Nr. 864795. Ar t h u r G. M c. Kee in Cleve- land, Ohio. Beschickungsverfahren für Hochöfen mit mechanischer Beschickung. Von der Beobachtung ausgehend, daß bei Hoch öfen, die mittels Schrägaufzuges und Kippwagen stets nur von der einen Seite beschickt werden, sich die gröberen und schwereren Teile jeder Wagenladung in dem oberen Schüttrumpf fast sämtlich auf der dem Schrägaufzug gegenüberliegenden Seite ansammeln, während die feineren und leichteren Teile regelmäßig auf der Einschüttseite zu liegen kommen, wird vor geschlagen, vor Entleerung jeder Beschickung den oberen Füllrumpf in den Raum zwischen der oberen und unteren Glocke mitsamt der ihn nach unten ab schließenden oberen Glocke so viel zu drehen, daß die groben und die feinen Teile seines Inhaltes stets auf andere Partien in dem unteren Füllraum gelangen. Wird letzterer dann nach einer größeren Zahl von Teilbeschickungen in den Hochofen entleert, so ist die Verteilung von Grobem und Feinem überall ziem lich gleich und die Gase durchdringen die nieder gehende Beschickung gleichmäßig. Nr. 866 562. Frederick M. Becket in Nia gara-Falls, N. Y. Verfahren zur Herstellung von Ferrovanadium. Vanadiumerze, z. B. Oxyde oder geröstete Sul fide, werden in Gegenwart von Eisen mittels Silizium oder Aluminium oder einer ihrer Legierungen redu ziert, wobei einerseits Ferrovanadium und anderseits eine vanadiumhaltige Schlacke gewonnen werden. Letztere wird zusammen mit Eisen eingeschmolzen und durch einen der oben genannten Stoffe reduziert. Hierbei wird ein Ferrovanadium, welches silizium- oder aluminiumhaltig ist, gewonnen. Diese Legierung wird zum Reduzieren einer neuen Menge Vanadiumerz benutzt. Es resultiert Ferrovanadium und eine vana diumhaltige Schlacke, die wie oben beschrieben weiter behandelt wird. Nr. 867 642. James Churchward in New York, N. Y. Spezialstahl. Der Stahl ist zusammengesetzt aus Eisen . 98,20 bis 74,0 °/o Nickel . . 1,00 bis 10,0 °/o Titan . 0,50 „ 10,0 „ Mangan .0,15 „ 1,0 „ Chrom. 0,15 " 5,0 » Außerdem enthält die Legierung 0,15 bis 1,0 ’/o Kohlenstoff. Eine besonders gute Zusammensetzung soll Eisen .... 96,0% Nickel .... 2,0% Titan .... 1,0 „ Mangan . . . 0,5 „ Chrom . . . 0,5 » enthalten. Schwierigkeit bereitet wegen des hohen Schmelz punktes (3000 0 C.) der Titanzusatz. Hier bietet das Mangan die Möglichkeit einer guten Durchmischung. Titan wird in einem Tiegel geschmolzen und dem flüssigen Titan Mangan zugesetzt. Diese Mischung läßt sich dann vorzüglich mit den übrigen Metallen, die in einem zweiten Tiegel eingeschmolzen sind, legieren. Der erhaltene Stahl soll große Zähigkeit und Härte besitzen. Nr. 868610. Joseph Misko in Buffalo, N. Y. Verfahren zum Reinigen des Eisens von Gasen, Schwefel, Phosphor usw. In das geschmolzene Eisen wird Ferro-Kalzium- Karbid mit etwa 90 0/o Eisen, 6 % Kalzium und 4 0 / 0 Kohlenstoff eingetragen, das sehr leicht schmilzt. Das Kalzium soll sich hierbei entweder mit den Unrein heiten wie Phosphor und Schwefel verbinden oder sie wie z. B. Kohlenoxydgas zersetzen. Nr. 868 882. George E. Neuberth in Newark, N. J. Verfahren, Gießpfannen mit einem besonderen Ausguß zu versehen. Der eiserne Mantel der Gießpfanne besitzt eine tief nach unten reichende Ausbuchtung a. Nachdem die Pfanne und auch die Ausbuchtung mit feuer fester Masse aus geschmiert worden ist, wird in die Ausbuchtung ein Stab eingesetzt und mit feuerfester Masse überstrichen. Es ent steht so eine Brücke b, die untenbeicdurchbohrt wird. Nach dem Heraus ziehen des Stabes entsteht so ein Kanal d, der durch die Oeffnung b mit dem Innern der Pfanne in Ver bindung steht. Die Brücke b hält die Schlacke von dem Ausguß fern; diese kann erst nach dem Aus gießen sämtlichen Metalles austreten.