Volltext Seite (XML)
29. April 1908. Bericht über in- und ausländische Patente. Stahl und Eisen. 633 Kl. 31c, Nr. 335 471. Zerlegbarer Formkasten, dessen Wände an den zu verbindenden Enden sich verjüngende unterschnittene Ansätze zum Ueberstreifen von Spannriegeln besitzen. Carl John, Berlin, Gleim- Straße 9. Oesterreichische Patentanmeldungen.* Kl. 7 A 3706/1907. Pilgerschrittwalzwerk zum Ausstrecken von hohlen Metallblöcken und Rohren mit in einem hin und her bewegten Rahmen ge lagerten Walzen. Heinr. Reinhard, Landore, South Wales, England. Kl. 18b, A 6583/1907. Spezialstahl für Panzer platten. J. Brauns Söhne, Schloß Schöndorf b. Vöckla bruck, Oberösterreich. Kl. 24 e, A 3208/1905. Gaserzeuger. Gas-Gene- rator-Gesellschaft m. b. H., Dresden. Kl. 24 e, A 7008/1906. Verschlußstein für die Stirn- und Rückmauer bei Regeneratoren. Axel Her mansen, Bromölla, Schweden. Kl. 24e, A 4866/1907. Gasumsteuerungsventil für Regenerativfeuerungen und Verfahren zum Be triebe desselben. Artur Quoilin, Kindberg, Steiermark. Kl. 40 b, A 2650/1906. Feuerfestes Futter für elektrische Schmelzöfen. Herm. Lewis Hartenstein, Constantine, Staat Michigan, V. St. A. Französische Patente. Nr. 379 188. Firma Schneider & Co. in Le Creuzot, Frankreich. Stahllegierungen für Pan zerplatten und andere Zwecke. Der Stahl enthält auf 100 Teile außer Eisen Kohlenstoff 0,30 bis 0,50 °/o, Mangan weniger als 0,35 °/o, Nickel 3 bis 5°/o, Chrom 0,5 bis 1,5 °/o. Zu der geschmolzenen Mischung fügt man Molybdän 0,5 bis 1,5 °/o, Wolfram 1 bis 3 0/o oder besser noch Vanadium 0,2 bis 0,5 °/o, und zwar entweder einzeln, zu zweit oder zu dritt. In letzteren beiden Fällen wird der Zusatz entsprechend der Zahl der Metalle vermindert. Die Gegenwart des Molybdäns, Wolframs oder Vanadiums soll den hohen Kohlenstoffgehalt der Auf treffseite zementierter Panzerplatte ersetzen, denn die neuen Stahllegierungen brauchen nicht zementiert zu werden. Nr. 379 466. Jacobus Jan Willem Hendrick van der Toorn in Haag, Holland. Verfahren der Gewinnung von titanfreiem Eisen aus titanhaltigen Eisenerzen und -sanden. Es werden 100 G.-Teile des titanhaltigen Erzes (mit etwa 14 0/o Titanoxyd) gemischt mit 16 G.-Teilen Kalk (CaCoa) und 30 G.-Teilen Kohle; das Ganze muß gut gepulvert und durchgemischt sein. Die Masse wird in einem elektrischen Ofen, dessen Boden die eine Elektrode bildet, durch einen sie durchfließenden elektrischen Strom von etwa 500 Ampöre und 60 bis 65 Volt bis zum Schmelzen erhitzt und in diesem Zustande einige Zeit erhalten. Es resultiert ein von Titan freies Eisen. Nr. 382013. Ren Heurtey und Jacques Plantz in Frankreich. Verfahren zur Herstel lung nahtloser Rohre. Es wird vorgeschlagen, den bislang aus einem vollen Block durch Lochen hergestellten Zylinder, aus dem dann das Rohr durch Walzen nach bekanntem Verfahren hergestellt wird, durch Gießen aus einem sehr kohlenstoffarmen Eisen zu erzeugen und diese Zylinder dann in beliebiger Weise zu einem Rohre auszuwalzen oder auszuziehen. * Die Anmeldungen liegen von dem angegebenen Tage an während zweier Monate für jedermann zur Einsicht und Einspruchserhebung im Patentamte zu Wien aus. XVIII.28 Nr. 381091. Walter Rübel in Hamburg. Verfahren zur Herstellung von Stahllegierungen. Es wird bezweckt, einen Werkzeugstahl von großer Dichte, Festigkeit und hoher Elastizitätsgrenze, der keine Neigung zur Rissebildung hat, herzustellen. Aus reinem Eisen und Mangan, oder Eisen und Nickel, oder Eisen, Wolfram und Chrom im Verhältnis ihrer Atomgewichte bestehenden Legierungen wird Va nadium in Form von Vanadiumkarbid in Mengen bis zu 3 °/o zugesetzt. Letzteres soll den Legierungen durch seinen Gehalt an Kohlenstoff Stahlcharakter geben, wobei es wichtig ist, daß der Kohlenstoff nicht am Eisen sitzt. Es ist nicht unbedingt nötig, daß man bei der Darstellung der Legierungen vom Vanadiumkarbid selbst ausgeht; man kann auch Vanadium zusetzen, muß dann aber dafür Sorge tragen, daß dieses ge nügend Kohlenstoff zur Bildung von Vanadiumkarbid vorfindet. Ein Ueberschuß an Kohlenstoff ist so lange unschädlich, als er sich mit dem Eisen zu Zementit verbinden kann. An Vanadium gibt man 0,3 bis 3 °/o zu. Um beispielsweise einen Stahl mit 150 kg Festig keit a. d. qmm und 10 0/o Dehnung zu erhalten, schmilzt man Eisen mit Nickel zusammen und sorgt dafür, daß nach dem Schmelzen noch etwa 0,5 0/o Kohlen stoff vorhanden ist. Hierauf wird 1,5 °/o Vanadium in Form von reinem Vanadium oder von Ferro- Vanadium zugesetzt und die Masse etwa zwei Stunden in Fluß erhalten. Dieser Nickelstabl eignet sich be sonders für Panzerplatten, da er sich im kalten Luft- ström härten läßt und mithin nur auf einer Seite ge härtet werden kann. Oesterreichische Patente. Nr. 31644. Otto Thiel in Landstuhl, Rhein pfalz. Verfahren zur direkten Evzeugung von schmied barem Eisen aus Erzen. Die zu Metall zu reduzierenden Erze und Fluß mittel (Kalk) werden in einem Ofen, zweckmäßig in einem Kippofen von großem Fassungsvermögen, über einem heißflüssigen, kohlenstoffarmen Eisenbade ein geschmolzen und sodann ein Reduktionsmittel (ge pulverter Koks, Anthrazit) von der Seite her in die flüssigen Erze, am vorteilhaftesten portionsweise, der artig eingeführt, daß es mit dem Eisenbade nicht in Berührung kommt. Das Eisen wird hierbei aus dem Erze ausreduziert und von dem Eisenbade direkt auf genommen. Britische Patente. Nr. 25 304, vom Jahre 1906. Joseph Rauch in South Tottenham (Grafsch.Middlesex). Eisen legierung von großer Härte. Die Legierung besteht aus weichem Stahl, dem 8 bis 10 Teile seines Gewichtes an Vanadium und 4 bis 10 Teile seines Gewichtes an Tantal zugesetzt sind. Die Härte der Legierung steigt mit dem Gehalt an Tantal. Zweckmäßig wird der Stahl in einem Tiegel bis auf etwa 2231°C. erhitzt, in einem zweiten und dritten Tiegel werden Vanadium und Tantal geschmolzen und dann erst das Vanadium und hierauf das Tantal dem Stahle zugesetzt. Auch kann zuerst das Tantal geschmolzen, mit diesem das Vanadium legiert und der Stahl dann in kleinen Mengen hinzugefügt werden. Nr. 1615, vom Jahre 1907. Thomas Twynam in Wynyard House, Yorks. Anreicherung von tonigen Eisenerzen. Das Verfahren ist insbesondere anwendbar auf Eisenkarbonate, die als Gangart Ton und Kieselsäure führen. Die Erze werden bei Rotglut in geschlossenen Oefen unter Ausschluß von freiem Sauerstoff geröstet, wobei das Eisenkarbonat in magnetisches Eisenoxyd 3