Umkehr - Blockwalzwerk der Georgsmarienhütte. 28. Jahrg. Nr. 18. 622 Stahl und Eisen. den örtlichen Auswalzen duktion und ergibt sich ein charakteristischer Unterschied zwischen dem elektrischen und dem Dampfantrieb nach folgender Prinzipsskizze in Abbildung 17. Bei längeren Walzpausen stellt man je nach dieser schweren Blöcke gemachte Messungen vervollständigt. Man beschränkte sich dabei darauf, die augenblickliche größte Beanspru chung der Dynamos und Motore, die erreichbare stündliche Pro- den Gesamt-Energieverbrauch der duktion ist er etwa 50 % und sinkt erst bei der im wirklichen Betrieb nur selten vorkommen den schwachen Produktion von nur einem Viertel der größten auf etwa 40 % d. h. auf den Wert, der früher der Gesamtproduktion zugrunde ge legt war. Es ist damit die Ansicht widerlegt, daß bei gelegentlicher, schwacher Produktion der elektrische Antrieb einer Umkehrstraße un durch einige beim Verhältnissen und der Gesamt- Belastung der Gasmaschinenzen trale mitunter zweckmäßig auch eine Gasmaschine ab. Der hier durch oder durch die geringere Belastung der Gasmaschinenzen trale entstehende Verlust ist beim Vergleich der Wirtschaftlichkeit eines elektrischen Antriebs mit derjenigen eines Dampfantriebs ebenfalls in Rechnung zu ziehen. Die mitgeteilten Versuchsresul tate wurden nach der anfangs er wähnten Erhöhung des Block gewichts auf 5 t im März d. J. Abbildung 16. Gesamtwirkungsgrad des elektrischen Antriebes. Produktion in °/o der größten stündlichen Produktion. gemessen an der Schalttafel des Walzwerks, verstanden. Nach diesen Kurven ist der Ge- samtwirkungsgrad bei voller Produktion im Mittel etwa 60 % und nimmt bei sinkender Produktion nur langsam ab. Bei halber Pro Straße festzustellen. Das erfreuliche Ergebnis der Versuche be stand darin, daß die Produktion beim Auswalzen von Blöcken mit einem Anfangsquerschnitt von 540 600 mm • auf 270 mm • bei einer 4,3 fachen wirtschaftlich würde. Bei geringer Produktion kann man die Wirtschaftlichkeit dadurch erhöhen, daß man die Chargen flott auswalzt, dann den Schwungrad-Umformer ganz abstellt und ihn zum Auswalzen der nächsten Charge wieder anläßt. Der dabei entstehende Anlaßverlust beträgt etwa 75PS. C -Std., er bleibt konstant, unabhängig von der Dauer der Betriebspause, wenn man den kleinen Verlust in der Gasmaschine durch ihre um 75 PS. geringere Belastung vernachlässigt. Anders verhält es sich beim Dampfantrieb, bei welchem der Verlust an Dampf zum Unterdampf halten der Maschine, Kessel, Rohrleitungen und dergl. bei derselben steten Betriebsbereitschaft, die beim elektrischen Betrieb vorhanden ist, proportional zur Dauer der Betriebspausen wächst. Dieser Verlust hängt natürlich von den örtlichen Verhältnissen ab; nimmt man ihn bei spielsweise mit 20 % des Durchschnitts-Ver brauchs der Dampfmaschine an* und deren mittlere Leistung entsprechend derjenigen des vorliegenden Steuermotors mit 1200 PS., (in Wahrheit wird sie wesentlich höher sein) so * Vergl. Riedler: ,Stahl und Eisen“ 1899 Nr. 16 S. 761 und ff., sowie Iffland: „Stahl und Eisen“ 1904 Nr. 12 S. 693 und ff. Abbildung 17. Energieverluste in längeren Betriebspausen. Verlängerung 68 t/Std. betrug, und daß trotz dieser starken Beanspruchung der Straße der spez. Energieverbrauch sich ebenso günstig er gab als es früher der Fall war. Die Betriebs sicherheit des elektrischen Antriebes ist dadurch gekennzeichnet, daß beim Auswalzen dieser schweren Blöcke häufig Stromaufnahmen des Walzmotors von 4500 Amp. bei 1500 Volt, also