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678 Stahl und Eisen. Nachrichten vom Eisenmarkte — Industrielle Rundschau. 28. Jahrg. Nr. 19. Formeisen: In Formeisen war der Abruf für das Frühjahr etwas lebhafter. Die Waggonfabriken haben ihren Bedarf zum Teil schon über das erste Halbjahr hinaus gedeckt. Im allgemeinen aber zeigt die Kundschaft für neue Geschäfte aus den bekannten Gründen und infolge der Unsicherheit der Entwick lung der Bautätigkeit und der Bauarbeiterverhältnisse immer noch Zurückhaltung und schließt nur die not wendigsten Mengen ab. Vielleicht spielt hierbei auch die Erwartung mit, daß der Formeisenpreis doch noch im Laufe der diesjährigen Bauzeit eine Ermäßigung erfahren würde. Es kann aber ausdrücklich fest gestellt werden, daß eine solche Preisermäßigung nicht stattfinden wird. Das Auslandsgeschäft wird zum Teil durch dieselben Geldverhältnisse wie im Inlande beeinflußt. Außerdem macht sich in einzelnen Absatzgebieten der russische und der italienische Wettbewerb störend bemerkbar. Großbritannien leidet an dem Daniederliegen des Schiffbaues, und in den nordischen Ländern wirken außer dem gespannten Geldstande noch Lohnstreitigkeiten hemmend auf die industrielle Entwicklung und die Bautätigkeit ein. Besser sind die Aussichten in den Niederlanden, und erfreulicher hat sich auch das Geschäft in den Balkan staaten gestaltet. Preise für Eisenlegierungen und Metalle. — Wiederholte Anfragen aus dem Kreise unserer Leser geben uns Veranlassung, die nachstehenden, neuer dings festgestellten Preisnotierungen für eine Anzahl Eisenlegierungen und Metalle mitzuteilen: A. Eisenlegierungen. I. Ferrosilizium. a) Im Hochofen erzeugt, 10 bis 14°/ Si: 100 bis 115 * f. d. t; b) elektrisch hergestellt, 50 °/o Si, Basis 50 0/0, Skala ± 0,70 -46: 340 (6 f. d. t. II. Ferromangansilizium, elektrisch hergestellt. 1. 50/55 0/ Mn, 20/25 °/ Si: 400 Ji f. d. t; 2. 68/75 „ „ 20/25 „ „ 450 „ f. d. t; 3. 50/55 » » 30/35 » „ 460 » f. d. t. III. Ferromangan. 80 °/o Mn, 0,25 % P: 180 Ji f. d. t, ± 2 Ji. IV. Ferrochrom. a) Im Hochofen erzeugt, Basis 60 0/o Cr, Skala ± 1,25-4, 8 bis 10 0/o C: 400 bis 450 Ji f. d. t; b) elektrisch hergestellt, 1. raffiniertes Ferrochrom Nr.I, Basis6O°/oCr Skala ±5., 0,3 bis 0,75 0/o C: 2800 .2 f. d. t; 2. raffiniertes Ferrochrom Nr. II, Basis 60 °/o Cr, Skala + 3,20 .K, 1 bis 2 % C ■ 1800 bis 1850 Ji f. d. t; 3. Ferrochrom mit 3 bis 4 0/o C, Basis 60 0/o Cr, Skala + 2,10 Ji: 900 f. d. t. V. Ferrowolfram. 85 0/o Wo, 0,5 bis 1 % C: 5 .K f. d. kg des in der Legierung enthaltenen met. Wolframs. VI. Ferromolybdän. 70/80 0/o Mo: 12 Ji f. d. kg des in der Legierung enthaltenen Molybdäns. VII. Ferrotitan. 20/25 % Ti, praktisch kohlenstoff frei : 5 bis 6 Ji f. d. kg. VIII. Ferrovanadin. 1. 25 °/o Va: 15 Ji f. d. kg; 2. 50 „ » 40 „ f. d. kg; 3. ohne Kohlenstoff: 50 Jt f. d. kg. IX. Ferrobor. 20 0/Bo, kohlenstofffrei: 20 Ji f. d. kg. X. Carborundum (Siliziumkarbid): 620 Ji f. d. t. B. Metalle. I. Nickel, 98/99 0/o Ni. 1. London: 3600 bis 3800 Ji f. d. t; 2. Paris: 4400 bis 5000 . f. d. t; 3. Schweden: 3440 bis 3500 Ji f. d. t. II. Aluminium. 98/99°/0 Al: 1700 bis 1800 Ji f. d. t. III. Metallisches Chrom ohne Kohlenstoff 1. 98/99 ’/o: 6 bis 6,50 Ji f. d. kg- 2. 99 0/o: 7 bis 7,50 Ji f. d. kg. IV. Metallisches Mangan. 1. 97 °/o Mn: 5 Ji f. d. kg; 2. 99 » » 6 » f. d. kg. V. Metallisches Wolfram (pulverförmig) 96/98 0/o Wo: 5,60 bis 6,50 Ji f. d. kg. VI. Metallisches Molybdän. 1. 95/98 0/o Mo: 12 (6 f. d. kg; 2. 98 0/o Mo: 17 Ji f. d. kg. ’ VII. Metallisches Titan: 40 Ji f. d. kg. VIII. Chrommangan. 30 °/o Cr: 6 . f. d. kg. IX. Chrommolybdän. 50 0/o Mo: 13 Ji f. d. kg. X. Manganbor. 30 °/o Bo: 19 Jt f. d. kg. XI. Mangantitan. 30/35 °/oTi: 12 M f. d. kg. Die Preise der Legierungen und Metalle sind großen Schwankungen unterworfen. Besonderer Wert wird auf den Gehalt an Kohlenstoff gelegt. Bei Ferro molybdän und Ferrowolfram richtet sich der Preis außerdem nach den Gehalten an schädlichen Bestand teilen (Zinn und Arsen). Ferromangan hat wesent liche Preiseinbußen erlitten und wird bereits zu 160 Ji f. d. t angeboten. Der Preis des Aluminiums ist von 3,30 Ji im Jahre 1907 auf 1,80 Ji f. d. kg gefallen. Albert Baumann, Aue im Erzgebirge. — Wie uns die Firma, die sich mit dem Bau von Härteöfen und der Herstellung von Härtepulver befaßt, mitteilt, hat sie die am Bahnhof Aue gelegene alte und neue Wäschereimaschinenfabrik angekauft und beabsichtigt, diese als „Härte-Werk“ auszubauen. Düsseldorfer Röhren- und Eisen-Walzwerke (vorm. Poensgen) in Düsseldorf-Oberbilk. — Nach dem Berichte des Vorstandes war das Unternehmen während des abgelaufenen Jahres bis auf die letzten Monate in Gasrohr befriedigend beschäftigt. Die Preise im Inlande blieben bis zum Herbste unver ändert, die Erlöse im Auslande nach wie vor un lohnend. In Siederohr war die Auftragsmenge bei ebenfalls gleichbleibenden Preisen nicht genügend, insbesondere machte sich dieser Mangel in Borrohr fühlbar. In Grobblech gelang es durch Preisopfer, den Walzenstraßen einigermaßen ausreichende Arbeit zu verschaffen. Die Preise für Stab- und Universal- eisen sanken, nachdem die Bestrebungen, einen Stab- eisenverband zu gründen, gescheitert waren, im Herbste auf einen außerordentlich niedrigen Stand. DieWaiz- drahtstrecke des Werkes lag zum Zwecke des Ein baues einer neuen Maschine von April bis November still. Die Walzdrahtpreise waren, abgesehen vom letzten Jahresviertel, in der Berichtszeit besser als 1906. Bei einer durchschnittlichen Arbeiterzahl von 2462 Mann belief sich der Gesamtumsatz auf 39 553 591,31 Ji gegen 37 329 668,87 Ji im Vorjahre, und zwar betrug der Umschlag mit fremden Ab nehmern 23 521 928,42 (22 410 974,20) Ji, derjenige der Werke untereinander 16031 662,89 (14918 694,67)-*. Der Abschluß zeigt nach Abzug von 467 587,80 Handlungsunkosten und 711 701,40 Jt Abschreibungen unter Berücksichtigung von 167 592,01 Ji Gewinnvor trag einen Reinerlös von 1146 170,82 -4, von denen 60 000 Jt der Rücklage überwiesen, 96102,26 an Gewinnanteilen vergütet, 702 000 Jt (9 0/o) als Divi dende verteilt und 288 068,56 Jt in neue Rechnung verbucht werden sollen. Eisenhüttenwerk Thale, Aktien - Gesellschaft, Thäle am Harz. — Wie wir dem ausführlichen Be richte des Vorstandes entnehmen, ist der Betriebs gewinn des Werkes für das Jahr 1907 hinter dem Ergebnisse des Vorjahres nicht unerheblich zurück geblieben, obwohl der Umsatz von 14,6 Millionen Jt auf 16,8 Mill. Jt stieg. Als Ursachen des Rückganges werden neben der in der zweiten Hälfte des Geschäfts jahres heftig einsetzenden Verschlechterung der Markt-