668 Stahl und Eisen. Kohlensäureflaschen nach dem Ehrhardtschen Verfahren. 28. Jahrg. Nr. 19. gekeilt ist. An dieser Trommel ist das Ende einer Panzerkette befestigt, die über der Gicht- Öffnung um eine Rolle geleitet wird und an ihrem anderen Ende mit der eben beschriebenen Schlittenkonstruktion befestigt ist. Wenn die Aufzugsmaschine in Tätigkeit gesetzt wird, wer den die Seilscheiben eine gewisse Anzahl Um drehungen machen, während im Fahrschacht ein Kübel den Weg von der Möllersohle bis zur Hängebank, der andere Kübel den umgekehrten Weg zurücklegen wird. Durch das Uebersetzungs- Verhältnis zwischen der Seilscheibe und der Kettentrommel sowie durch die eigenartige Be festigung der Panzerkette an der Trommel findet die Ab- und Aufwicklung der Panzerkette bei einem Fahrtabschnitt statt. In den Abbildungen 5 bis 7 sind drei ver schiedene Fahrtabschnitte dargestellt. Aus ihnen geht ohne weiteres hervor, daß bei einer Auf zugsperiode sich der Kübel über der Gichtöffnung in den Ofen senkt und wieder in die ursprüng liche Lage zurückkehrt unter Beibehaltung des gleichen Drehsinns der Kettentrommel. Durch geeignete Spannvorrichtung der Panzerkette läßt sich der Hub des Kübels über der Ofenöffnung genau einstellen. (Schluß folgt.) Ueber die Herstellung von Kohlensäureflaschen nach dem Ehrhardtschen Verfahren. Von Oberingenieur C. Wadas in Wien. ? ekanntlich werden Rohre und Hohlkörper — aller Art nach dem Ehrhardtschen Ver fahren in der Weise hergestellt, daß auf Rot glut erhitzte Blöcke von quadratischem Quer schnitte in runden Matrizen oder solche von kreisförmigem Querschnitte in viereckigen Ma trizen mittels eines entsprechend ge formten Dornes gelocht werden, so daß das durch den Dorn verdrängte Material die freien Räume ausfüllt, ohne jedoch den Block zu durch stoßen (Abbildung 1). Die Blöcke für Rohre kleinerer Abmessungen werden nur einmal gelocht, während für Rohre größerer Abmessungen, zu denen auch die Kohlensäurefla schen zählen, Blöcke von kreisför migem Querschnitte (Rundblöcke) in viereckigen Matrizen vorgelocht und in einer zweiten Matrize von kreis förmigem Querschnitt fertiggelocht werden. Dieses zweimalige Lochen eines Blockes geschieht in einer Hitze in zwei nebeneinander aufgestellten Pressen. Ist, wie z. B. für Loko- motivrohre, nur einmaliges Lochen erforderlich, so werden vorwiegend Blöcke mit quadratischem Querschnitt, deren Ecken zum Zwecke besserer Führung gebrochen sind, in runden Matrizen derart gelocht, daß der Block zunächst (Abbildung 2) außer dem Pressenmittel mit der Nase N in die Matrize leer hinein gedrückt, sodann in das Pressenmittel vorgescho ben und gelocht (Abbildung 3), wieder in die ursprüngliche Lage zurückgebracht und schließ lich ausgestoßen wird. Der ausgestoßene Hohl körper wird nachgewärmt und gelangt sodann auf die Warmziehbank, auf welcher das Strecken desselben erfolgt. Zu diesem Behufe wird der Hohlkörper (Abbildung 4) auf einen langen mittels Zahnstange oder hydraulisch angetriebenen Dorn aufgesteckt und durch mehrere hinter einander angeordnete, in Falzen festgehaltene Ringe durchgedrückt. Der lichte Durchmesser der Ringe nimmt allmählich ab; während die Entfernung derselben voneinander der Längen zunahme des auf diese Weise gebildeten Rohres entsprechend wächst. Das Strecken wird, wenn nötig, auf einer zweiten Bank so lange fort gesetzt, bis das Rohr eine Wandstärke von un gefähr 5 mm erreicht hat. Unter 5 mm wird nicht mehr warm gestreckt, da das Herausziehen des Dornes aus dem Rohr, welches letztere mittels einer Gabel festgehalten wird, eine starke Falten- Abbildung 1. Lochen der Blöcke mittels Dorn.