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620 Stahl und Eisen. Umkehr - Blockwalzwerk der Georgsmarienhütte. 28. Jahrg. Nr. 18. daß diese Spannung bei jedem Stich mit der Drehrichtung des Walzmotors ebenfalls ihre Richtung umkehrt, was in den Diagrammen in folge der getroffenen Anordnungen der Meß instrumente nicht zum Ausdruck gekommen ist. Es ist daher bei jedem Stich das Vorzeichen der Spannung besonders angegeben. Zur zahlenmäßigen Auswertung des Versuchs materials wurden in erster Linie aus den regi strierten Angaben der Strom- und Spannungs messer im Ankerkreis des Walzmotors der tat sächliche Verlauf der Energieaufnahme der Walz- als elektrische und mechanische Verluste, und zwar als elektrische Verluste in Abhängigkeit von der Stromstärke durch Strom- und Spannnngs- messungen am stillstehenden Motor, und als me chanische Verluste in Abhängigkeit von der Drehzahl des leerlaufenden Motors ermittelt. Die mechanischen Verluste wurden dabei, da zur Loskupplung des Motors von der Kamm walze keine Zeit blieb, allerdings für den Motor, das Kammwalzengerüst und die Straße gemeinsam gemessen und einfach angenommen, daß die eine Hälfte derselben auf den Motor, die andere auf Verlängerung. Abbild. 14. Walzarbeiten, bezogen auf 2200 kg Blockgewicht (gemessen an der Kupplung des Walzmotors), a) Auswalzen eines Blockes (0 = 0,250, Mn =0,731, Si = 0,159) auf 9,7fache Verlängerung bei 1140—1070° C. b) » » » (0 = 0,250, Mn = 0,731, Si = 0,159) „ 9,7 „ „ „ 1170— 11200c. c) » » (0= 0,130, Mn = 0,454, Si = 0,0056) „ 21,8 » » „ 1183-1091’0. d) » „ harten Martinstahlblockes auf der Umkehrstraße der Gutehoffnungshütte. motoranker ermittelt. Abbild. 3 Tafel XI stellt den Verlauf der ermittelten Energieaufnahme der Anker des Walzmotors beim Auswalzen eines 2675 kg schweren Blockes aus hartem Martin stahl (0 = 0,250, Mn = 0,731, Si = 0,159) auf 9,7fache Verlängerung dar. Der eigentümliche Verlauf der Walzarbeit kann nicht deutlicher dargestellt werden, als durch eine derartige gra phische Wiedergabe der elektrischen Messungen. Durch einfache Integration von mehreren der artigen Kurven wurde unter Berücksichtigung der durch besondere Versuche ermittelten Ver luste im Walzmotor die in Abbild. 14 darge stellte, von dem Walzmotor an die Kupplung der Blockstraße zum Auswalzen der einzelnen Blöcke nutzbar abgegebene Walzarbeit ermittelt. Die Verluste im Walzmotor wurden getrennt das Kammwalzengerüst und auf die Straße ent fiel. Die Motorverluste dürften damit eher zu hoch als zu niedrig angenommen worden sein. Da das Gewicht der einzelnen Blöcke etwas schwankte, so wurden die Walzarbeiten zur besseren Uebersicht sämtlich auf ein Blockgewicht von 2200 kg reduziert. Die beträchtlichen Unter schiede der nutzbaren Walzarbeit bei den Kurven a, b und c sind vermutlich zu einem wesent lichen Teile auf die Temperaturunterschiede zurückzuführen, die zwischen den einzelnen Blöcken bestanden. Daß die Temperatur die Höhe der nutzbaren Walzarbeit in bedeutendem Maße beeinflußt, wurde auch bei anderen Versuchen bestätigt gefunden. Interessant ist es, diesen Kurven die sich ebenfalls auf einen 2200 kg-Block beziehende Kurve d gegenüberzustellen, welche