Umkehr - Blockivalziverk der Georgsmarienhütte. 29. April 1908. Stahl und Eisen. 617 zu ± 90 in der Minute verlangt werden, so legt der Maschinist den Steuerhebel weiter aus, schaltet dadurch Widerstände in die Erregerleitung des Walzmotors, die direkt von der Haupt-Schalt tafel aus mit Gleichstrom gespeist wird, ein und bewirkt durch diese Schwächung des Feldes des Walzmotors eine entsprechend höhere Um drehungszahl dessel in den weitesten Grenzen schwankenden Energie aufnahme des Walzmotors. Um das Schwungrad der Steuermaschine zur Wirkung zu bringen und die in den Schwungmassen enthaltene Energie auszunutzen, müssen Schwankungen der Drehzahl von etwa 15 bis 2O°/o zugelassen werden. In folgedessen muß der Antriebsmotor der Schwung ben. Diese Feldschwä chung ist zulässig, weil bei den letzten Stichen das vom Motor auszuübende Dreh moment, also der ihn durchfließende Anker strom, abnimmt. Der Erfolg dieser F eld- Schwächung ist eine Beschränkung der Ab messungen der Steuer dynamos. Für außer gewöhnliche Fälle sind ein Notausschalter, ein Maximalrelais und ein Maximalautomat vor gesehen. Der Not ausschalter gestattet mittels Handhebels die Erregung der Steuer dynamos zu unter brechen, also plötzlich die Spannung dersel ben auf Null einzu stellen, wodurch so fortiges Stillsetzen des Walzmotors herbei geführt wird. Der selbe von Hand zu be tätigende Notausschal- ter kann auch durch ein Maximalrelais aus gelöst werden, sobald der Strom im Anker kreis des Walzmotors das zulässige Maß überschreitet; schließ lich ist für den äußer sten Notfall ein Maxi Abbildung 12. Nachgiebige Kupplung der Schwungradsteuermaschine. malautomat vorgesehen, der den Motor vor irgendwelchen im Ankerkreis auftretenden Kurz schlüssen sichern soll. Bisher ist es nicht ein einziges Mal notwendig gewesen, den Not ausschalter zu betätigen, auch sind das Maximal relais oder der Maximalautomat noch nicht in Tätigkeit getreten. Von den elektrischen Regelorganen verdienen zwei den Siemens-Schuckert-Werken geschützte Ausführungen Erwähnung. Die eine derselben bezweckt die Erzielung der gleichmäßigen Strom aufnahme der Steuermaschine, trotz der ständig rad-Steuermaschine, dessen Stromaufnahme andern falls bei einer derartigen Aenderung der Dreh zahl stark schwanken würde, durch besondere Einrichtungen gezwungen werden, trotz dieser veränderlichen Drehzahl eine annähernd gleich bleibende Stromstärke aufzunehmen. Das ge schieht in unmittelbarer Abhängigkeit von der Stromstärke des Motors selbst derart, daß Wider stände im Nebenschlußkreise des Motors selbst tätig ein- und ausgeschaltet werden, sobald die Stromstärke von einem eingestellten mittleren Wert abweichen will. Die Höhe dieser gleich-