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Ueber den Einfluß der das Eisen begleitenden fremden Metalle auf die Eisentitration nach C. Reinhardt. (Bericht der Chemiker-Kommission des Vereins deutscher Eisenhüttenleute.) I jie Bestimmung des Eisens mit Permanganat —— nach Reinhardt hat eine so weitgehende Verbreitung gefunden und ist schon häufig Gegenstand von Untersuchungen gewesen, so daß es scheinen könnte, es sei diese Methode auch nach allen Richtungen hin erschöpfend durch gearbeitet. Ueber die Schädlichkeit einiger die Eisenerze begleitender Nebenbestandteile, wie insbesondere Kupfer und Arsen, hat sich eine durch keinerlei analytische Belege gestützte Meinung sozusagen fortgeerbt, die wohl eine eingehende Nachprüfung gerechtfertigt erscheinen läßt. Die Chemiker- Kommission des Vereines deutscher Eisenhütten leute hat es sich daher zur Aufgabe gemacht, die in den Eisenerzen neben dem Eisen in Be tracht kommenden anderen Metalle auf ihren Einfluß hin zu prüfen, den sie auf die Eisen titration mit Permanganat nach der Methode von C. Reinhardt auszuüben vermögen. In den Bereich der Untersuchungen wurden außer den schon genannten Metallen Kupfer und Arsen noch Chrom, Nickel, Kobalt, Titan, Blei und Antimon gezogen. Kupfer. Was nun zunächst den Einfluß eines Kupfergehaltes auf die Gehaltsbestimmung nach Reinhardt anbelangt, so könnte es wohl von vornherein als selbstverständlich erscheinen, daß ein solcher das Resultat nach oben hin be einflussen müßte, da Kupferchlorid gleichfalls wie Eisenchlorid durch Zinnchlorür zu Chlorür reduziert wird. In der Tat verbraucht eine durch Zinnchlorür reduzierte eisenfreie und nicht zu verdünnte Lösung von Kupferchlorid, die in gleicher Weise wie eine Eisenlösung nach Rein hardt titriert wird, Permanganat. Allerdings wird die theoretische Menge bei weitem nicht erreicht und zudem differieren die einzelnen Re sultate erheblich untereinander. So verbrauchten z. B. je lOccm einer Kupferlösung, die im Liter 9,32 g Kupfer enthielt, 5,5, 4,7, 4,8, 4,2, 4,1 ccm Permanganat. Bei niedrigeren Gehalten jedoch, wie sie etwa in Eisenerzen vorkommen, wirkt der Luftsauerstoff so energisch oxydierend, daß z. B. Kupferchloridlösungen, die in je 10 ccm 0,001864 g, 0,003728 g bezw. 0,007456 g Kupfer enthielten, durch 0,1 ccm Permanganat schon deutlich rot gefärbt wurden. Wie sich ein Kupferzusatz in Eisenlösungen selbst verhält, geht aus nachfolgenden Berichten hervor: Hr. Dr. Corl eis-Essen schreibt: Auf je 50 ccm einer Lösung von Eisendraht (5 g im Liter) wurden bei der Titration nach Rein hardt an Permanganatlösung gebraucht: 37,15 ccm, 37,20 ccm und 37,20 ccm. Bei einem Zusatz von Kupfersulfatlösung, 0,5 bis 4,0 °/o Kupfer entsprechend, stellte sich der Verbrauch an Permanganatlösung wie folgt: 0,5 o/o Cu 37,2 ccm, 37,2 ccm und 37,2 ccm 1,0 „ „ 37,2 „ 37,3 „ „ 37,25 „ 2,0 „ „ 37,3 » 37,2 „ „ 37,2 » 4,0 » » 37,25 » 37,25 » » 37,2 » Sämtliche Zahlen weichen voneinander so wenig ab, daß ein Einfluß des Kupfers bei der Titration nach Reinhardt ausgeschlossen ist. Hr. Schäfer-Rheinhausen, der zu diesen Versuchen ein kupferfreies Eisenerz benutzte, hatte ohne Kupferzusatz einen Verbrauch von 41,9 ccm Permanganat festgestellt. Eine gleiche Menge dieses Erzes, mit 2,4°/o Kupfer versetzt, verbrauchte 41,85 ccm und 41,88 ccm Kalium permanganatlösung. Der Kupferzusatz war so mit ohne Einfluß auf den Eisengehalt. Herr Schüphaus -Ruhrort schreibt, daß nach seinem Befunde ein Kupferzusatz bei der Titration nach Reinhardt unschädlich ist. Ein kupferfreies Konzentrat hatte ohne Kupferzusatz einen Eisen gehalt von 70,25 ®/o. Dasselbe mit 2,448 °/o Kupfer versetzt, ergab gleichfalls 70,25 °/o, und mit 4,897 °/o Kupfer den nämlichen Gehalt. Von Hrn. Dr. ing. Philips-Rothe Erde wurden nachstehende Befunde mitgeteilt: Ein kupferfreies Magneteisenerz-Konzentrat, das ohne Kupferzusatz einen Eisengehalt von 70,40 % ergab, hatte bei einem zugefiigten Kupfergehalt von bei » » n » » » » 0,49 °/o 1,00 „ 1,82 „ 2,50 „ 3,33 „ 5,00 „ 6,83 » 7,50 „ 10,00 » Cu » » » n » » 70,42 % Fe 70,24 70,25 70,34 70,54 70,33 70,23 70,18 70,29 Wie aus diesen Zahlen ersichtlich, war selbst ein Kupferzusatz von 10 °/o ohne Einfluß auf den ermittelten Eisengehalt. Zu demselben Ergebnis kam der unterzeich nete Berichterstatter. Es wurden je 0,5 g eines Konzentrates mit steigenden Kupferchlorid zusätzen in je 25 ccm Salzsäure 1,19 spez. Gew. gelöst, die Lösung aufgekocht, mit Zinnchlorür reduziert, erkalten gelassen, mit 25 ccm Queck silberchlorid versetzt (50gauf 1 l),derUeberschuß an ersterem weggenommen und nach gleichmäßig