498 Stahl und Eisen. Hauptversammlung der Nordicestlichen Gruppe. 28. Jahrg. Nr. 15. und zwar entfällt das Mehr von 567 693 t nicht etwa nur auf den ersten Teil des Jahres, son dern verteilt sich ziemlich gleichmäßig auf alle Monate, auch auf die letzten des Kalender jahres 1907. In den übrigen Ländern betrug die Roheisen ¬ erzeugung : 1907 1906 t t Ver. Staaten von Amerika 26 193 802 25 712 106 Großbritannien . . etwa 10 555 000 10 311 778 Frankreich 3 588 949 3 314 162 Rußland ? 2 641 723 Oesterreich-Ungarn ... ? 1 222 230 Belgien ? 1 375 775 Kanada 590 444 550 628 Der Außenhandel Deutschlands in Eisen gestaltete sich wie folgt: Es betrug die Einfuhr die Ausfuhr t t 1907 . . . 813 349 3 452 402 dageg. 1906 . . . 690 076 3 666 774 1907 ± :+ 123 273 — 214 372 — 337 145 der Ausfuhr überschuß t 2 639 053 2 976 198 Wir haben hier also eine Vermehrung der Einfuhr, eine Verminderung der Ausfuhr, dem nach eine beträchtliche Verminderung des Aus fuhrüberschusses. Dies bedeutet aber, daß der Inlandsmarkt im Jahre 1907 noch recht auf nahmefähig war, der Auslandsmarkt dagegen die frühere Aufnahmefähigkeit nicht mehr zeigte. Allerdings fällt die Vermehrung der Einfuhr und die Verminderung der Ausfuhr hauptsächlich in den ersten Teil des Jahres 1907. (Vergl. hierzu auch „Stahl und Eisen“ Jg. 1908 Nr. 7 S. 218, wo die Ausfuhr auch getrennt nach Halbzeug und Fertigfabrikaten angegeben und auf die Zunahme der Ausfuhr an Fertigfabrikaten hin gewiesen ist.) üeber die Förderung von Kohle und Eisen erz mögen folgende summarischen Angaben ge nügen : Die Steinkohlenförderung betrug im Deut schen Reiche 1907 Es betrug an Steinkohlen 20 017 688 19 550 964 1907 1906 13 729 296 9 253 711 der Ausfuhr* Überschuß 6 288 392 10 297 253 1907 dagegen 1906 die Einfuhr die Ausfuhr 1907 ± : —4475585 + 466 724 — 4 008 861 143 222 886 t 136 479 885 t -|- 6 743 001 t Also eine gewaltige Vermehrung der Einfuhr, eine ganz geringe Vermehrung der Ausfuhr, dem nach gewaltige Verminderung des Ausfuhrüber schusses; das bedeutet unter Hinzuziehung der Produktionssteigerung: der inländische Stein kohlenverbrauch ist im Jahre 1907 um 10,7 Mil lionen Tonnen auf 137 Millionen Tonnen ge stiegen, und zwar ist auch hier wie beim Eisen die Steigerung von Produktion und Verbrauch auf das ganze Jahr ziemlich gleichmäßig ver teilt gewesen. — Wenn trotz der Förderungs ¬ steigerung und trotz der Verminderung des Aus fuhrüberschusses — beides dank der Fürsorge, die das Kohlensyndikat in weitestgehendem Maße dem heimischen Markte hat angedeihen lassen — über Kohlenmangel geklagt worden ist, so lag dies eben daran, daß der Verbrauch in einer Weise in die Höhe geschnellt war, der die För derung schlechterdings nicht folgen konnte, zu mal es während des größeren Teiles des Jahres wiederum an Arbeitskräften und an ausreichen den Transportmitteln fehlte. Die Eisenerzförderung hat sich gegen das Vorjahr nicht wesentlich geändert; sie bezifferte sich beide Male auf 26,7 Millionen Tonnen. Ferner betrug an Eisenerz: die Einfuhr die Ausfuhr t t 1907: 8 476 076 3 904 400 dagegen 1906: 7 629 730 3 851 791 demnach 1907: — 846 346 —52609 + 793 737 Der Verbrauch an Eisenerzen ist demnach um 800000 t auf 31,3 Millionen t gestiegen. Für den Januar und Februar* dieses Jahres liegen folgende Ziffern vor: es betrug die Pro duktion Steinkohle Roheisen 1908 . . . 25 220 000 2 055 515 t 1907 . . . 23 320 000 2 040 343 t 1908 + 1 900 000 +“15 172 t und unter Berücksichtigung der Ein- und Aus fuhrziffern der inländische Verbrauch: 1908 . . . 23 440 000 1 972 665 t 1907 . . . 21 900 000 1 804 693 t 1908 + 1 540 000 + 167 972 t Die Betriebsergebnisse der Eisen bahnen in den letzten Monaten stehen gewisser maßen im Widerspruche zu der Abschwächung der gewerblichen Tätigkeit; denn die Einnahmen sowohl aus dem Personen- als auch aus dem Güterverkehre weisen bis einschließlich Januar d. J. immer noch eine Zunahme gegen die Par allelmonate des Vorjahres auf. Daß die Steige rung nicht mehr so groß ist wie in den früheren Monaten, ist selbstverständlich. Auch dieses ist ein Beweis dafür, daß das Abflauen der Kon junktur bei uns in Deutschland durchaus nichts Krisenartiges in sich trägt, sondern allmählich vor sich geht, daß insbesondere diejenigen Indu strien, die der Eisenbahn den größten Teil der Transporte zuführen, der Kohlenbergbau und die Großeisenindustrie, bis zu Anfang dieses Jahres noch verhältnismäßig gut beschäftigt waren. Die Einnahmen der preußisch-hessischen Be triebsgemeinschaft betrugen in den ersten elf Monaten des Finanzjahres 1778,8 Mill. Mark. Der Etatansatz von 1945,5 Mill. Mark wird also vielleicht erreicht werden. Da der Voranschlag * Februar 1908 mehr Arbeitstage. der Einfuhr überschuß t 4 571 676 3 777 939