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1. April 1908. Bericht über in- und ausländische Patente. Stahl und Eisen. 475 970. Gesamtproduktion der Kampagne 333 503 t, also durchschnittliche Tagesleistung 344 t, durch schnittliche Wochenleistung 2408 t. Neuer Hochofen. Angeblasen im No vember 1904, noch im Betrieb am 1. Dezember 1907. Je nachdem man als Anblasetag den 1. No vember oder den 30. November 1904 annimmt, ergeben sich 1125 bezw. 1095 Betriebstage. Ge samtproduktion bis 1. Dezember 1907 555312 t, also durchschnittliche Tagesleistung 494 bezw. 507 t, durchschnittliche Wochenleistung 3485 bezw. 3549 t. Der neue Hochofen hat also im Durchschnitt der ganzen Kampagne bei weitem mehr geleistet als der alte, die Durchschnittsleistung übertrifft aber auch bei weitem die angegebenen Leistungen beim Betrieb mit getrocknetem Wind. Von einer Steigerung der Produktion beim Betrieb mit ge trocknetem Wind kann somit nicht die Rede sein. Mit welchem Koksverbrauch der neue Ofen in der Betriebszeit mit ungetrocknetem Wind ge arbeitet hat, ist leider aus dem Bericht nicht er sichtlich und deshalb in dieser Beziehung ein Vergleich mit dem Betrieb mit getrocknetem Wind nicht möglich. 2. Nach den Angaben hat der alte Ofen durch schnittlich 50 °/o der Gesamtproduktion „basisches Roheisen“ erzeugt, der neue Ofen dagegen 81,9 %• Unter basischem Roheisen versteht man in Amerika allgemein ein zur Weiterverarbeitung im Martin ofen bestimmtes Roheisen mit niedrigem Silizium gehalt, jedenfalls unter 1 °/o. Worin bestand nun der übrige Teil der Produktion der beiden Hoch öfen? War das etwa hoch siliziertes Gießereiroh eisen, dann würde schon, bei dem großen Unter schied im Anteil hieran, ein großer Teil des höheren Koksverbrauchs des alten Ofens hieraus ohne weiteres erklärt sein. 3. Auch an und für sich sind die Ergebnisse des Betriebes mit getrocknetem Wind, 1092 kg Koks für eine Tonne niedrig siliziertes Roheisen Bericht über in- und Deutsche Patentanmeldungen.* 12. März 1908. Kl. 19a, Sch 26 524. Schrauben lose Schienenstoßverbindung mit zwei die Schienen füße umfassenden und durch Keil angepreßten Bügeln und Verfahren zur Herstellung der Schienenstoßver bindung. Scheinig & Hofmann, Linz-Urfahr. Kl. 40 c, K 33 440. Verfahren zur Behandlung von Erzen und Hüttenerzeugnissen, die flüchtige Metalle neben nicht flüchtigen enthalten, im elektrischen Ofen. Dr. Karl Kaiser, Berlin-Wilmersdorf, Xantenerstraße 9. Kl. 81 e, K 33 596. Antriebsvorrichtung für Roll gänge mit einer Reihe durch gemeinsame Schubstangen angetriebener Rollen. Kalker Werkzeugmaschinen- Fabrik Breuer, Schumacher & Co. Akt.-Ges., Kalk b. Köln. * Die Anmeldungen liegen von dem angegebenen Tage an während zweier Monate für jedermann zur Einsicht und Einspruchserhebung im Patentamte zu Berlin aus. aus Erzen mit durchschnittlich 55 °/o Eisen, keines wegs hervorragend günstige, wenn nicht be sonders ungünstige Verhältnisse, schwer reduzier bare Erze oder schlechter Koks, vorhanden sind, was aber bei der Lage des Werks nicht anzu nehmen ist. Es ist vielmehr bei der Lage des Werks wahr scheinlich, daß Erze vom Oberen See und Connels- ville - Koks verarbeitet wurden. Aus denselben Materialien erblasen aber andere amerikanische Werke Bessemer-Roheisen, mit höherem Silizium gehalt, bei einem Koksverbrauch unter 1000 kg für eine Tonne Roheisen, und es gibt auch zahl reiche deutsche Werke, welche ein ähnlich niedrig siliziertes Roheisen aus ärmeren Erzen mit schlechterem Ruhrkoks bei geringerem Koks verbrauch erzeugen. Wenn bei dem Vergleich betont ist, daß der neue Hochofen zurzeit in einem sehr schlechten Zustand gewesen sei, so ist zu beachten, daß die Schadhaftigkeit an der bezeichneten Stelle an der Gicht kaum auf den Ofengang einwirken konnte, dann aber stammen die mitgeteilten Er gebnisse des alten Ofens ebenfalls aus den zwei letzten Monaten vor dem Ausblasen; auch da mals wird der Ofen in schlechtem Zustande ge wesen sein und einen ungünstigen Betrieb ge habt haben, sonst wäre er nicht ausgeblasen worden. 4. Auch andere Ergebnisse des Betriebes sind durchaus nicht günstig; so ergibt sich z. B. aus den mitgeteilten Zahlen für September-Oktober- November 1907 ein Erzverlust von 10,7°/0 bezw.9,90 bezw. 13,6°/» des Verbrauchs; da das aber nicht unmittelbar mit dem Windtrocknungsverfahren zusammenhängt, so soll darauf nicht näher ein- gegangen werden. Alles in allem ergibt sich, daß durch die Mitteilungen Cook’s ein Beweis für die Erfolge des Gayleyschen Windtrocknungs- verfahrens in keiner Weise erbracht worden ist. Chr. Aldendorff, Godesberg. ausländische Patente. 16. März 1908. Kl. 7 a, S 22 590. Antriebsvor richtung für Walzenstraßen, die durch Elektromotoren unmittelbar angetrieben werden. Siemens-Schuckert- Werke G. m. b. H., Berlin. Kl. 7b, A 12 982. Verfahren und Vorrichtung zur Herstellung von Hohlkörpern aus Metall mit schraubenförmig verlaufender Materialfaser. Ww. Maria Arend, geb. Kurras, Elisabeth-Ufer 16/17, und Wolfgang Koch, Seestr. 69, Berlin. Kl. 18b, R 23 437. Verfahren der Vorbehandlung von in Stahl zu verwandelndem Roheisen. Röch- lingsche Eisen- und Stahlwerke G. m. b. H. und Jo hannes Schoenawa, Völklingen a. d. Saar. Kl. 24f, R 23 859. Wanderrost nach Patent 181844; Zus. z. Pat. 181 844. Stefan Röck, Budapest. Kl. 31c, St 12 350. Verfahren zur Herstellung der Gießformen für mit Vorsprüngen versehene Gegen stände. Stockey & Schmitz, Gevelsberg i. W. Kl. 40 c, N 9045. Verfahren zur Wiedergewinnung von Zinn aus Abfällen von Bleizinnlegierungen, von