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Während sich die Förderziffer im Oberberg- aintsbezirk Dortmund um 248,9 °/o (von 1881 bis 1908 berechnet) erhöht hat, ist der Gruben holzverbrauch nach gering zu veranschlagender Schätzung um mindestens rd. 375 °/o gestiegen. Das Verhältnis des jährlichen Holzverbrauches zur Förderung hat sich demnach in ungünstiger Weise beträchtlich erhöht, was auch schon aus der dünn ausgezogenen Linie im Schaubilde Abbildung 1 ohne weiteres ersichtlich ist. Auf die Ursachen näher einzugehen, muß an dieser Stelle als zu weit führend, verzichtet werden. Mit dem Verbrauch sind natürlich auch die Grubenholzpreise gestiegen. Von den Gruben licher Verbrauch von rd. 8800 fm. Nach An gaben von fachmännischer Seite ist ein Hektar mittleren Waldbestandes mit durchschnittlich 120 fm bestanden. Es müssen demnach jährlich 22 083 oder arbeitstäglich 73,6 ha abgeholzt werden, um den Grubenholzbedarf des rhei nisch-westfälischen Industriereviers zu decken. Diesem Raubbau an unseren heimischen Wäldern kann keine, selbst die ausgedehnteste und um sichtigste, Aufforstung standhalten. Die Schäden machen sich in dem Preisstand des immer teurer werdenden Materials, insbesondere der stärkeren Nutzhölzer, schon jetzt geltend, und werden weiterhin immer unangenehmer in die Er scheinung treten, indem es an genügendem Nachwuchs in folge allzu frühen Abholzens fehlen wird. Die in den benachbarten Provinzen des Oberbergamts bezirks Dortmund bis zu 300 km Bahnlinie entfernt liegenden Holzungen sind in bezug auf Grubenholzlieferung schon seit Jahren an der Grenze ihrer Leistungsfähigkeit angelangt und es müssen, abgesehen von der bei mangelnder Gruben holzausfuhr aus Deutschland mit jedem Jahr zu erwarten den steigenden Einfuhr (1907: 160 769,6 t) die östlicher ge legenen Provinzen für den rheinisch-westfälischen Indu striebezirk trotz der hohen Abbildung 1. Verhältnis des Grubenholzverbrauches zur Gesamtförderung in seiner jährlichen Steigerung auf 1000 t Förderung berechnet. Jährliche Steigerung der Gesamtförderung auf 100 bezogen. Jährliche Steigerung des Grubenholzverbrauches auf 100 bezogen. Transportkosten schon jetzt in erheblichem Maße herange zogen werden. Im Jahre 1907 entstammten 18,5 °/o des ge samten Grubenholzbedarfes des holzsorten, hauptsächlich Tanne bezw. Kiefer und Eiche, ist besonders das Eichenholz während der letzten zwölf Jahre von der Preissteigerung stark betroffen worden, so daß es in seiner Ver wendung immer mehr zurücktritt. Im Jahre 1895 war die Eiche im rheinisch-westfälischen Industrie bezirk mit 35°/o, 1900 nur noch mit 121/2°/0 beteiligt. Auf den meisten Bergwerken des ge nannten Bezirks kennt man gegenwärtig kein eichenes Grubenholz mehr. Es ist mit Sicherheit anzunehmen, daß der Grubenholzbedarf der in fortdauernder Ver mehrung begriffenen Bergwerke des Oberberg amtsbezirks Dortmund mit jedem kommenden Jahre steigt. Wenn man nun die geschätzte Verbrauchszahl für 1907 von rd. 2 650 000 fm* zugrunde legt, so ergibt sich ein arbeitstäg * Ein Festmeter cbm fester Holzmasse. Oberbergamtsbezirks Dortmund aus dem Bezugsgebiet bis zu 200 km und 11,5 °/o aus demjenigen bis zu 300 km. 70 °/o des Bedarfs mußten aus Entfernungen über 300 km gedeckt werden. Die heimischen Grubenholzquellen werden nach fachmännischer Schätzung nur noch 10 bis 12 Jahre imstande sein, den Grubenholzbedarf sämtlicher deutschen Bergbaureviere in aus giebiger Weise zu decken. Nach diesem Zeit punkt wird der deutsche Bergbau unter hohen Unkosten das Grubenholz aus Rußland, Oester reich-Ungarn, Finland, Skandinavien und anderen, entfernter gelegenen Ländern beziehen müssen, zu welcher Maßnahme die waldarmen, Bergbau treibenden Länder Belgien und England schon heute gezwungen sind. Aus diesen Erwägungen ist ersichtlich, wie wichtig für unseren heimischen Bergbau und gleichzeitig für unsere Forstwirtschaft schon XIVas 2