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25. März 1908. Legierungen und Verbindungen des Eisens. Stahl und Eisen. 451 3. Der Perlitpunkt wird in seiner Lage durch einen Phosphorzusatz nicht verändert. Die Intensität nimmt indessen ab und wird, ver mutlich auch erst bei 15 °/o Phosphor, gleich Null. 4. Die Löslichkeit des Eisens für Kohlen stoff wird durch einen Phosphorzusatz erniedrigt. Dieselbe läßt sich durch eine Kurve darstellen, welche bei einem Phosphorgehalt von etwa 6 °/o einen Knickpunkt besitzt. 5. Durch die Gegenwart von Phosphor wird in der mit Kohlenstoff gesättigten Legierung ein leichtschmelziges ternäres Eutektikum erzeugt, dessen Zusammensetzung mit ziemlicher Genauig keit zu: P = 6,7°/o, 0 = 2,0%, Fe=91,3°/0 angenommen werden kann, und dessen Erstar rungspunkt bei 950° C. liegt. 6. Das Gefüge gesättigter Eisen-Kohlenstoff- Legierungen wird in der Weise verändert, daß bis zu einem Gehalte von 6,7 °/o Phosphor ein neuer Bestandteil, das ternäre Eutektikum, auf tritt. Bei noch höheren Gehalten bis zu etwa 15% Phosphor bemerkt man wachsende Mengen freien Phosphides FegP. [„Met.“ 1908, 8.Febr , S. 74—85.] Eisen und Mangan. A. L. Babochine: Bruch einer Manganstahl schiene. [„Gorn.J.“ 1907 Aprilheft S. 27 — 72.] Eisen und Nickel. Der Einfluß von Nickel auf Gußeisen. Auszügliche Wiedergabe der Guil letschen Unter suchungen (vergl. „Compt. rend.“ 1907) unter dem Einfluß verschiedener Elemente, besonders des Nickels: letzteres erhöht die Graphitbildung; bei genügendem Zusatz von Nickel wird zunächst die Bildung von Sorbit beobachtet. [„Engineering“ 1908, 3. Januar, S. 10.] Gasgehalt. G. Belloc: Gase im Stahl. [„Compt. rend.“ 1907, 16 Dezember, S. 1280—1283.] 0. Boudouard: Untersuchungen über die in Metallen enthaltenen Gase. Ver fasser benutzte zu seinen Versuchen Handels eisen in Form von Drehspänen, Blech und Draht. Er stellt fest, daß die Entfernung der einge schlossenen Gase durch Auspumpen bei hoher Temperatur von dem Zustand des Metalles ab hängig ist und am leichtesten bei den Dreh spänen vor sich geht. Das erhaltene Gas ent hielt CO 2 = 34,2%, H=50,4%, CO=9,90/, N=4,5°/o und es betrug die Menge desselben bis zum Zehnfachen des Metallvolumens und darüber, je nach Erhitzungsdauer und -tempe- ratur. Bei dieser Gelegenheit konstatiert der Verfasser, daß das Eisen bei 900 0 C. merklich, bei 1100° C. deutlich verdampft. [„Compt. rend.“ 1907, 16. Dezember, S. 1283 —1284. „Rev. Met.“ 1908 Februarheft S. 69 — 76.] Bl sen in Stahlblöcken. [„lr. Age“ 1907, 19. Dezember, S. 1 752—1754.] Erstarrungsvorgänge. A. Sauveur: Eine graphische Darstellung des Erstarrungsvorganges eutektikumhaltiger Le gierungen. Der Verfasser schlägt vor, zur an schaulichen Darstellung des Erstarrungsvorganges solcher Legierungen, deren Erstarrungsbild aus zwei sich schneidenden Aesten und einer eutek tischen Geraden besteht, die in jedem Moment vorhandenen Phasen graphisch einzutragen. [ „ Elec- trochem. Met. Ind.“ 1908 Januarheft S. 18.] Goerens und Gutowsky: Experimentelle Studie über den Erstarrungs- und Schmelz vorgang bei Roheisen. Versuche, welche be stätigen, daß die Hauptmenge des Graphits während des Erstarrungsintervalles gebildet wird. [„Met.“ 1908 Nr. 5 S. 137—147.] Kristallisation und Struktur des Stahles. In den Lunkern des Gußstahles kommen häufig schön ausgebildete oktaedrische Kristalle vor, die man für reine Ferritkristalle hielt. Bajkow hat diese Kristalle näher untersucht. Sie enthielten: 1) 0,78 °/o C, 1,06 Mn, 0,26 S; 2) 0,54 C, 0,89 Mn, 0,17 S; 3) 0,98 C, 0,78 Mn, 0,08 S. Alle Kristalle enthalten also Schlacken einschlüsse mit Formen des regulären Systems. Jedes Schlackenteilchen war von einer Ferrithülle, diese von einer Perlithülle umgeben. Das Schlacken gebilde. nach Ansicht Baj ko ws: MnS, ist also das primäre Kristallisationsprodukt. Anfangs besteht Gleichgewicht zwischen Fe S — Mn 2 Mn S 4- Fe. Gegen Ende der Erstarrung verschiebt sich das Gleichgewicht nach der rechten Seite. [„Journ. Russ. Phys. Chern. Ges.“ 1907, 39, S. 399.] O. Legierungen und Verbindungen des Eisens. Allgemeines. Alfred G. C. Gwyer: Ueber die Le gierungen des Aluminiums mit Kupfer, Eisen, Nickel, Kobalt, Blei und Kadmium. Der Ver fasser stellt die Zustandsdiagramme der einzelnen Systeme auf. Bei den Eisen-Aluminium-Le- gierungen findet er, daß beide Metalle im flüssigen Zustande vollkommen ineinander mischbar sind. Der Schmelzpunkt des reinen Eisens fällt durch Aluminiumzusatz zunächst rasch bis auf 1150° C. bei 50 °/o Aluminium, dann langsamer bis 1132 0 C. bei 7O°/o Aluminium, von hier ab rasch bis zum Schmelzpunkt des letzteren. Beide Metalle bilden eine bei etwa 1140 0 C. schmelzbare Verbindung Fe AL, welche mit Eisen Mischkristalle bildet, mit Aluminium dagegen nicht. Der Umwand lungspunkt von Y-Eisen in 3-Eisen wird durch die Gegenwart von Aluminium erniedrigt. [„Z. f. anorg. Chern.“ 1908, 15. Februar, S. 113.] R. Sahmen: Ueber die Legierungen des Kupfers mit Kobalt, Eisen, Mangan und Magnesium. Zustandsdiagramme der genannten Systeme. Für