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Halbstahlgußstücke („Semi-steel") von D. Mc Lain. An Stelle der ursprünglichen Zu sammensetzung (1,25 bis 1,74 °/o Silizium, 0,44 bis 0,77 °/o Mangan, 0,54 bis 0,65 °/o Phosphor, 0,094 bis 0,155 °/o Schwefel) wurden bessere Ergebnisse mit einem Metall von nachstehender Analyse erhalten: 1,65 bis 1,75 °/o Silizium, 2,00 bis 2,50 % Mangan, 0,45 bis 0,50 °/o Phos phor, 0,04 bis 0,05 °/o Schwefel. [„Ind. W.“ 1908; 3. Februar, S. 135.] Temperguß. *F. Wüst: Ueber die Theorie des Glüh frischens. Entgegen der von Ledebur auf gestellten Lehre, daß beim Glühfrischen eine Wanderung des Kohlenstoffs stattfinde, derart, daß zum Ausgleich des am Rande des Gußstücks sich vermindernden Kohlenstoffs stets frischer von innen her nachfließe, beweist der Verfasser auf Grund eines umfangreichen Materials die schon früher („St. u. E.“ 1905 Nr. 19 S. 1137 und Nr. 20 S. 1201) ausgesprochene Ansicht, daß die Vergasung der Temperkohle nur an dem Orte stattfindet, wo sie zur Ausscheidung gelangt ist. Nicht der Kohlenstoff bewegt sich daher zum Oxydationsmittel, sondern umgekehrt. Das Oxydationsmittel beginnt seine Wirkung an der Oberfläche des Gußstücks und dringt allmählich in dasselbe ein. Dasselbe kann daher nichts anderes als ein sauerstoffabgebendes Gas sein. An Hand metallographischer und chemischer Untersuchungen gelangt der Verfasser zum Schluß, daß der Glühfrischprozeß in zwei Phasen verläuft. Die erste besteht in der Zerlegung des Eisen karbides unter Bildung von Temperkohle (Temper prozeß), die zweite in der Oxydation der letzteren durch oxydierende Gase, welche von dem Temper erz abgegeben werden. Die Schlußfolgerungen aus den Versuchen sind wie folgt zusammengefaßt: 1. Der Glühfrischvorgang wird durch Sauerstoff eingeleitet, welcher mit der durch Tempern ent standenen Temperkohle Kohlensäure bildet. 2. Die Kohlensäure dringt in das glühende Eisen ein und vergast die Temperkohle unter Bil dung von Kohlenoxydgas. 3. Die Kohlensäure wird regeneriert, indem das Kohlenoxyd das Eisenerz der Erzmischung zu Eisenoxydul bezw. metallischem Eisen reduziert und Kohlensäure bildet. 4. Fehlt es an Erzsauerstoff, so unterbleibt die Rückbildung der Kohlensäure, und der Gehalt an Kohlenoxyd kann in dem Gasgemisch so weit steigen, daß durch Zerfall des Kohlen oxydes eine kohlende Wirkung auf das Guß stück ausgeübt wird: CO 2 4- C 2 2 CO. [„Met.“ 1908, 8. Januar, S. 7—12.] Die nordamerikanische Temperguß industrie im Jahre 1907. Darstellung des enormen Anwachsens dieses Industriezweiges in den Vereinigten Staaten. Erzeugungsziffern für 1907 (rund 985 000 t Temperguß). Anzahl der Werke, Ausrüstung derselben. Neue Anlagen, Ergänzungen der Schmelzeinrichtungen älterer Werke. Der Auf satz enthält eine genaue Liste der amerikanischen Tempergießereien. [,,Ir. Tr. Rev.“ 1908, 6. Fe bruar, S. 302—305. „Foundry“ 1908 Februar heft S. 262—265.] *Altes und Neues über Temperguß von E. Schoemann. Chemische Zusammensetzung des für den Temperprozeß geeigneten Gußeisens. Schmelzen desselben im Tiegel und im Kupol ofen, Vergleich des so erhaltenen Eisens. Ver wendung des Martinofens. Gastemperofen der Firma Poetter & Co. in Dortmund (vergl. „St. u E.“ 1907 Nr. 46 S. 1654). Temperroheisen sorten. [„Eisen-Zg.“ 1908, 11. Januar, S. 21 bis 22; 18. Januar, S. 37 — 39; 1. Februar, S. 76 — 78.] Dr. R. Moldenke: Darstellung des schmiedbaren Gusses. (Anfang einer Serie von Aufsätzen über dieses Gebiet.) Geschichtliches über Temperguß. Geheimhaltung des Verfahrens in früheren Jahren. Gründe für die Rückständigkeit dieses Zweiges gegenüber den anderen Gebieten der Eisengießerei waren die geringen Kenntnisse des erforderlichen Roheisens und der Glüh temperatur. Einführung des Koksroheisens. Ver wendung von Schrott. Ein noch ungelöstes Problem ist: Warum erfordert Kupolofenguß eine bedeutend höhere Glühhitze als Guß aus dem Flammofen oder Martinofen? [„Foundry“ 1908 Februarheft S. 257—259. „Ir. Tr. Rev.“ 1908, 13. Februar, S. 333—335.] Dr. Moldenke: Darstellung des schmied baren Gusses (Fortsetzung). Charakteristische Eigenschaften des Tempergusses. Vergleich desselben mit Stahlguß. Einfluß der Temper kohle. Physikalische Beschaffenheit des Temper gusses. Zusammensetzung und Prüfung des selben. [„Ir. Tr. Rev.“ 1908, 27. Februar, S. 416—418.] *Maschine zur Beschickung der Tem peröfen. Das Beschicken und Entleeren von Glühöfen ist eine der mühsamsten und teuersten Arbeiten bei der Tempergußdarstellung. Die hier näher beschriebene Maschine soll erheblich an Handarbeit sparen und braucht zu ihrer Be dienung nur einen Mann. Die Maschine wird durch Preßluft angetrieben, ist fahrbar, und • vermag je nach Größe 1000 bis 1500 kg gefüllter Glühtöpfe in den Ofen einzusetzen. [„Foundry“ 1908 Februarheft S. 260 — 262. „Ir. Tr. Rev.“ 1908, 13. Februar, S. 337 bis 339.]