Volltext Seite (XML)
412 Stahl und Eisen. Aus Fachvereinen. 28. Jahrg. Nr. 12. blocke herstellen, bezifferte sich im Jahre 1907 auf 3 354841 t gegenüber 3 764 932 tim vorhergehenden Jahre. Also auch hier zeigt sich ein Rückgang, und zwar machte dieser 410 091 t oder annähernd 11 °/o aus. Von den einzelnen Staaten nahm als erster Penn- sylvanien mit 1 111 435 t an dem Gesamtergebnis teil. Der Rest von 2 243 406 t entfiel auf die übrigen Staaten. Rechnet man zu den obigen Ziffern noch das sonstige Schienenmaterial, das aus Siemens-Martin stahl sowie von denjenigen Werken ausgewalzt wurde, die selbst keine Bessemerstahlblöcke herstellen, so ergibt sich für 1906 eine Gesamtschienenerzeu gung von 4 041 533 t, für 1907 dagegen nur eine solche von rund 3 695 200 t. Koksherstellung im Bezirke von Connelsville.* Die „American Tron and Steel Association“ teilt in ihrem „Bulletin“** mit, daß nach einer Veröffent lichung des „Courier“ von Connelsville (Pennsylvanien) die Kokserzeugung im Bezirke von Connelsville und Lower Connelsville sich im Jahre 1907 auf 17 259 356 t belaufen habe. Für 1906 betrug die Zahl 18139389 t; demnach ist die Koksherstellung in den genannten Bezirken während des letzten Jahres um 880 033 t oder 4,8 0/0 zurückgegangen, nachdem sie jahrzehnte lang eine aufsteigende Richtung verfolgt hatte. Trotz jener Abnahme der Erzeugungsziffer belief sich der Vorrat an Koks bei den Koksanstalten Ende 1907 auf 642 877 t. Der Durchschnittspreis für Connelsville-Koks be trug im letzten Jahre 2.90 s f. d. Tonne von 907 kg gegen 2,75 s im Jahre 1906. Gießereikoks erreichte in den ersten Monaten 1907 einen Preis von 4,50 8, Hochofenkoks einen solchen von 3,85 $. Unter den Einwirkungen der im Oktober v. J. eintretenden Wirt schaftskrisis fielen die Preise stark: für Hochofenkoks von 2,75 auf 2,15 s, für Gießereikoks von 3,25 auf 2,75 8; im Dezember standen sie sogar auf nur 2 bezw. 2,50 $. Die Gesamteinnahme, die durch den Verkauf von Connelsville-Koks erzielt wurde, be zifferte sich für 1907 auf 55 184 268 S, für 1906 auf 54 998 146 $. Frankreichs Roheisenerzeugung im Jahre 1907. f Nach den vom „Comite des Forges de France“ angestellten Ermittelungen ff gestaltete sich die Roh eisenerzeugung Frankreichs im verflossenen Jahre, verglichen mit dem (amtlich festgestellten) Ergebnisse des Jahres 1906, folgendermaßen: * Vergl. „Stahl und Eisen“ 1907 Nr. 11 S. 389. ** 1908, 1. März, S. 20. + Vergl. „Stahl und Eisen“ 1907 Nr. 44 S. 1589. ft „Bulletin“ Nr. 2749 (vom 29. Febr. 1908). Gußwaren erster Schmelzung 112 4671 Gießereiroheisen 539 2331 Frischereiroheisen .... 673 885 Bessemerroheisen .... 122 046 Thomasroheisen 1 988 343 Spezialroheisen (Spiegel ¬ eisen, Ferromangan usw.) 152 975 Zusammen 3 588 949 3 314 162 Danach hat die Menge des erblasenen Roheisens im Berichtsjahre gegenüber 1906 um 274 787 t oder mehr als 9 °/o zugenommen, und zwar entfällt diese Steigerung hauptsächlich auf Thomasroheisen und die Spezialroheisensorten, während die Erzeugung von Frischereiroheisen und Bessemerroheisen zurückge gangen ist. Auf die einzelnen Bezirke verteilte sich die Roh eisenerzeugung in den beiden letzten Jahren wie folgt: Meurthe-et-Moselle 1907 1906 t 2 499 004 % 70 t 2 295 174 % 69,2 Nord-Frankreich . 465 682 12,9 427 848 13,0 Mittel- und West- Frankreich . . 201 581 5,5 169 992 5,1 Loiregebiet und Süd - Frankreich 172 958 4,8 167 509 5,0 Südw.-Frankreich . 130 098 3,6 131 257 4,0 Aveyron, Arige . 71 552 1,9 72 731 2,2 Qhampagne, Comte 48 074 1 3 49 651 1,5 Zusammen 3 588 949 100,0 3 314 162 100,0 Der Wert der gesamten Roheisenerzeugung des Berichtsjahres bezifferte sich nach den eigenen An gaben der Hüttenwerke auf 297 353 413 Fr. Verbraucht wurden an Rohstoffen 7 884 223 t einheimische und 2 016379 t fremde Eisenerze, 131 599 t Manganerze sowie 689 985 t Eisenabfälle, Schlacken und Schwefelkiesabbrände. Die Arbeiterzahl der Hochofenwerke belief sich auf etwa 14 000.* 1906 t 583 000 739 000 152 162 1 787 100 52 900 Großbritanniens Kohlengewinnung im Jahre 1907.1 Nach vorläufigen Mitteilungen der amtlichen Stelle wurden während des letzten Jahres in den Vereinigten Königreichen insgesamt 272 113528 t Kohlen geför dert; da das Ergebnis für 1906 sich auf 255 084 710 t belief, so hatte das Berichtsjahr eine Mehrförderung von 17 028 818 t oder über 6 °/o aufzuweisen. * Vergl. ferner „Stahl und Eisen“ 1908 Nr. 7 8.241: »Frankreichs Hochofenwerke am 1. Januar 1908«. + „The Iron and Coal Trades Review“ 1908, 6. März, S. 911. Aus Fachvereinen. Verein deutscher Fabriken feuerfester Produkte. Am 25. Februar fand unter dem Vorsitz des Kommerzienrats Henneberg in den Räumen des Architektenhauses zu Berlin die 28. ordentliche Haupt versammlung bei starker Beteiligung von Mitgliedern und Gästen statt. Unter letzteren waren verschiedene Ver treter preußischer Staats- und auch Reichsbehörden so wie wissenschaftlicher Institute. Nach Erledigung der geschäftlichen Angelegenheiten, zu denen auch eine Ausstellung der Ton-, Zement- und Kalkindustrie im Jahre 1910 gehörte, und nach Vornahme von Wahlen kamen verschiedene augenblicklich die Industrie be- schäftigendeGesetzesvorlageuundwirtschaftlicheFragen zur Erörterung. Dazu nahm Regierungsrat Professor Dr. Leidig, stellvertretender Geschäftsführer des Zentralverbandes deutscher Industrieller das Wort Ueber die Wagengestellungen und Entladefristen der Staatsbahn kamen Beschwerden zur Sprache. Der Vertreter der Eisenbahnbehörde, Oberregierungsrat Grunow stellte in entgegenkommender Weise Prüfung der erwähnten Mängel und Abhilfe in Aus sicht, und versicherte, daß die Staatsbahnverwaltung auf Vermehrung des Wagenbestandes und anderer Betriebsmittel dauernd bedacht sei. Für die Hauptstelle deutscher Arbeitgeberver bände und des Schutzverbandes gegen Streikschäden sprach der Syndikus Dr. Täntzler und empfahl im Interesse einer ungestörten Weiterentwicklung der Industrie ein einheitliches Zusammengehen aller Arbeitgeberverbände. Es folgten sodann Vorträge technischer Natur, über die im folgenden kurz be richtet ist.