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18. März 1908. Bericht über in- und ausländische Patente. Stahl und Eisen. 409 Patente der Ver. Staaten von Amerika. Kl. 807 027. Paul L. T. Heroult in La Praz, Frankr. Stahlmischver fahren. Die Erfindung bezweckt, durch einen Mischer von großen Abmessungen eine große Gleichmäßigkeit der Zusammensetzung des nach dem Bessemer-, Martin- oder einem sonstigen Verfahren gewonnenen Stahles zu erzielen. Erreicht wird dies in einem elektrisch beheizten Ofen a, der kippbar gebaut ist; die Kippung bewirkt ein hydraulischer Zylinder b. Da jeder oxy dierende Einfluß vermieden werden muß, ist der Ofen allseitig verschlossen; die vorhandenen Oeffnungen sind durch Deckel verschließbar. Die Elektroden c gehen durch wassergekühlte Stopfbüchsen d. Die Elektroden sind an Trägern e aufgehängt, deren jeder an einem zwischen Führungsrollen f verschiebbaren wird durch ein Zahn radvorgelege h von dem Motor i gehoben und gesenkt. Jede Elektrode befindet sich in einem me tallenen Rahmen, der durch Drehung des Rades k geöffnet und geschlossen werden kann. Um während der Erhitzung des Stahles eine redu ¬ zierende Atmosphäre in dem Ofenraume aufrecht zu erhalten, wird ihm ständig aus einem Gaserzeuger, der an den Ofen angeschlossen ist, Gas zugeführt. Der Stahl wird in dem Ofen auf die erforderliche Hitze gebracht, entschwefelt, desoxydiert und rück gekohlt. Da in dem Ofenraum mit Sicherheit eine reduzierende Atmosphäre aufrecht erhalten werden kann, soll der Verbrauch an Silizium, Mangan usw. verhältnismäßig gering sein. Für einen Ofen für 100 t, der imstande ist, 25 t Stahl i. d. Stunde zu behandeln und um 100° C. auf zuwärmen oder 50 t um 50° C., hat das Bad eine Oberfläche von 26 qm und eine Tiefe von 1 m. Bei Anwendung von einphasigem Strom haben die Elek troden 0,95 X 0,95 m Querschnitt bei 5 m Länge; sie reichen sechs bis sieben Wochen aus. Der Ofen ver braucht für diese Leistung 2500 P. S. Nr. 833406. Arthur J. Mason in Chicago. Verhüttungsverfahren, insbesondere für Eisenerze. Die fein zerkleinerten Erze werden durch eine end lose Transportkette a in einen auf dem Ofen befind ¬ lichen Vorratsbehälter b, die gleichfalls fein zer kleinerten Zuschläge durch eine Transportkette c in einen Behälter d befördert. Aus diesen gelangen sie auf je eine Verteilungswalze e bezw. f, durch die sie zu breiten, dünnen Schichten verteilt werden. Hierbei ist der Zuschlagverteiler f oberhalb des Erzverteilers e XII.28 heizt wird. Erz Es wird durch das Gebläse auf ein Bett m c und d, die durch Kanäle e und f miteinander und Das bereits in dem Schacht g vorge- soll hier reduziert und geschmolzen wärmte werden. gelagert, um den Zuschlag ständig in dünner Schicht auf die Erzschicht aufzutragen und so eine gute Durchmischung einzuleiten. Das Gemisch von Erz- und Zuschlagpulver durchfällt dann einen senkrechten Schacht g und gelangt in den Reduzier- und Schmelz- raum h, der durch ein Kohlenstaubgebläse i k l be- durch Kanal g mit einer Wasch vorrichtung h ver bunden sind. Auf diesem Woge gibt das langsam strö mende Gichtgas allen Gichtstaub und seine Wärme ab, so daß esziem- lich abgekühlt in den Wascher h eintritt. Hier wird es vollständig ge reinigt und zieht nun durch Rohri in die Räume b, c und d umgebende Räume k, l und m, die durch Kanäle n und o miteinander verbunden sind. Diese Räume besitzen in ihrem mittleren Teile eine Anzahl von Scheide wänden p zur Verteilung des Gases, während ihr oberer und unterer Teil zusammenhängende Räume bilden. Das gereinigte Hochofengas soll sich auf diesem Wege wieder erhitzen. Es gelangt dann durch mehrere Rohre q in ein Ringrohr r, von wo es den verschiedenen Verbrauchsstellen zugeführt wird. von glühendem Koks geblasen und hier vollständig reduziert und geschmolzen. Das flüssige Metall soll dann in den Sammelbehälter n fließen. Die Heizgase ziehen durch den Kanal o in die senkrechten Züge p, hierbei ihre Hitze an das im Kanal g herabfallende Erzgemisch und an die durch die Kanäle q zum Gebläse i strömende Luft abgebend, umziehen dann die Behälter b und d und entweichen durch den Schornstein r. Nr. 833357. Leonard Waldo in PIain field, N. Y. Elektrischer Induktionsofen. Der Ofen wird mit zwei voneinander völlig un abhängigen Stromquellen betrieben, von denen die eine lediglich zur Erhitzung und Schmelzung der ein getragenen Massen (Erze) und die andere zur Elektro lyse der geschmolzenen Masse dient. Die Erhitzung des eine umlaufende Rinne a bildenden Ofens erfolgt in be kannter Weise durch Induktionsströme mittels des Elektro magnetes b, während die Elektrolyse der flüssigen Massen durch einen das Bad durchfließenden elektrischen Strom bewirkt wird, der durch Elektroden zu- und abge leitet wird. Man hat es so in der Hand, den erhitzenden In duktionsstrom ganz oder zeitweilig abzustellen, sobald das Bad genügend hoch erhitzt ist und jetzt den elektrolysierenden Strom einzuschalten. Erforderlichen falls können auch beide Ströme gleichzeitig wirken. Nr. 833467. David Lamond in Pittsburg und David D.Lamond in Allegheny, Pa. Vor richtung zum Reinigen und Wiedererhitzen von Hoch ofengasen. Das unreine vom Hochofen kommende Gichtgas strömt zunächst durch den Staubabscheider a und durchzieht dann mehrere große gemauerte Behälter b, 3