Das Grey- Walzwerk in South-Bethlehem. 28. Jahrg. Nr. 12. nügende Profilierung erreicht, so werden die Enden des so vorgewalzten Profiles unter der Schere abgekappt, um einen in seiner ganzen Länge gesunden Walzstab zu erhalten. Die Dicke des Steges und der Flanschen müssen zueinander in gleichem Verhältnis stehen wie die bezeichneten Teile des gewünschten End profiles. Im Grey - Vorwalzwerk wird dann der Querschnitt des vorgewalzten Stabes all mählich heruntergemindert. Es muß dabei er wähnt werden, daß das Walzgut zuerst die Hilfs walzen (S in Abbildung 3) des Vorgerüstes und dann die Hauptwalzen (M in Abbildung 3) bezw. Vertikal walzen durchläuft. Beim Rück wärtsstechen erfolgt der Walzvorgang nach ent sprechender Anstellung der Walzen in der um- Abbildung 4. Schematische Darstellung der Haupt- und Vertikalwalzen (V). gekehrten Reihenfolge: Haupt- und Vertikal walzen, dann Hilfswalzen. Dieses Spiel wieder holt sich so oft, bis der Stab für die Fertig straße (zweites Greygerüst) genügend vorgewalzt ist. Eigentlich kann, wie es ja in Differdingen geschieht, auf dem Grey-Vorwalzwerk der Stab fertiggewalzt werden ohne Inanspruchnahme des Fertiggerüstes; aber für große Erzeugungen und wirtschaftliches Arbeiten ist das zweite, im übrigen genau gleiche Grey-Walzwerk (Fertig straße) vorgesehen. Eine nähere Betrachtung der in Abbild. 4 und 5 skizzierten Haupthorizontal- und senk rechten Walzen sowie der Hilfswalzen zeigt, daß das Verhältnis der Haupt-Horizontalwalzen zueinander die Dicke des Steges bei jedem Stich durch die Walzen bestimmt; daß die Entfernung jeder der senkrechten Walzen von der berühren den Arbeitsseite der Hauptwalzen die Dicke jedes Flansches bei dem jeweiligen Durchlaufen bestimmt und daß die Entfernung zwischen den Arbeitsseiten der Hilfswalzen (Horizontalwalzen) die Breite der Flanschen bei jedem Walzvorgang bestimmt. Da jedes der drei Walzenpaare be liebig für sich angestellt werden kann, so können, wie aus den Abbildungen 4 und 5 ohne weiteres ersichtlich ist, die Hauptabmessungen des Trägers innerhalb gewisser praktischer Grenzen beliebig geändert werden. Dabei wird natürlich stets darauf zu achten sein, daß vom vorgeblockten Stabe ausgehend, die Querschnittsvermindernng über den ganzen Querschnitt bei jedem Stich die gleiche ist, d. h. die Verlängerung des Walz stabes in jedem Teile des Querschnitts, im Steg und den beiden Flanschen, ist möglichst annähernd die gleiche. Daraus ziehen die Erbauer des Walzwerkes mit Recht den Schluß, daß die Bruchfestigkeiten des Materials in den Flanschen und dem Stege mehr übereinstimmende Werte liefern werden, als es bei den gleichen Teilen von Trägern, die auf einem der älteren Profil walzwerke hergestellt sind, der Fall zu sein pflegt. Abbildung 5. Schematische Darstellung der Hilfswalzen. Da die Stichzahl auf dem Vor- oder Fertig gerüst nach dem jeweilig zu walzenden Profil sich richtet, so wird die Anzahl der Stiche zwischen zehn und vierzehn schwanken. Bei dünnwandigen Profilen werden in den meisten Fällen drei bis fünf Stiche auf das Fertiggerüst entfallen, während bei dickwandigen Profilen (z. B. für Säulen bestimmte) nur ein Stich in dem genannten Gerüst gemacht werden wird. Die den Walzdruck übertragenden Flächen sind in Abbildung 4 und 5 mit a bezeichnet. Zwischen dem Fertiggerüst des Grey-Walz- werks Nr. 2 und der Warmsäge ist ein Roll gang von etwa 73 m Länge eingeschaltet, um Walzstäbe, die zeitweilig bis zu Längen von rund 70 m gewalzt werden, bequem aufnehmen zu können. Nach dem Verlassen der Säge ge langen die Profile auf den Zuführungsrollgang des Warmbettes, der ebenso wie der die ab gekühlten Profile weiter befördernde Rollgang etwa 75 m lang ist. Von dem erstgenannten Rollgang aus werden die Profile so weit auf das Warmbett hinaufgezogen, daß sie in den Bereich eines Kantapparates gelangen, der sie aus der horizontalen Lage in die vertikale dreht. Die