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314 Stahl und Einen. Referate und kleinere Mitteilungen. 28. Jahrg. Nr. 9. der während der Jahre 1871 bis 1875 nur 1 Million Kronen betragen hatte, war iin Jahre 1905 auf 37 Millionen Kronen gestiegen. Der Export an Schiffen, Maschinen und Eisenbahnwagen hatte während des Zeitraumes 1871 bis 1875 einen jährlichen Durch schnitt von 1 1/2 Millionen Kronen, 1905 aber fast 20 Millionen Kronen. Die Anzahl der Handeltreiben den aller Art betrug 1872 14000, 1897 27 000 und 1904 31 000, darunter 900 Aktiengesellschaften und Vereinigungen. Recht bemerkenswert ist die Steigerung der Aus fuhr von Eisenerzen und Eisenerzeugnissen. Die Ausfuhr betrug in den Jahren: In den beiden letzten Jahren stellte sich die Aus ¬ 1870 1880 1906 Eisenerze 13 124 29 662 3 500 000 Roheisen und Guß . 41 093 61 585 128 400 Luppen 7 907 8 860 27 000 Stabeisen 135 119 131 218 194 400 Band- und Drahteisen 18 372 48 713 6 300* Bleche 670 2 174 2 900 Nägel 898 876 5 900 fuhr an Eisen und Eisenwaren wie folgt: Nach der offiziellen schwedischen Montanstatistik an: Roheisen Schrott Gußwaren Luppen und Halbzeug. Stabeisen Stabeisenabfällen . . . Walzdraht, Drahteisen Blechen Röhren und Rohrteilen Draht, gezogen .... Nägel 1906 112 200 13 600 16 200 27 000 194 400 6 200 6 300 2 900 13 900 2 700 5 900 1907 129 800 9 600 11 700 32 700 154 200 6 600 23 700 2 300 18 800 2 900 7 200 Unterschied + 17 600 4 000 4 500 4 - 5 700 40 200 — 400 — 17 400 600 — 4 900 200 — 1 300 Zusammen 401 300 399 500 1 800 1 Frau 2 057 16 152 waren im Jahre 1906 an bei dem Eisenerzbergbau bei der Erzanreicherung bei dem Steinkohlenberg bau bei den Eisenhütten . . Arbeitern beschäftigt: 10 174 darunter 276 Frauen 321 Die Anzahl aller im Bergbau und Hüttenwesen beschäftigten Arbeiter belief sich auf 31867, davon 2794 jugendliche Arbeiter (unter 18 Jahren) oder 8,8 °/. Wenden wir uns zum Schlüsse den Erträg nissen zu, welche die Gruben und Hüttenwerke ab geworfen haben, so liegen für 1906 folgende Ein ¬ schätzungen vor: Eisenerzgruben 5 939 438 Kronen Steinkohlengruben 296 586 » Eisenwerke 5 760 276 „ Andere Gruben und Werke . 2 167 500 „ Zusammen 14 163800 Kronen Im Hinblick auf die eingangs mitgeteilten Zahlen reihen darf man, ohne sich einer Uebertreibung schuldig zu machen, behaupten, daß die schwedische Eisen industrie während der Regierungszeit Oskars II. größere Fortschritte gemacht hat, als in allen vorhergehenden Abschnitten seiner Geschichte zusammengenommen. Und so können wir das, was der Engländer Dowe** von seinem großen Landsmanne Yarranton sagt, auch von König Oskar II. behaupten: „He was a man who saw and said that peace was better than war, that trade was better than * Walzdraht. ** Patrick Edward Dove: „Elements of Political Science“. Edinburg 1854. plunder, that honest industry was better than martial greatness, and that the best occupation of a government was to secure prosperity at home, and let other na- tions alone.“ O/to y ogel Bewährung von Güterwagen neuer Bauart. In der „Zeitung des Vereins Deutscher Eisen bahnverwaltungen“* findet sich unter obiger Ueber- schrift nachstehende Notiz: „Wie ein Erlaß des preußischen Eisenbahnministers vom 23. Dezember v. J. mitteilt, wird nach dem Er gebnis der Umfrage über die Bewährung der zwei achsigen, aus gepreßten Blechen hergestellten Kohlen wagen mit offenem Wagenkasten, 1,8 m hohen Wän den, 20 t Ladegewicht und je zwei Doppeltüren in jeder Seitenwand von der Mehrzahl der Eisenbahn- direktionen die weitere Einführung nicht empfohlen, da die Höhe der Wände beim Beladen der Wagen ohne besondere Ladevorrichtungen und auch sonst nachteilig sei und die größere Fallhöhe das Gut, ins besondere Kohle, Briketts und Koks, zum Teil ent werte. Außerdem seien auch die über den Türen durchgehenden Rahmen sowohl beim Be- wie Ent laden hinderlich, und ferner dürfen die Wagen wegen des zu hohen Raddruckes nicht auf österreichische und einige sächsische Strecken übergehen. Da die Wagen erst kurze Zeit im Betriebe sind und ver schiedene Direktionen mangels genügender Beobach tungen ein endgültiges Urteil über ihre Bewährung nicht abgeben konnten, werden die Königlichen Eisen bahndirektionen veranlaßt, bis zum 1. Juli d. J. erneut über die inzwischen gesammelten weiteren Erfahrungen zu berichten.“ Dazu wird uns von fachmännischer Seite folgen des geschrieben: Bekanntlich stellt die Preußische Eisenbahnverwaltung seit einigen Jahren mehrere Hun dert Kohlenwagen zu 20 t Tragkraft alljährlich in ihren Fuhrpark ein. Diese Wagen haben sich bisher bewährt. Sie hatten 1,5 in hohe Seitenwände und je eine Tür und faßten 20 t Kohle. Um sie auch mit mindestens 15 t Koks beladen und bequemer entladen zu können, wurden probeweise die Seitenwände auf 1,8 m erhöht und nunmehr an jeder Längsseite zwei Türen angebracht. Die letzte Anordnung bedingt, daß der Wagenkasten oberhalb der Türen nicht unter brochen wird, sondern durchgeht. Die Einführung dieses Wagenmusters wird von Fachleuten als eine gute Neuerung betrachtet und zwar aus nachstehenden Gründen: Die als allgemein notwendig anerkannte Erhöhung der Tragfähigkeit der Güterwagen auf 20 t erfordert natürlich auch eine entsprechende Vergrößerung des kubischen In haltes. Diesen durch Erbreiterung der Wagen zu er reichen, verhindert das Eisenbahnprofil. Eine Ver längerung ist auch nicht zweckmäßig. Lange Wagen sind teuer, erfordern großen Radstand, entsprechend höhere Zugkraft, lange Züge und Anordnung langer Aufstellungsgeleise. Es bleibt also nichts anderes übrig, als die Wagen zu erhöhen. Das Zechenprofil gestattet eine Erhöhung bis zu 3 m über Schienen oberkante, und dem entsprechen die neuen 20-t-Wagen zu 1,8 m Seitenwandhöhe, von denen in obigem Ar tikel die Rede ist. Der Einwand einiger Eisenbahndirektionen, daß die größere Fallhöhe das Ladegut entwerte, ist des halb nicht recht verständlich, weil unsere bestehenden 15-t-Kokswagen nur um 250 mm niedriger und der artige Klagen bei diesen Wagen wohl nicht bekannt geworden sind. Sodann wird angeführt, daß die Wagen wegen des zu hohen Raddruckes nicht auf öster reichische und sächsische Strecken übergehen könnten. * 1908 Nr. 2 S. 24.