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312 Stahl und Eisen. Referate und kleinere Mitteilungen. 28. Jahrg. Nr. 9. Jahr Roheisen ¬ erzeugung t I Anzahl der Hoch öfen | Im Durchschnitt für 1 Ofen Er zeugung t Ofenreise Tage Mittlere Tages leistung t 1823 — 32 89 544 299 299 109 2,8 1833 98 964 227 436 1 56 2,8 1840 124 796 230 543 156 3,5 1850 142 172 228 624 144 4,3 1860 185 894 229 812 134 6,1 1870 300 338 213 1410 178 7,9 1880 405 713 193 2061 210 10,0 1890 456 103 154 2962 246 12,0 1895 462 930 146 3171 252 12,6 1896 494 418 140 3532 271 13,0 1897 538 197 144 3737 286 13,1 1901 528 375 — — — 1902 538 113 136 3957 — 14,43 1903 506 825 136 3727 256 14,58 1904 528 525 — 3974 263 15,10 1905 539 437 — 4182 270 15,47 1906 604 789 । 128 4725 290 16,28 * Die Herstellung an direktem Guß vom Hoch ofen hat auch recht erheblich zugenommen. Sie be trug in den Jahren im Durchschnitt im Durchschnitt 1861 1865 5451 t 1886 1890 4702 t 1866 —1870 6044 t 1891 1895 6006 t 1871 1875 5946 t 1896 1900 7792 t 1876 1880 6810 t 1901 1905 8021 t 1881 -1885 6201 t In 1906 9594 t Die Hauptmenge des in Schweden erzeugten Roh- eisens stammt aus den Bezirken Kopparberg (26,58°/o) und Örebro (25,61 °/o), dann folgen ‘Gäfleborg mit 13,97°/ und in weitem Abstande die übrigen Bezirke. Nach Sorten verteilt wurden im Jahre 1906 hergestellt: Frischfeuer- und Puddelroheisen . . . 245 169 Bessemer- und Martinroheisen .... 331 209 Gießereiroheisen 10 547 Roheisen für schmiedbaren Guß ... 8 270 595 195 Hierzu Gußstücke erster Schmelzung . 9 594 Zusammen 604 789 Wie in anderen Ländern, so hat auch in Schwe den die Menge des erblasenen Puddelroheisens ab-, die Erzeugung an Bessemer- bezw. Martinroheisen zugenommen. Die betreffenden Zahlen in Prozenten der Gesamterzeugung ausgedrückt waren 1902 Frischfeuer- und % Puddelroheisen . 47,9 Bessemer- und Martinroheisen . 49,2 1903 1904 1905 1906 % % % % 47,5 45,8 43,2 41,2 49,1 50,6 53,2 55,6 Die Flußeisenerzeugung, die in Schweden zu Beginn der 70er Jahre des abgelaufenen Jahrhunderts kaum dem Namen nach bestand, hat sich, wie ein Blick auf die folgende Tabelle zeigt, seit jener Zeit zu einem blühenden Industriezweig entwickelt. Flußeisen 1870 1880 1883 1893 189.'. 1896 Bessemer . 6639 30017 50909 84398 97320 114120 Martin. . . — 7719 16811 81889 99259 142301 * Die höchste mittlere Tagesleistung mit 54,8 (im Jahre 1905: 57,3) t hatte ein Ofen des Werkes in Domnarfvet, der zum Teil mit Koks betrieben wurde. Flußeisen 1901 1902 1903 1904 1905 1906 Bessemer 77231 84014 84229 78577 78204 84633 Martin. . 190877 201311 232878 252832 288675 311435 Die Gewinnung an Bessemermaterial, die sich 1870 auf nur 6639 t belief, stieg Anfang der 80er Jahre rasch auf 40000, 50 000 t und erreichte im Jahre 1896 mit 114120 t ihren höchsten Stand und ging von da ab, die Führung an das Martinmaterial abtretend, auf 84 633 im Jahre 1906 zurück; die Er zeugung an Martineisen aber ist von rund 8000 t im Anfang der 80er Jahre auf mehr als 300000 t im Jahre 1906 gestiegen; sie macht somit 54 °/o der Ge samterzeugung an schmiedbarem Eisen und Stahl aus, gegen 15% beim Bessemermetall. Es ist das eine Entwicklung, die in der schwedischen Industriestatistik nicht ihresgleichen hat. Man kann deshalb sagen, daß das Bessemer- sowohl wie das Lancashire-Eisen bis auf weiteres ihre besten Tage in Schweden ge sehen haben, wenngleich sie voraussichtlich noch einen großen Teil ihres alten Marktes beibehalten werden. Was die Verteilung nach Sorten anbelangt, so ist zu bemerken, daß die offizielle Statistik erst nach dem Jahre 1893 Angaben über die Erzeugung an basischem Material macht, und zwar waren damals für Thomasmaterial nur rund 8000 t, für basisches Martinmetall aber 12 000 t eingesetzt. Im Verlauf der folgenden 13 Jahre ist die Menge des ersteren auf 42 000 t angewachsen und hat sich somit verfünf facht, während die Menge des letzteren auf 170 000 t gestiegen ist und sich mithin auf das 14 fache vergrößert hat. Am Schluß des Berichtsjahres stand die Erzeugung an basischem Martineisen auf ungefähr gleicher Höhe wie die Produktion an Lancashireeisen, und doppelt so hoch wie die an Bessemermetall. Die Erzeugung an Thomaseisen ist demgegenüber nicht so stark angewachsen. Wie wir aus dem Vorstehenden gesehen haben, spielt die Schweißeisenerzeugung in der schwe dischen Eisenindustrie noch immer eine sehr erheb liche Rolle, obwohl seit 1881 mit 250 000 t eine nicht zu verkennende Abnahme zu verzeichnen ist. Bis zum Jahre 1894 dominierte das Schweißeisen vollständig, 1895 wurde es von dem Flußeisen überholt und seit dem Jahre 1906 wurde es von dem Martineisen allein schon überflügelt. 1881 wurden noch 84% des ge samten schmiedbaren Eisens und Stahls auf Lanca shireherden erzeugt, während die betreffende Menge (180000 t) im Jahre 1906 nur noch 31 0/o der Gesamt- erzeugung an schmiedbarem Material ausmacht. Die Anzahl der Lancashireherde, welche 1906 im Betrieb standen, belief sich auf 265, außerdem gab es acht Franche-Comt-Herde, 20 Wallonherde und zwölf Feuer zum Schrottschmelzen, im ganzen also 305 gegen 1190 im Jahre 1833, 1300 im Jahre 1850, 1260 im Jahre 1860 und 864 im Jahre 1870 ; hingegen waren 1906 nur noch drei Puddelöfen in Gebrauch. Der Fluß eisenerzeugung dienten 21 Bessemerbirnen, 59 Martin öfen und acht Tiegelöfen.* Daneben gab es noch fünf Brennstahlöfen. In der nachstehenden Zahlen- täfel sind die Erzeugungsmengen an Halb- und Fertig fabrikaten für die Jahre 1905 und 1906 nebst dem Wert der Erzeugnisse und dem prozentualen Anteil von Schweiß- und Flußeisen zusammengestellt. Die Erzeugung von Elektrostahl ist in Schweden gleichfalls in guter Entwicklung begriffen.** So ist der elektrische Stahlschmelzprozeß in Dom narfvet eingeführt worden, woselbst man auch Ver suche gemacht hat, Eisen auf elektrischem Wege direkt aus Erzen herzustellen. In Kortfors wurde ein * Dieselben lieferten 1457 t Tiegelstahl. ** „Teknisk Tidskrift“, Abteilung für Chemie und Bergwesen 1907, 26. Oktober, S. 136. c ( 1 z j 1 c ( 1 c I 6 I ( r v 1 1 e r s 1 e e 1 c 4 t 1 I f v 1 4 ( ( X 1 & i i r 1 x X c 1 z f f < s I 4 < 1 X 1 1 ( 1 1 X ( (