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Tabelle 2. Phosphorbestimmungen in arsen haltigen Stahlproben vor und nach der Ausfällung des Arsens. Be zeichnung der Probe Arsen % Phosphor Fehler % Mit gefälltes Arsen % im ursprüng lichen Material % nach Ausfällung des Arsens % 9 0,03 0,065 0,058 0,007 23 10 0,02 0,063 0,051 0,012 60 11 0,02 0,063 0,055 0,008 40 12 0,02 0,064 0,057 0,007 35 13 0,02 0,062 0,050 0,012 60 Aus diesen Versuchen folgt, daß in der Tat die Gegenwart von Arsen die Phosphorbestim- mung im Stahl erheblich zu beeinflussen vermag. Der durch das Mitfällen von Arsen bedingte Fehler beträgt hierbei bis zu 0,012 °/o. In diesem Höchstfälle sind demnach drei Fünftel des gesamten Arsens in den Niederschlag über gegangen. Um größere Klarheit über die in Frage stehenden Erscheinungen zu gewinnen, wurde nunmehr, ausgehend von eingestellten Lösungen bekannten Gehaltes, einepianmäßige Untersuchung über das Verhalten der Phosphorsäure gegen Ammoniummolybdat bei Anwesenheit von Arsen säure begonnen. Die zuerst angestellten Ver suche über das Verhalten von reiner Arsensäure lösung gegen Molybdat hatten das überraschende Ergebnis, daß bei Zimmerwärme überhaupt keine Fällung erhalten wurde. Es handelt sich daher bei den vorher beschriebenen Erscheinungen nur um Mitreißen des Arsens bei der Phosphor fällung. Nunmehr wurden unter Innehaltung der im Stahl vorliegenden Verhältnisse Versuche mit abgemessenen Lösungen von Eisen, Phosphor säure und Arsensäure in wechselnden Mengen angestellt. Zur Verwendung gelangte eine Eisen chloridlösung, von welcher 50 ccm einem Ge halte von 5 g Eisen entsprachen. Da sämtliche Versuche in gleicher Weise angestellt wurden, konnte von der Berücksichtigung der in dieser Lösung vorhandenen kleinen Phosphormenge (0,002 o/o P), die ja bei allen Bestimmungen denselben Fehler hervorrief, abgesehen werden. Die erhaltenen Ergebnisse sind in der folgenden Tabelle 3 zusammengestellt. Die Prozentzahlen für die Gehalte an Phosphor und Arsen sind auf 5 g Einwage berechnet. Aus dieser Zusammenstellung geht zunächst hervor, daß in der Tat unter den gegebenen Bedingungen die Anwesenheit von Arsen Fehler bei der Phosphorbestimmung nach dem Molybdat- verfahren zu bewirken vermag. Die in Pro zenten des angewandten Arsens ausgedrückte Menge des mitgerissenen Arsens ist verhältnis mäßig um so größer, je kleiner die Menge des ursprünglich vorhandenen Arsens ist. Der im Phosphorgehalte hierdurch bedingte Fehler ist um so größer, je mehr Arsen zugegen ist. Die ausgefällte Menge des Arsens ist annähernd proportional dem ursprünglichen Arsengehalte. Unter den innegehaltenen Versuchsbedingungen macht der hierdurch hervorgerufene Fehler bis zu einem Betrage von etwa 0,06 °/o Arsen im Höchstfälle 0,013 °/o im Phosphorwerte aus. Da in den früher untersuchten Stählen (vergl. Tabelle 1) der Arsengehalt nicht über 0,03 % betrug, dürfte im allgemeinen eine Fehlergrenze von 0,01 °/o für die Phosphorbestimmung im Stahle ausreichend sein. Dementsprechend müßte z. B. in allen Lieferungsbedinguugen für Stähle hinreichender Spielraum für den Phosphorgehalt gelassen werden, falls bei der Phosphorbestim mung auf Arsen keine Rücksicht genommen werden soll. Dagegen sollte man in fraglichen Fällen stets eine Prüfung auf Arsen ausführen, um Gewähr für die Zuverlässigkeit der Phosphor bestimmung im Stahl übernehmen zu können. Von den weiter ausgeführten Versuchen über den Einfluß verschiedener Umstände auf die Mit fällung des Arsens sei an dieser Stelle nur erwähnt, daß ein größerer Ueberschuß der angewandten Fällungsmittel den Fehler etwas verkleinert, während die Gegenwart von Chlorammonium die Mitfällung des Arsens begünstigt. Ueber diese Versuche wird in der ausführlicheren Abhand lung über den Gegenstand demnächst in den „Mitteilungen des Kgl. Materialprüfungsamtes zu Groß-Lichterfelde-West“ eingehender berichtet werden. Da aus den bisher angeführten Versuchen folgt, daß die Gegenwart von Arsen merkliche Fehler in der Phosphorbestimmung hervorrufen kann, erschien es wünschenswert, ein Verfahren aufzufinden, das gestattete, die Mitfällung des Arsens zu vermeiden, ohne erst der umständ lichen Arbeit der vorherigen vollständigen Ent fernung des Arsens zu bedürfen. Infolgedessen wurden Versuche darüber angestellt, inwieweit die Gegenwart von freier Salzsäure die Aus fällung des Arsens bei der Phosphorbestimmung mittels Ammoniummolybdates zu verhindern ver mag. Zu diesem Zwecke wurden je 50 ccm der vorher erwähnten Eisenchloridlösung entsprechend 5 g Eisen mit abgemessenen Mengen der Phos phor- und Arsensäurelösungen versetzt und der nachstehend angeführten Behandlung unterworfen. Bei der Phosphorbestimmung wurden sodann folgende Werte gefunden (Tabelle 3 und 4). Während somit bei Anwendung geringer Salzsäuremengen kein wesentlicher Einfluß auf das Endergebnis festzustellen ist, scheint aus den beiden letzten Versuchen (7 und 8) her vorzugehen, daß bei Ueberschuß von Salzsäure annähernd richtige Ergebnisse erhalten werden. Um zu ermitteln, ob tatsächlich die Salzsäure