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Die Kosten der Rohmaterialien, die früher erheblich höher waren, betragen: f. d. Tonne frei Hochofen « Erze etwa 3 Kalkstein etwa 2 Koks „ 25 bis 30 Ping-hsiang-Kohle etwa . . 18 jedoch werden diese Preise voraussichtlich in nächster Zeit durch erhöhten Verbrauch weiter herabsinken. Bei dem Umbau und der Vergrößerung der Eisen- und Stahlwerke war naturgemäß der Plan einer Verlegung des Hüttenwerkes bezw. der Neuanlagen dicht zu den Erzlagern in Erwägung gezogen worden, doch unterblieb die Verlegung aus sonstigen stichhaltigen Gründen. Man plante, wie oben erwähnt, zunächst die Anlage eines zur Verarbeitung des Roheisens geeigneten Martin werkes und die Vergrößerung und Modernisierung der Walzwerksanlage und kaufte zu diesem Zweck in den Jahren 1904 bis 1906 in Eng land und Deutschland drei Martinöfen für je 30 t Chargengröße, einen gasgeheizten Mischer von 150 t Fassung, mit Generatoranlage, zwei Gieß-Laufkrane (50 und 35 t) mit Hilfskatzen (20 und 15 t), eine Stripperanlage, Roheisenpfannen wagen, Gießpfannen, Kokillen wagen, Lokomotiven usw., ferner drei große Reversier-Walzenstraßen mit elektrisch angetriebenen Schleppern und Roll gängen (Einzelantrieb), davon eine 1100er Block straße zum Vorwalzen von Blöcken und Brammen, eine Grobblechstraße mit zwei Gerüsten für 2,5 m Blechbreite und eine 850 er Träger- und Schienenstraße mit drei Gerüsten, dazu gasge heizte Tieföfen, Stoßöfen, eine dampfhydraulische Blockschere, eine elektrisch angetriebene Knüppel- und Platinenschere, eine große elektrisch an getriebene Grobblechschere, Warmsägen, Blech kantenhobelmaschinen, Walzendrehbänke, ver schiedene kleinere Maschinen für die Adjustage, drei elektrisch angetriebene Laufkrane, zwei Chargierkrane, ferner eine Kesselanlage von zehn Zweiflammrohrkesseln von je 105 qm Heiz fläche, fünf Siederohrkessel von je 175 qm Heiz fläche, eine Gleichstromanlage von 800 KW. zum Antrieb der Kranen und Hilfsmaschinen von Stahl- und Walzwerk und verschiedener Zen trifugalpumpen usw. sowie zur Beleuchtung der Hütte. Zu den neuen Hallen wurden die Walzeisen in Ncrmallängen und der größte Teil der Nieten gekauft. Die Eisenkonstruktionen selbst wurden in Hanyang angefertigt, ebenso wurden die Kesselschüsse der Zweiflammrohrkessel und Well rohre an Ort und Stelle hydraulisch zusammen genietet. Das Stahlwerk wurde vollständig neu aufgebaut, während die alten Puddel- und Walz werkshallen unter Zufügung der neuen Hallen wieder Verwendung fanden. Späterhin, gegen Beginn des Jahres 1907, bestellte man in Deutschland noch einen dritten Hochofen für 300 t Tageserzeugung mit vier Cowpern, zwölf Zweiflammrohrkesseln von je 100 qm Heizfläche, einer elektrischen Anlage von 600 KW., einem Turbogebläse, Lokomotiven, Waggons, Schlackenpfannen usw. Ein vierter und fünfter Martinofen und ein zweiter Mischer sollen später noch zur Aufstellung gelangen, ebenso noch ein vierter Hochofen für 300 t Tageserzeugung, an dessen Fundamenten schon begonnen ist. Während des Baues der Fun damente und der Gebäude der Neuanlage wurden die alte Block- und Schienenstraße und die Feineisenstraße wieder instandgesetzt, die alte Bessemeranlage abgerissen, ebenso das Puddel- werk mit Hämmern und Luppenstraße und die Mittelblechstraße. An Stelle dieser trat eine Stabeisenstraße. Die beiden alten Oefen wurden mit einer Gasreinigung versehen und die Anlage in geregelten Betrieb gebracht. Als Stück neuester Konstruktion sei noch die Anschaffung eines Parsons-Turbogebläses erwähnt, um 900 cbm angesaugten Wind auf maximal 1 at Druck zu pressen. Die Spannung des überhitzten Dampfes beträgt 10 at. Das Gebläse ist, wie oben er wähnt, für Ofen III bestimmt. Näher auf technische Einzelheiten einzugehen, würde hier zu weit führen, auch bieten die Ein richtungen in bezug auf den technischen Teil nur Weniges, das nicht schon in dieser Zeitschrift bei Beschreibung von Hüttenwerksanlagen nähere Erwähnung gefunden hätte. Der Stand der ganzen Anlage ist heute so, daß die beiden alten Hochöfen, wie oben erwähnt, 70 bis 100 t, meist Stahl- und Gießereiroheisen, erblasen, der alte 12 t-Martinofen und die alte Walzwerks anlage sich seit Ende vorigen bezw. Anfang dieses Jahres in Betrieb befinden, ebenso die Feineisen- und Flacheisenstraße und ein Teil der elektrischen Anlage. Die neue Stahlwerks anlage wurde vor Kurzem in Betrieb gesetzt, ebenso die neuen Walzenstraßen. Der dritte Hochofen kann wohl noch vor Ende dieses Jahres dem Betriebe übergeben werden Werk stätten, Gießerei, Schmiede, Schrauben- und Nietenfabrik und die feuerfeste Steinfabrik waren während des Baues für die Werke voll beschäftigt und wurden zum Teil, ihrer Unzulänglichkeit wegen, erheblich vergrößert. Sämtliche während des Baues und Betriebes vorkommenden Maurerarbeiten, Montagen, Niet-, Schreiner-, Former- und Schlosserarbeiten, Ar beiten an den Hochöfen, an dem alten Martin ofen , den Walzenstraßen usw. wurden nach Angaben der europäischen Ingenieure und Meister lediglich von Chinesen ausgeführt ohne Zuhilfe nahme von fremden Monteuren und Vorarbeitern. Allerdings waren Angaben in vielen Sachen, be sonders den neu eingeführten, wie z. B. bei der