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ders, System Wetherill, angestellt.* Bekanntlich macht die Scheidung von Mineralien nach diesem Verfahren** *** eine weitgehende Zerkleinerung der aufzubereitenden Stoffe nötig, so daß es nur für Kohlen zur Koks- und Brikettbereitung in Betracht kommen kann. Dem gemäß erstreckten sich die Versuche von Prost auch auf vier Kohleusorten für Briketts und zwei Koks kohlensorten. Nach der Zerkleinerung der Förder kohle wurden vier Klassen von nachfolgender Korn größe unterschieden, die — abgesehen von der Klasse IV (Staub), welche nach dem Absieben beiseite gesetzt wurde — getrennt dem Scheider aufgegeben wurden: Klasse I 7 bis 21/2 mm, Klasse II 21/2 bis 11/4 mm, Klasse III 11/4 bis 0,5 mm, Klasse IV unter 0,5 mm Korngröße. Unter Vernachlässigung der geringen in den Kohlen enthaltenen Feuchtigkeitsmengen sind die Endergebnisse der Versuche auf 100 Teile der Kohle um gerechnet in nachstehender Tabelle zusammengefaßt: Kohlensorte (00 Teile der geförderten Kohle enthalten an Gewichts menge des nicht magne tischen Gutes in % Aschen gehalt des nicht magne tischen Gutes Prozentsatz der brenn baren Stoffe in dem nicht magneti schen Gut Prozentsatz der mineral. Bestandteile in dem nicht magneti schen Gut Prozentsatz der brenn baren Stoffe in dem magneti schen Gut Prozentsatz der mine ralischen Bestandteile in dem magneti schen Gut brennbaren Stoffen mineralisch. Bestand teilen Brikettkohle Nr. 1 . . 77,90 22,10 73,33 14,04 80,91 46,59 10,39 43,52 » » 2 89,95 10,00 70,41 6,59 73,12 46,24 14,17 47,36 » » 3 . . 77,70 22,30 70,50 16,72 73,51 52,90 8,22 43,45 » » 4 . 89,15 10,85 67,88 5,03 72,32 31,52 15,83 61,51 Kokskohle » 1 87,50 12,50 65,66 3,93 72,10 20,66 11,88 60,06 » » 2 . . 84,85 15,15 67,83 4,54 76,31 20,35 11,35 59,47 Zum richtigen Verständnis obiger Tabelle muß man berücksichtigen, daß vor der Separation das staub förmige Material durch Sieben der Kohlen abgeschie den worden war. Der Staub enthielt z. B. bei den Kokskohlen 17,40 und 13,96 0/ der gesamten brenn baren Stoffe. Die Erwartung, durch die Scheidung eine starke Anreicherung der eisenhaltigen Teile in dem mag netischen Gut durchzuführen und damit eine we sentliche Erhöhung des Schmelzpunktes der Kohlen- asche zu erreichen, ist nicht verwirklicht worden. Allerdings unterschieden sich die magnetischen Aschen teile durch ihr rötliches Aussehen, die Folge eines Gehalts an Eisenoxyd, von dem weißlichen nicht magnetischen Gut, das aber trotzdem Eisenverbin dungen enthielt. Wenn es auch gelang, den Gehalt der Kohlen an mineralischen Bestandteilen zu ver ringern, so wird das elektromagnetische Verfahren infolge seiner hohen Unkosten in größerem Maße kaum das seither übliche Waschen der Kohlen ver drängen, es müßte denn sein, daß durch eine weitere Vervollkommnung die Apparate auch für Materialien, von deren magnetischer Erregbarkeit heute noch kein Gebrauch gemacht werden kann, geeignet werden. Die einzige Verwendung dürfte das Verfahren unter ge wissen Umständen bei denjenigen Kohlen finden, welche durch das Waschen ihre Verkokungsfähigkeit verlieren, die aber infolge eines hohen Aschengehalts weniger wertvoll sind. Derartige Kohlen sind z. B. in Belgien nicht selten. In Betracht zu ziehen wäre endlich auch der Umstand, daß durch die gewaschene, nasse Kohle die Koksöfen bei der Beschickung stark abgekühlt werden. Balkanstaaten. Die „Nachrichten für Handel und Industrie“**" bringen eine ausführliche Uebersicht über die Mineralschätze Mazedoniens. Während nach diesem Bericht dort an Kohle nur Braunkohle jüngeren Altere vorhanden ist, die für industrielle Zwecke wegen allzu geringer Heizkraft nicht zu gebrauchen ist, werden neben sonstigen Metallvorkommen namentlich Eisen-, Mangan- und Chromerze in zum Teil bedeutenden Mengen gefunden. * „Bulletin de la Socit Chimique de Belgique“ 1907, November, S. 361. ** Vergl. „Stahl und Eisen“ 1902 Nr. 16 S. 897; Nr. 23 S. 1308. *** 1907, 22. November. An Eisenerzen kommen Magneteisenstein, Rot- und Brauneisenstein sowie Spate vor, doch lohnt sich gegenwärtig ein Abbau noch nicht, da die notwendigen Transportmittel und in der Nachbarschaft zum Teil die nötigen Brennstoffe fehlen. Der einzige Ort, wo Roteisenerz und Kohle zusammen auftreten, liegt auf der Kassandhra-Halbinsel. Doch würden auch dort die Gestehungskosten kaum gedeckt werden dürfen. Ebenso würde es an Gelegenheit und Mitteln mangeln, um das Metall zu bearbeiten. Manganerz findet sich in Lagern und Gängen als Pyrolusit, Psilomelan, Braunstein und Manganspat im größten Teile Maze doniens, hauptsächlich als Begleiter von Bleierzen. Das wichtigste Manganwerk ist das Allatinische in Jzvoro bei Kassandhra, das Manganspat verarbeitet. Doch hat dieses Werk in der letzten Zeit infolge starken Eindringens von Wasser in die Gruben den Betrieb sehr einschränken müssen. Chromerze sind sehr stark verbreitet, besonders bei Saloniki. Hier wird der Abbau durch die Nähe des Meeres begünstigt. Größere Lager befinden sich auch in ganz Mazedonien, namentlich in der Umgebung von Uesküb bis Wut- schitre und Mitroviza; ferner in Wodena, Karaferia, Katerini und im Olympos-Gebirge. Das Chromerz tritt in Nestern als Chromeisenstein auf und hat einen Chromgehalt von 48 bis 52 0/0, selten 56 °/o. Die Pro duktion von Chrom, die in früheren Jahren eine außerordentlich ausgedehnte war, hat in der letzten Zeit sehr abgenommen. Diese Erscheinung ist einer seits auf die hohe staatliche Produktionsabgabe, ander seits auf das Sinken des Chrompreises infolge ge steigerten Angebots aus Neuseeland zurückzuführen. Amerika. Wie sehr sich die Arbeitsleistung in der neuesten Zeit, ermöglicht durch die Ver wendung von Maschinen gegenüber Menschenkraft, verändert hat, zeigt eine Zusammenstellung der Zeit schrift „Scientific American“.* Es handelt sich hier um Zahlen, die der an den Panamakanalbauten be teiligte Abteilungsingenieur B o r 1 i c h auf Grund eines 5 Monate währenden Arbeitsabschnitts bei trockener Jahreszeit festgestellt hat. In einem Monat schachtete z. B. eine Dampfschaufel durchschnittlich 14 200cbm Erdreich aus. Es waren dies Maschinen von 70 und 90 t Leistung, zu deren Betrieb einschließlich des Ingenieurs, der Maschinisten, des Zugpersonals und der Streckenarbeiter 298 Mann gehörten. Unter der * 1907, 23. November.