Preisträger im Improvisationswettbewerb in Weimar, nahm er meh rere Male am Weimarer Dirigentenseminar teil, war 1973/74 als Solorepetitor an der Dresdner Staatsoper tätig und wurde Doppel sieger des Carl-Maria-von-Weber-Wettbewerbes Dresden 1973 in beiden Wettbewerbsdisziplinen Dirigieren und Komposition (seine preisgekrönte „Ode an das Atom“ brachte die Dresdner Philhar monie 1973 zur Uraufführung). Johannes Winkler, 1973/74 Träger des Mendelssohn-Stipendiums, absolvierte 1974 bis 1976 eine Aspi rantur bei Prof. Arvid Jansons am Leningrader Konservatorium „N. Rimski-Korsakow“. Zum X. Parlament der FDJ 1976 in Berlin dirigierte Johannes Winkler mit einem aus Studenten aller DDR- Musikhochschulen zusammengesetzten Orchester Beethovens „Neun te“. Für seine Leistung wurde er mit der Artur-Becker-Medaille iri Gold ausgezeichnet. JOSEPH HAYDN Die 1794 geschaffene MILITÄRSINFONIE gehört zur Gruppe der zwölf LONDONER SINFONIEN Joseph Haydns, die dieser für seine beiden Englandreisen 1791/92 und 1794/95 schrieb. Der Komponist war seinerzeit einer Einladung des namhaften Londoner Konzert agenten Salomon gefolgt und konnte mit beiden Tourneen trium phale künstlerische Erfolge in England verbuchen. Die MILITÄR SINFONIE wurde unter Leitung des Komponisten (1794) in London uraufgeführt und auch ihr Beiname stammt nicht von Haydn, son dern kam erst später auf. Der Anlaß zur Benennung des Werkes als MILITÄRSINFONIE ist sowohl formaler als auch inhaltlicher Na tur. Die Hinzufügung von Triangel, Becken und großer bzw. Militär trommel zum herkömmlichen Orchester ist äußeres Zeichen dafür. Dem Allegro des 1. Satzes geht eine langsame, von ernsten und nach denklichen Zügen geprägte Einleitung voran. Der Allegro-Teil be ginnt mit einem lyrischen Thema, dessen „friedlicher“ Charakter vielleicht dadurch noch unterstrichen wird, daß Haydn es sehr gern nur durch Flöten und Oboen ohne weitere Orchesterbegleitung er klingen läßt. Wesentlich marschmäßiger und kämpferischer erl scheint das zweite Thema (vorzugsweise in den Streichern), das dem von Johann Strauß (Vater) komponierten Radetzky-Marsch ähnelt — einem der berühmtesten Militärmärsche des alten Österreich. Um Mißverständnissen vorzubeugen, muß man noch hinzufügen, daß Strauß noch nicht geboren war, als Haydn seine MILITÄRSINFO NIE schrieb. Es ist deshalb nicht abzustreiten, daß beide Themen — jenes von Haydn wie das von Strauß — vielleicht auf eine gleiche altösterreichische Quelle zurückgehen. Im 2. Satz verwendet Haydn das französische Lied ET BELLE LISETTE, das er schon im 2. Satz der 85. LA GENTILLE Sinfonie B-Dur (LA REINE) zitiert und mit einer ständig wechselnden Orchester begleitung vorgestellt hatte. Blieb dort die Originalgestalt der hüb schen Liedmelodie noch erhalten, so wird sie in der MILITÄRSIN FONIE mancherlei Veränderungen unterworfen — einmal tritt sie gar in Moll auf. Zu Hörnern, Trompeten und Pauken erscheint hier eine „türkische Musik“ — und eine zünftige Marschmusik verrät etwas von dem Spaß, den Haydn zweifellos bei der Komposition die ses Satzes gehabt haben muß. Gemütlicher erscheint dagegen das liebenswürdige Menuett. Hier ist