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22. Jahrg. Nr. 1. 4 Stahl und Eisen. Tdlbotverfahren und combinirter Bessemer - Martin- Procefs. Duplex-Procefs. Erzeugung: 10571 tBlöcke in einem Monat = 4 Wochen. Aufwand: Roheisen) M M flüssig. . 8212,7t'9629,10tzu 57 . . . 548 858,70 fest . . . 1416,4 t) Schrott 1718,60 t „ 50 . . . 85 930,00 Gellivara-Erze . . . 320,60 t „ 24 . . . 7 694,40 Ferromangan . . . 1,28 t „ 200 .. . 256,00 Ferrosilicium . . . 0,43 t „ 100 .. . 43,00 Generatorkohle . . 3349,00 t „ 9 . . . 30 141,00 Dampfkesselkohle . 1148,00 t „ 6 . . . 6 888,00 679 811,10 ab Auswurf. . . 88,401 zu 40 = 3536 ,, Converterschl. 370,00 t „ 3 = 1110 ,, Martinschlacke 1170,001 7 2 7 = 8190 12 836,00 666 975,10 oder für je 1 t Blöcke 63,95 . Talbot-Ofen. Erzeugung: 659,08 t Blöcke in einer Woche. 40 963,75 oder f. d. Tonne Blöcke 62,15 . Aufwand: Roheisen) flüssig. . 605,101;607.961zu « 57 ... . M 34653,70 fest . . . 2,86 tj Schrott 22,68 t „ 50 ... . 1134,00 Erze . . . 79,691 Walzensinter 70,121 basische ) 172,49 t „ 24 ... . 4 139,76 Schweifs- 122,68 t ofenschlackej Generatorkohle . . 164,77 t „ 9 . . . . 1 482,93 Dampf kesselkohle (geschätzt) . . . 65,90 t „ 6 . . . . 395,40 Ferromangan . . 2,85 t „ 1,03 t » 200 ... . 570,00 Silicospiegel . . . 150 ... . 154,50 ab Schrott . . . 13,801 zu 50= 690,00 42 530,29 » Schlacke. . . 125,22 t » 7=876,54 1 566,54 Demnach wäre das Resultat des Duplex- Processes scheinbar um 1,80 •6 f. d. Tonne Blöcke betreffs des Aufwandes an Rohmaterial und Brennstoff ungünstiger als das des Talbot- Ofens. Diese Differenz verschwindet bis auf etwa 24 Pfennige, wenn man den Unterschied der verwendeten Roheisensorten berücksichtigt. Das Roheisen des s.cpe Alli DI C F D Duplex-Processes enthält 2,40 1,20 3,30 0,22 0,02 Talbot- „ » 0,40 1,00 3,76 0,90 0,06 Letztere Analyse bezieht sich auf das im Cupolofen eingesetzte Roheisen. Unter Berück sichtigung des Umschmelzverlustes im Cupolofen ergeben sich an Mangan und Metalloiden, von welchen von dem im Duplex-Procefs verwendeten Roheisen bei der Stahlbereitung mehr abzu scheiden sind, als bei dem amerikanischen Roh eisen 23/4 °/o. Das macht einen Unterschied von 1,56 •6 f. d. Tonne. Dieser Geldbetrag entspricht also dem naturgemäfsen Mehrabbrand des beim Duplex-Procefs verwendeten Roheisens, und ich kürze ihn von obigen 1,80 •6 und komme so auf die Differenz von 24 Pfennigen. Die beiden Stahlbereitungs-Methoden stehen also für ein oberschlesisches Werk nahezu gleich bezüglich der hier in Betracht gezogenen Sum manden der Calculation. Ich kann den Ver gleich nicht ausdehnen auf Löhne, feuerfeste Materialien und die übrigen Elemente der Selbst kostenberechnung. Diese stehen mir vom Talbot- Ofen nicht zur Verfügung. Aber es ist ein leuchtend, dafs in diesen beiden Positionen der Talbot-Procefs sich günstiger stellt. Dem Roh- eisen-Erzprocefs ist das Talbotsche Verfahren bezüglich des Materialaufwandes unbedingt über legen, da hier die mindere Reduction des Eisens aus den Erzen infolge der grofsen Zusätze an solchen sehr in Frage kommt. Im Folgenden sind die den Eisenverlust be treffenden Resultate des Duplex-Processes, des Talbot-Ofens, des Erzprocesses in Wishaw ge geben. Bei dem obigen Beispiel des Duplex- Processes berechnet sich der Einsatz an metal lischem Eisen im Converter- bezw. Martinofen auf monatlich 10 891,4 t, das Ausbringen an solchem im Stahl und Auswurf auf 10 628,9 t, der Verlust auf 262,5 t. Da die verwendeten 320,1 t Gellivara-Erze 211,5 t Eisen enthalten, so ist ersichtlich, dafs beim Duplex-Procefs nicht allein das ganze in den Erzen enthaltene Eisen verloren ist, sondern noch 51,0 t darüber. Ausgebracht sind 97,5 °/o. Dementgegen ist das Resultat des Talbot ofens günstig. Es wurden eingesetzt 706,01 metallisches Eisen, ausgebracht 670,8 t, also verschlackt nur 35,21. Da der Eisengehalt der 172,4 t eisenreicher Zuschläge 104,2 t be trägt, so ergiebt sich, dafs nicht allein das ganze in Form von Roheisen und Schrott in den Talbot-Ofen aufgegebene metallische Eisen gewonnen, sondern aufserdem 691 Eisen aus dem Erz, basischer Schweifsschlacke und Sinter, reducirt worden sind, d. h. nicht weniger als 66,3 % des in diesen Zuschlägen enthaltenen Eisens. Auf 100 Theile in Form von Roheisen und Schrott eingesetzten metallischen Eisens sind 111,5 Theile ausgebracht, auf 100 Theile eingesetztes Roheisen und Schrott 106,7 Theile. — Auch die von Riley veröffentlichten Resultate des Erzprocesses sind viel ungünstiger. Bei neun Chargen, welche in Wishaw mit flüssigem Roheisen von den Hochöfen mit 30,6 °/o Zu schlag an Erzen gemacht wurden, ergaben sich von 131,25 t Roheisen 130,25 t Blöcke oder 99,2 °/o vom Roheisen, d. h. das aus den Erzen reducirte Eisen genügte nicht ganz, um den Abbrand an Mangan und Metalloiden zu er setzen. Die Dauer der Charge war durch schnittlich acht Stunden. Ich komme schliefslich zurück auf die Ver brennung des Mangans und der Metalloide des Roheisens imTalbot-Ofen. Unter Berücksichtigung