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88 Stahl und Eisen. Schwankungen von Kohlenstoff und Phosphor im Flufseisen. 22. Jahrg. Nr. 2. Tabelle IV. Schwankungen in der chemischen Zusammensetzung am Kopf und am Boden der Blöcke. Proben genommen ans dem Eisen werke Kohlenstoff laut Angabe 0,10 bis 0,20 % Kohlenstoff laut Angabe 0,50 bis 0,62 °/o Kohlenstoff laut Angabe 0,90 bis 1,24 °/o Kohlenstoff bestimmt mittels Phosphor o/o Kohlenstoff bestimmt mittels Phosphor o/o Kohlenstoff bestimmt mittels Phosphor o/o Verbrenn.- Methode % colorimetr. Methode o/o Verbrenn.- Methode ®/o colorimetr. Methode o/o Verbrenn ■ Methode o/o colorimetr. Methode °/o A 0,128 0,129 0,061 0,549 0,562 0,047 0,993 0,955 0,045 B 0,127 0,120 0,014 0,640 0,636 0,032 1,251 1,285 0,031 Kopf C 0,164 0,161 0,038 0,584 0,562 0,028 1,144 1,225 0,032 D 0,210 0,225 0,032 0,472 0,493 0,026 0,973 0,975 0,023 Durchschnitt 0,165 0,159 0,036 0,561 0,563 0,033 1,090 1,110 0,033 A 0,109 0,108 0,043 0,489 0,505 0,035 0,967 0,906 0,041 B 0,110 0,107 0,013 0,620 0,620 0,033 1,244 1,292 0,031 Boden C 0,125 0,127 0,026 0,544 0,538 0,026 1,111 1,194 0,026 D 0,201 0,190 0,027 0,472 0,488 0,024 1,014 1,003 0,025 Durchschnitt 0,136 0,133 0,027 0,531 0,538 0,030 1,084 1,099 0,031 diese Schwankung in verschiedenen Fällen sich I als mehr oder weniger ausgeprägt zu erweisen. ' Es ist dies auf verschiedene Factoren, die bei jedem Gufs obwalten, zurückzuführen, unter denen die folgenden die wichtigsten sind: a) Die Giefstemperatur insofern, als die bei niedriger Temperatur gegossenen Blöcke homo gener werden als die bei höherer. b) Die Gröfse der Formen insofern, als unter ähnlichen Umständen ein homogenerer Stahl erhalten wird bei Verwendung kleinerer Formen als bei gröfseren. c) Die Kohlenstoffgehalte insofern, als die chemische Zusammensetzung in der Regel mit dem wachsenden Procentsatz an Kohlenstoff gleichmäfsiger wird. So geht aus Tabelle HI hervor, dafs bei den weichen, mittelharten und sehr harten Stahl sorten in den Randtheilen der Blöcke der Kohlen stoffgehalt geringer ist als in den entsprechen den Kerntheilen, nämlich um 21,0 °/o, 2,9 % und 1,5 °/o. Was den Phosphorgehalt anbelangt, so sind die entsprechenden Ergebnisse nach derselben Berechnung: 50,0, 14,7 und 11,8 °/o. Nach Tabelle IV ergeben sich völlig analoge Resultate, wenn man die Kopf- und die Boden theile der Blöcke miteinander vergleicht; der Kohlenstoffgehalt in letzteren ist im Vergleich zu dem in ersteren niedriger, nämlich um 17,6, 5,4 und 0,5 °/o, während die entsprechenden Zahlen beim Phosphorgehalte: 25,0, 9,1 und 6,1 °/o sind. d) Das Verfahren, die Blöcke mit verlorenem Kopf zu giefsen, scheint die Homogenität in der che mischen Zusammensetzung wesentlich zu fördern. Es hat sich auch herausgestellt, dafs die Schwankungen im Phosphorgehalt unzweifelhaft beträchtlicher sind, als im Kohlenstoffgehalt. C. Vergleich der Ergebnisse beim Analysiren derselben Proben in verschiedenen Laboratorien. Wie schon erwähnt, war es eine der Haupt aufgaben bei der Untersuchung, festzustellen, inwieweit wohl die Analysen verschiedener Labora torien von demselben Material miteinander über einstimmten. Hierbei mufs jedoch ausdrücklich bemerkt werden, dafs nach der mit den verschiedenen Laboratorien getroffenen Vereinbarung die vor zunehmenden Analysen nicht etwa wissenschaft lichen Werth zu haben brauchten, sondern nur der jeweilig üblichen Laboratoriumspraxis ent sprechen sollten. Der Verfasser hat daher in der That darauf gesehen, dafs die Untersuchung in allen Einzelheiten, nicht nur hinsichtlich der Auswahl der Proben und der Probenahme, sondern auch hinsichtlich der Ausführung der Analysen mit der täglichen Praxis möglichst im Einklänge stand. Zu einem Vergleich oder einer Kritik der verschiedenen Laboratorien wurden die erhaltenen Ergebnisse übrigens nicht benutzt. Der Punkt, auf den es allein ankam, war in der That nur, zu zeigen, dafs bei der Ver schiedenheit der angewandten Methoden die analytischen Ergebnisse, welche in ein und demselben Falle von den namhaftesten Ana lytikern erhalten werden, mitunter doch beträcht lich voneinander abweichen. Gleichzeitig hofft man, die Aufmerksamkeit aller Interessenten der Eisen- und Stahlindustrie darauf zu lenken, dafs es dringend noth thut, gleichmäfsigere analytische Methoden zur Prüfung von Eisen und Stahl aufzustellen, welche internationale Geltung er langen müssen, um eine Sicherheit gegenüber dem Risico herbeizuführen, dem der Eisen- und